
Seite 6 AUTOJOURNAL Frühjahr/Sommer 2022
Neue asiatische Wettbewerber
drängen auf den Markt
„Business as usual“: Heimische Modelle
auf deutschen Straßen in diesem Jahr
2022 ROLLEN RUND 120 NEUE MODELLE AUF DEUTSCHEN
STRASSEN. DAS HÖRT SICH NACH EINEM NORMALEN JAHR
AN, UND IN DER TAT KLINGEN DIE NAMEN DER NEUHEITEN
DURCHAUS VERTRAUT. OPEL BRINGT DEN NEUEN ASTRA
EINSCHLIESSLICH KOMBI UND EINER ELEKTRIFIZIERTEN
VERSION MIT PLUG-IN-HYBRIDANTRIEB.
Audi fährt neben anderen Neuheiten
den nächsten A8 vor, und bei
Mercedes geht unter anderem die
elektrische E-Klasse an den Start.
Volkswagen setzt seine Elektro-
Offensive fort und bringt ID 5 und
den elektrischen Bus ID Buzz. Ford
überarbeitet den Focus und lässt
später im Jahr den Pick-up Ranger
ins Gelände sprinten. Gegen Ende
des Jahres kommt dann ein kompaktes
E-Mobil auf Basis der MEB-Plattform
von VW. BMW schließlich bringt
15 Millionen Elektroautos auf die
Straße zu bringen, an der Realität
vorbeifahren. Allerdings ist die Übersicht
nicht vollständig, denn neben
den etablierten Herstellern drängen
in diesem Jahr neue Wettbewerber
samt innovativer Vertriebsmodelle
auf den Markt, die den deutschen
Marken durchaus gefährlich werden
können.
China und Vietnam drängen
auf den europäischen Markt
Aus China sind bereits MG, Lynk &
Co und Aiways erfolgreich gestartet.
In 2022 kommen Vinfast aus Vietnam
und Nio sowie Great Wall aus China
mit gleich zwei Marken hinzu. Während
Wey das gehobene Segment
belegt, startet Ora mit E-Modellen
für die Stadt. Nio ist bereits in Norwegen
unterwegs und nimmt nun den
Rest von Europa, und da besonders
Deutschland, ins Visier. Die ersten
Modelle von Vinfast feierten ihre
Premiere auf der Los Angeles Motor
Show. Die vom ehemaligen Opel-
Chef Lohscheller geleitete Marke
setzt dabei zunächst auf zwei elektrisch
angetriebene SUV-Modelle.
Die Europa-Zentrale wurde bereits
in Frankfurt eingerichtet. Wie Nio hat
auch Vinfast den einen oder anderen
europäischen Experten überzeugt,
sich dem neuen Hersteller anzuschließen.
Das gilt übrigens für so
gut wie alle asiatischen Hersteller, die
Europa ins Visier genommen haben.
(aum/ww)
eine umfangreiche Neuheiten-Flotte
zu den Händlern. Höhepunkt sind
dabei der neue 7er und der elektrische
i7.
Auf den ersten Blick klingt die Neuheiten
Parade nicht sonderlich aufregend,
sie ist überwiegend dem
Modellzyklus geschuldet, und fast
könnte der Eindruck eines „Business
as usual“ entstehen. Die meisten
Neuheiten besitzen zudem konventionelle
Antriebe, so dass die Berliner
Pläne, bis zum Jahr 2030 mindestens
Vinfast auf der LA Auto Show
2021: Markenchef Michael
Lohscheller (li.) bei der Präsentation
des VF e35 und e36.
Foto: Autoren-Union Mobilität/Vinfast
Nur wer im Vertrag steht, darf auch am Steuer sitzen
Blick auf das Unfallrisiko: Mit der Zahl der Lenker steigt die Kfz-Versicherung
Die Regeln der Kfz-Versicherungen
sind klar: Ein Auto fahren dürfen
nur diejenigen, die auch im Vertrag
angegeben sind. Das kann
namentlich passieren oder über
die familiäre Zugehörigkeit angegeben
werden, z. B. das volljährige
Kind. Daneben kann auch ein größerer
Fahrerkreis eingetragen werden
– beispielsweise alle Personen
über 23 Jahre.
Das Problem: Das wirkt sich finanziell
aus, denn je mehr Personen
das Auto lenken, desto teurer wird
die Kfz-Versicherung üblicherweise.
Denn dadurch steigt
statistisch das Unfallrisiko. Ein
beliebiger Fahrerkreis verteuert
die Kfz-Versicherung im Schnitt um
195 Prozent.
Ändert sich der Fahrerkreis, beispielsweise
wenn Fahranfänger in die
Kfz-Versicherung ihrer Eltern aufgenommen
werden, lohnt sich ein Anbietervergleich.
Denn die dann fälligen
Aufschläge unterscheiden sich deutlich
zwischen den einzelnen Versicherern.
Häufig ist der bisherige Versicherer
dann nicht mehr die günstigste Wahl.
Falschangaben werden teuer
Verursacht jemand einen Unfall und ist
nicht in der Kfz-Versicherung eingetragen,
greift die gesetzlich vorgeschriebene
Haftpflichtversicherung der Halter
trotzdem. Dennoch kann es teuer
werden. Denn bei Falschangaben
berechnet der Kfz-Versicherer den
Beitrag für das betreffende Versicherungsjahr
neu und fordert den Differenzbetrag
nach. Je nach Versicherer
können zusätzliche Vertragsstrafen fällig
werden – z. B. in Höhe eines Jahresbeitrags.
Auch die Person am Steuer
kann die Versicherung in Regress nehmen,
bei grober Fahrlässigkeit oder
Vorsatz auch in voller Schadenshöhe.
Notfälle sind aber immer ausgenommen,
dazu zählen beispielsweise Kreislaufprobleme
auf der Autobahn. Fahruntüchtigkeit
aufgrund von Alkohol gilt
allerdings nicht als Notfall.
Soll zum Beispiel bei der Fahrt in den
Urlaub eine weitere Person ans Steuer,
lohnt es sich, bei der Kfz-Versicherung
nachzufragen. Bei manchen
Anbietern ist es möglich, zusätzliche
Fahrer auch für einige Tage kostenlos
oder gegen eine geringe Gebühr
mitzuversichern. (mid/ak-o)
JE MEHR FAHRER in der
Versicherung angegeben sind, desto
teurer kann es werden. Foto: red