
Die Schützenvereine aus Cuxhaven stellen sich vor 5
Schützenverein
Gut Ziel von 1906
Franzenburg e.V.
HISTORIE
17./18. Juli 1859
Lt. Anzeiger für das Amt Dorum
erstes Schützenfest in Franzenburg
1906
Gründung„Gut Ziel“ Franzenburg
und Umgebung wird gegründet
21.06.1914
erste Fahne wird geweiht
1933
Nutzungsvertrag für erste
Schützenhalle
1939 – 1945
Politisch bedingte Umwandlung vom
Sport in vormilitärische Ausbildung
1945
Entzug aller Vereinsrechte durch die
Besatzungsmächte
1948
Wiederbeginn als
„Bogenschützenverein Franzenburg
1952
Aufnahme der ersten Damen
in den Verein
1953
Jungschützenabteilung wird
gegründet
1963
Gründung der Damenabteilung
1974
Beitritt zum Schützenkreis Cuxhaven
1981
Einweihung einer neuen
Schützenhalle
1991 – 1993
Neu- und Erweiterungsbau der
Schützenhalle
03.06. 2000
eine neue Hauptfahne wird geweiht
2003
Die Schützenhalle erhält ein
neues Dach
2006
– 100 Jahre„Gut Ziel“ v.1906
Franzenburg
2006 – 2017
werden zahlreiche sportliche Erfolge
bis hin zur deutschen Meisterschaft
errungen
2018 – 2020
erfolgt eine grundlegende Sanierung
und Erneuerung der LG-Stände und
der KK-Anlage
2020
Corona bedingt nur eingeschränkte
Ausführung des Sportschiessens.
Alle weiteren Vereinsaktivitäten
wurden bis auf weiteres eingestellt.
Gründung: 1906
Mitglieder: 88, davon 15 Jugendliche
Präsident: Jens Hein
Was trieb die Schützenbrüder und
Schwestern damals an?
JH: „Zu Gründungszeiten des Vereins
führte die größtenteils instabile politische
Lage dazu, dass viele Bürger in einer
Gemeinschaft einen gewissen Schutz,
aber auch aufgrund des damaligen hohen
Stellenwertes der Schützenvereine
auch einen nicht unerheblichen Anteil
am Mitwirken der politischen Arbeit
und der Mitgestaltung innerhalb ihrer
Kommune erreichten. Sehr stark wurden
auch die sozialen Aspekte einer Gemeinschaft
durch persönliche oder finanzielle
Unterstützungen geprägt.“
Auf welche Erfolge kann der Verein
zurückblicken? Worauf ist man besonders
stolz?
JH: „Hier Einzelerfolge aufzulisten würde
den Rahmen dieser Frage sicher sprengen.
Aber sicher ist, dass die schießsportlichen
Erfolge auf allen sportlichen Ebenen
und in allen Disziplinen bis hin zur
deutschen Meisterschaft einiger Mitglieder
unseren Verein mit Stolz erfüllen. Immer
wieder haben es die Sportleitungen
der letzten Jahrzehnte verstanden alle
Schützen mit ihrer Kenntnis und Erfahrenheit
zu motivieren, um zum richtigen
Zeitpunkt Erfolge erzielen zu können.
Aber stolz kann der Verein auch auf alle
Mitglieder sein, die zu allen Zeiten hinter
dem Verein und seiner Führung stehen.
Hier ganz besonders zu erwähnen ist das
Engagement bei den zahlreichen Veranstaltungen
oder in den letzten Jahren immer
wieder notwendigen Sanierungen
oder Erweiterungen des Schießstandes.“
Was ist das Besondere an Ihrem Schützenverein?
Warum sollte man hier Mitglied
werden?
JH: „Jeder Verein bietet eine Gemeinschaft,
die in der heutigen Zeit ein sehr
wichtiger Bestandteil des Zusammenlebens
der Bürger ist. Durch seine Mitgliedschaft
im Verein bekundet er seine
Bereitschaft das gemeinschaftliche Leben
seines räumlichen und persönlichen
Umfeldes mitzugestalten.“
Hat der Werte-Dreiklang des Schützenwesens
„Glaube, Sitte, Heimat“
heute noch eine Bedeutung?
JH: „Glaube, Sitte, Heimat“ ist auch
heute noch von großer Bedeutung für
den Verein. Man darf nicht vergessen,
dass gerade die Tradition es ermöglich
hat, den Verein durch alle Höhen
und Tiefen der zum Teil unverständlichen
politischen Willkür zu führen.
Die Erinnerung an unsere Wurzeln Ist
Bestandteil unserer Verbundenheit mit
dem Verein und unauslöschbar.
Wie müsste dieser Dreiklang belebt
werden, um das Schützenwesen auch
für junge Leute attraktiv zu machen?
Ein großes Problem ist die Überalterung
in den Vereinen. Wir stellen immer wieder
fest, dass die Jugend auf Aktivitäten
setzt, die viele Schützenvereine nicht
bieten können. Hier kommt auch auf
uns ein großer Berg an Arbeit auf uns
zu. Uns ist aber auch bewusst, dass wir
durch Einzelaktionen nichts erreichen.
Langfristige aber auch interessante Arbeitsweisen
mit den Jugendlichen sind
hier gefordert.
Wie hat der Verein die Corona-Pandemie
bisher überstanden?
JH: „Wie alle Vereine hat auch uns die
Corona-Pandemie überrascht und finanziell
stark gebeutelt! Nur durch
strikte Sparmaßnahmen und auf zu hoffende
Zuwendungen von Orts-, Kreis-,
Landes- oder Sportverbänden behält
der Verein noch„Wasser unterm Kiel“.
Einnahmen durch Feste, Feiern oder
Hallenvermietungen sind nicht zu verzeichnen.“
Wie wird die Zunft des Schützenwesens
in 25 Jahren aussehen?
JH: „Diese Frage kann wohl kaum einer
beantworten! Wenn man sie mit ja
beantwortet, wird es auch in 25 Jahren
noch ein Schützenwesen geben,
das organisatorisch anders aufgebaut
ist. Wenn die Frage aber mit nein beantwortet
wird, sind wir die Falschen,
die gefragt werden, denn wenn
Schützenvereine nicht überleben,
wird es auch keine Zukunft für das
Schützenwesen geben.“
Wie haben Sie Ihren Verein für die Zukunft
aufgestellt?
JH: „In der Hoffnung auf ein baldiges
Ende der Corona-Pandemie werden wir
versuchen danach wieder ein traditionell
und schiesssportlich ausgerichtetes
Vereinsleben einzurichten.
Eventuell wird man aus Erfahrungen
dieser Krise lernen müssen und die
Verhaltensweisen im Umgang mit den
Mitbürgern ändern. Warten wir’s ab!!!“
Geplante Ereignisse 2021:
Geplant sind alle Schießen und Feste im
Jahre 2021 durchzuführen zu können.
NACHGEFRAGT BEI …
Präsident Jens Hein
Foto: Hein