
Das Duhner Wattrennen vor 25 Jahren:
Wettlauf mit der Flut verloren
Eines der schwierigsten Duhner Wattrennen seit
Beginn der Rennens 1902 müssen die Veranstalter
im Jahr 1993 erlebt haben. Die Stadt Cuxhaven
nahm es in diesem Jahr mit der Schirmherrschaft
wohl etwas zu genau, aber ohne Schirm ging auf
diesem Wattrennen gar nichts. Bereits beim Bügeltrunk
regnete es in Strömen. Das brachte selbst
den Meeresgott Neptun aus der Fassung, der sich
den Ausspruch „So‘n Schiet!“ nicht verkneifen
konnte, weil die Hälfte der Lautsprecheranlage
durch den Dauerregen ausgefallen war. 1993 waren
auch noch die imposanten Brauereigespanne
beim Bügeltrunk dabei und zogen viele neugierige
Blicke auf sich. Weniger Probleme mit dem Regen
hatten die Fallschirmspringer aus Ganderkesee,
nur einer von neun Springern landete außerhalb
des Renngeländes. Mit am Start war der Cuxhavener
Peter Voß, der beim Duhner Wattrennen seinen
250. Fallschirmsprung absolvierte und aufgrund
des starken Windes im Watt landen musste. Zum
Start des ersten Rennens blies starker Wind die
Wolken weg und dann kam doch noch die Sonne
durch. Insgesamt 35.000 Zuschauer sollen am
25. Juli 1993 am Duhner Wattrennen teilgenommen
haben. Interessant war, dass ein großer Teil
mit gefälschten Eintrittskarten in das Festgelände
gekommen ist, weil ein großer Sponsor es zu gut
meinte und sein Freikartenkontingent einfach noch
mal durch Kopieren „vervielfacht“ hat. Trotz der
besser werdenden Wetterbedingungen hatten THW
und Feuerwehr alle Hände voll zu tun, die Pferde
und Reiter auf das Geläuf zu bekommen, denn die
Auffahrt in Höhe Schlensenweg hatte so stark unter
dem Regen gelitten, dass die Transporter per
Seilwinde auf den Deich gezogen werden mussten.
Auch auf dem Geläuf stand relativ viel Wasser. Die
Rennen wurden aufgrund der schlechten Witterung
relativ zügig durchgeführt, was dafür sorgte, dass
die Wettumsätze rund 90.000 DM niedriger ausgefallen
38 | Das Duhner Wattrennen vor 25 Jahren
sind als in den Vorjahren. Ein Wetter hatte
bei diesem Wattrennen besonders viel Glück und
konnte bei einem Wetteinsatz von 10 DM 28.586
DM mit nach Hause nehmen. Zur Überreichung
des Wanderpokals des Niedersächsischen Ministerpräsidenten
waren der Innenminister Gerhard
Glogowski und die Vizepräsidentin des niedersächsichen
Landtages, Edda Goede, nach Cuxhaven
gekommen und durften diesen „feuchten Veranstaltungstag“
hautnah miterleben. Besonders herausfordernd
muss es beim 12. Rennen gewesen
sein, als das Wasser bereits aufl ief und die Pferde
im knietiefen Wasser starteten.
Die Gewinner des Duhner Wattrennen 1993
• Beim 1. Rennen (Traber) waren 14 Pferde am
Start, Gewinner war Dietrich Brüning mit der
Stute „Bella Paola“.
• Das 2. Rennen (Galopper) gewann Elke Kruse
mit dem Wallach „Schwarzer Husar“.
• Das 3. Rennen (Traber) mit 13 Teilnehmern
konnte Manfred Walter mit „Iliana Hannover“
für sich entscheiden.
• Das 4. Rennen (Galopper) mit 6 Teilnehmern
gewann die Amazone H. Hobitz mit „Finiah
Taxtor“
• Das 5. Rennen (Traber) konnte Fahrerin Kati
Beer mit „Profi “ für sich entscheiden.
• Beim 6. Rennen (Amazonen-Gallopper-Rennen)
siegte Elke Kruse mit „Sasko“ im Endspurt
vor Birgit Warkentin mit „Yosie“ und
Monika Abromeit mit „Antarias“.
• Das 7. Rennen, den Preis um das „Blaue
Band des Wattrenmeeres“ Traber mit 17 Startern
konnte Fahrer Klaus Detlefs mit „Pablo
Rouge“ für sich entscheiden.
• Das 8. Rennen bei aufl aufendem Wasser die
Amazone A. Boilien mit „Biblin“.
• Beim 9. Rennen (Traber) mit 14 Teilnehmern
gweann Siegfried Huber mit „Buddy Lobell“
• Das 10. Rennen, der Wanderpokal des Niedersächsischen
Ministerpräsidenten (Galopper)
mit nur sechs Teilnehmern, weil 2 Starter
ihren Start wegen des aufl aufenden Wassers
zurückgezogen haben, gewann der Nordholzer
Rolf Polack auf „Santa Viola“. Drei Reiter
wurden während dieses nassen Rennens abgeworfen.
• Bei den beiden Ponyrennen siegte beide Male
Melanie Sowada mit dem Pony „City Sue“.
Das letzte Rennen startete im knietiefen Wasser
Die Anregung einiger Fans des „Duhner Wattrennens“,
mal einen Blick in die Vergangenheit zu
werfen, habe ich gerne aufgenommen und mich in
das Zeitungsbände-Archiv der „Cuxhavener Nachrichten“
begeben, um dort nach dem Wattrennen
von vor 25 Jahren Ausschau zu halten. Das Wattrennen
am 25. Juli 1993 stand witterungsbedingt
unter keinem guten Stern, denn das Wasser kam
bei dieser Veranstaltung aus „zwei Richtungen“
und brachte die Organisatoren zum Schwitzen.
Das
hwit en.
Vor 25 Jahren
durften die Pferde beim
12. Rennen nicht wasserscheu
sein. Fotos: Schiefelbein/CN
Vor 25 Jahren
Unter den Fallschirmspringern
aus Ganderkesee absolvierte
der Cuxhavener Peter
Voß seinen 250 Fallschirmsprung.