
2021/2022 Herbst/Winter AUTOJOURNAL Seite 5
PANDEMIEJAHR 2021:
MEHR REISENDE UND
MEHR VERKEHR Foto: Med Photo Studio - stock.adobe.com
In Deutschland und im
europäischen Ausland mit dem
Auto unterwegs
Das Bedürfnis nach einer Auszeit
auch jenseits der unmittelbaren Heimatregion
war in diesem Sommer
besonders hoch. Deutlich mehr Menschen
sind im Vergleich zum Vorjahr
in den Urlaub gereist. Der Verkehr
in Deutschland war in den Sommermonaten
Juli und August sogar höher
als vor Ausbruch der Pandemie.
Gleichzeitig blieb die Pandemie eine
bestimmende Einflussgröße bei der
Wahl der Urlaubsform, der Anreise
sowie der Modalitäten.
Der ADAC macht folgende übergeordnete
Trends aus: Buchungen
wurden deutlich kurzfristiger getätigt.
Eine ADAC Umfrage hat ergeben,
dass rund die Hälfte der Befragten
ihren Haupturlaub knapp vor dem
Reiseantritt oder gar nicht vorab
buchen wollte. Die Eigenanreise
wurde gegenüber Flug und Bahn
deutlich bevorzugt. Reisen innerhalb
Deutschlands oder ins europäische
Ausland waren überdurchschnittlich
beliebt. Und der PKW war für viele
Menschen das Verkehrsmittel der
Wahl für die Fahrt in den Urlaub, was
sich auch in den Stauzahlen niederschlägt.
Konkret haben Urlauber in diesem
Sommer besonders häufig Deutschland
als Reiseziel gewählt. Nach einer
Auswertung des ADAC von knapp
380.000 Routenplanungen, die im
Rahmen der Urlaubsberatung von
ADAC Mitgliedern getätigt wurden,
bleibt Deutschland mit 26,1 Prozent
das beliebteste Reiseziel im Jahr
2021. Es verliert aber gegenüber
2020 (- 4,8 Prozent). Italien belegt
Platz zwei und konnte u. a. wegen
des mäßigen Wetters in Teilen von
Deutschland und wegen der aufgehobenen
Beschränkungen deutlich
zulegen (+ 4,5 Prozent). Es hat als
Reisedestination fast die Bedeutung
erreicht, die es vor der Pandemie
hatte. Deutlich mehr Menschen
besuchten in diesem Sommer die
Türkei, das Land belegt mit 7,5 Prozent
Zuwachs im Ranking Platz 3.
Kroatien, das 2020 stark gewachsen
war, büßt geringfügig wieder ein
und ist im Sommer 2021, das viertbeliebteste
Urlaubsland.
Auf Campingplatz und Hausboot
Fortgesetzt haben sich folgende
Trends, die sich teilweise schon
vor Corona abgezeichnet haben:
Hohe Zuwachsraten erfährt der
Camping-Urlaub insbesondere in
Deutschland. Wachsendes Interesse
verzeichnet auch der Hausboot-Urlaub.
Hier kommen Charter-Anbieter
an die Kapazitätsgrenze und auch die
Infrastruktur wie Häfen und Schleusen
sind überlastet.
Der hohe Anteil an Auto-Urlaubern
schlägt sich auch in den ADAC Stauzahlen
nieder: In den Monaten Juli
und August zählte der ADAC 169.000
Staus mit einer Gesamtlänge von
rund 244.000 Kilometern. Gegenüber
dem Vorjahr ergibt sich bei
der Zahl der Staus ein Plus von rund
50 Prozent. Auch im Vergleich zum
Vor-Corona-Jahr 2019 stieg die Zahl
der Staus um rund 25 Prozent. (red)