
Wenn das Abwasser
zurück ins Haus drängt
Starkregen kann zu
vollgelaufenen Kellern oder
Rückstauschäden führen
Extreme Niederschläge sind in Zeiten
des Klimawandels keine Seltenheit
mehr - und werden nach Ansicht von
Meteorologen weiter zunehmen. In
den gefährdeten Gebieten sind die
Folgen meist fatal: vollgelaufene Keller,
überschwemmte Souterrains und
Abwässer, die durch Abflussrohre zurück
ins Haus gedrückt werden. Aber
nicht nur in hochwassergefährdeten
Regionen Deutschlands sind solche
Abwasserschäden möglich. Wenn
die Kanalisation durch Starkregen
gefüllt ist, kann sich das Wasser
durch die Leitungen überall zurück in
die Häuser drängen.
Schlimmstenfalls große
Schäden
Ist kein ausreichender Rückstauschutz
vorhanden, tritt das Wasser
in allen Ablauflaufstellen unterhalb
der Rückstauebene aus
WCs, Waschbecken, Duschen oder
Bodenabläufen aus. Die Folge ist
eine übelriechende braune Brühe
im Keller, die Möbel und Gegenstände
dort unbrauchbar macht.
Im schlimmsten Fall kommt es zu
Schäden in der Bausubstanz. „Um
dem vorzubeugen, lohnt sich die
Beratung durch einen Fachmann,
der überprüft, wie das Haus gegen
Rückstau oder Hochwasser
gesichert werden kann. Dazu gehören
Abdichtungsmaßnahmen für
den Keller ebenso wie der Schutz
von Hauseingängen durch mobile
Wasserbarrieren“, rät Andreas
Braun vom Zentralverband Sanitär
Heizung Klima (ZVSHK). Wichtig
sei auch, dass Heizöltanks gegen
sogenanntes Aufschwimmen gesichert
werden. Zudem empfehle
sich der Abschluss einer Elementarversicherung,
denn die normale
Hausrat- oder Gebäudeversiche-
Foto: Pixabay
rung zahlt bei Schäden durch vermeidbare
Überschwemmungen
nicht. „Bis zu einem gewissen Maß
können im Übrigen Regenauffangbecken
oder Zisternen als Puffer
dienen, um etwa das Regenwasser
vom Dach aufzufangen“, so Braun.
Rückstauverschlüsse
installieren
Damit kein Wasser durch die Rohre
ins Haus gelangt, müssen die
Anschlüsse in Kellern und Souterrainwohnungen
mindestens mit
Rückstauverschlüssen versehen
sein. Es empfiehlt sich zudem der
Einsatz einer Hebeanlage für die
Entwässerung von Ablaufstellen
unterhalb der Rückstauebene, also
an der Straßen- beziehungsweise
Gegen Wasserschäden
absichern
Bei vielen Eigenheimbesitzern ist
der Keller inzwischen viel mehr
als bloße Lager- oder Abstellfläche.
Immer häufiger werden die
unterirdischen Räume ausgebaut
und somit zum vollwertigen
Wohnraum. Wenn Waschbecken,
Dusche, WC oder Waschmaschinenablauf
installiert sind, raten
Experten aus dem Sanitär-, Heizungs
und Klima-Fachbetrieb
dringend dazu, jeden Abfluss beziehungsweise
jede Ablaufstelle
mit einer Rückstausicherung zu
versehen oder diese über eine gemeinsame
Hebeanlage separat zu
entwässern. Diese Einrichtungen
verhindern, dass Schmutzwasser
aus der Kanalisation - etwa bei
einer Überschwemmung oder
Starkregen – zurück ins Haus
gedrückt wird und dort austritt.
Mehr Informationen gibt es bei
Ihren Fachbetrieben vor Ort. djd
Bordsteinoberkante. Ansprechpartner
ist auch hier der Experte aus
dem Fachbetrieb. Der Profi checkt
vor Ort die Gegebenheiten und
berät umfassend zur Rückstausicherung.
Experten schätzen, dass
40 Prozent der privaten Abwasserkanäle
schadhaft sind und nicht
über die notwendigen Einbauten
verfügen. Unter www.wasserwaermeluft.
de gibt es mehr Informationen.
Bei einer regelmäßigen Wartung
durch den Fachbetrieb wird
die Funktion der Rückstauklappe
oder der Hebeanlage geprüft. Wird
im Rahmen des Entwässerungs-
Checks eine Kamerabefahrung und
Dichtigkeitsprüfung durchgeführt,
so erhält man einen Überblick über
den Zustand der im Erdreich verborgenen
Grundleitungen. djd
Foto: Pixabay
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