
2021/2022 Herbst/Winter AUTOJOURNAL Seite 9
Notrufsäulen haben eine selbsterklärende
Funktion: Bei Notfällen
kann dort Hilfe gerufen werden.
Aber auch wenn das Auto eine
Panne hat und nicht mehr weiter
möchte, kann man dort die rettenden
Engel bestellen. Obwohl die
meisten Menschen in Notfällen zum
Handy greifen, laufen diese schon
mal Gefahr, dass ihnen der Saft ausgeht
– natürlich genau dann, wenn
das Auto den Geist aufgibt. Von
Funklöchern ganz zu schweigen. Die
Zahlen belegen durchaus den Sinn
der Säulen: Jährlich werden über
diesen Weg immerhin circa 46.000
Notrufe abgesetzt, im Schnitt alle elf
Minuten einer.
Wer spricht? Seit 1999 landen die
Anrufe beim Notruf der Autoversicherer
in Hamburg und werden an
den zuständigen Notdienst weitergeleitet.
Im Gegensatz zum Anruf
per Handy braucht man sich dabei
keine malerische Beschreibung des
Standorts zu überlegen: Dieser wird
nämlich direkt an die Notrufzentrale
übermittelt.
Generell gilt: Bei Notfällen Ruhe
bewahren! Stellen Sie das Warndreieck
auf und schalten Sie die Warnblinkanlage
ein. Vergessen Sie nicht,
die Warnweste anzuziehen! Warten
Sie nach dem Absetzen des Notrufs
hinter der Leitplanke auf Hilfe.
(mid/ak)
Sicher ist sicher –
Kleine Gucklöcher sehen
lustig aus. Doch im Straßenverkehr
kann mit ihnen
schnell der Spaß vergehen.
Foto: HUK-Coburg/mid/ak
Nicht nur Scheiben von
Schnee und Eis befreien
Im Winter am frühen Morgen das Auto
erst einmal fahrbereit machen
Eine Winternacht kann sehr frostig
sein. Wer sein Auto draußen parkt,
findet es am nächsten Morgen oft
ziemlich vereist vor. Davon sind
vor allem die Scheiben betroffen.
Ihnen sollte der Fahrer besondere
Aufmerksamkeit widmen. Denn ein
kleines Guckloch genügt nicht.
Die Straßenverkehrsordnung (StVO)
verlangt denn auch deutlich mehr:
„Wer ein Fahrzeug führt, ist dafür
verantwortlich, dass seine Sicht
und das Gehör (...) nicht durch den
Zustand des Fahrzeugs beeinträchtigt
werden“, ist dort zu lesen. Um
den Ansprüchen der StVO zu genügen,
müssen die Windschutz- und
DIE NOTRUFSÄULE
HAT NOCH NICHT
AUSGEDIENT
Die guten alten SOS-Stationen an der
Autobahn kennen kein Funkloch
kel kann das speziell bei Personenschäden
werden, wenn zum Beispiel
der Anspruch auf Schmerzensgeld
gekürzt wird. Und Autofahrer ohne
Vollkasko-Versicherung müssen bei
einer Mithaftung einen Teil der Reparaturkosten
selbst begleichen. (mid/ak)
Heckscheibe ebenso wie die Seitenscheiben
von Schnee und Eis befreit
werden.
Auch Kühlerhaube, Dach und Kofferraum
gehören abgefegt. Wer statt der
klassischen Variante mit Eisschieber
und Besen auf Thermodecken setzt,
sollte bedenken: Feuchte Decken,
die nach der Abnahme im eiskalten
Innenraum des Autos liegen, lassen
die Scheiben noch zusätzlich von
innen vereisen.
Ereignet sich ein Unfall, kann zu sparsames
Eiskratzen oder mangelhaftes
Schnee-Entfernen Folgen haben. Es
reicht es nicht, den Fuß vom Gaspedal
zu nehmen, die Geschwindigkeit
zu drosseln und
auf ein baldiges
Auftauen zu vertrauen.
Nach Ansicht der Gerichte,
muss mindestens die für eine Bremsung
notwendige Wegstrecke zu
überblicken sein. Und noch ein Fallstrick:
Wer mit vereisten Scheiben
unterwegs ist und auf einen Autofahrer
trifft, der die Vorfahrt nimmt,
kommt um eine Mithaftung oft nicht
herum, wenn sich herausstellen
sollte, dass die schlechte Sicht verantwortlich
für den Unfall war.
Das Unfallopfer wird also nicht voll
entschädigt, sondern muss einen Teil
seines Schadens selbst tragen. Hei-
In Zeiten von Handys und anderen
digitalen Kommunikationsmitteln
mögen die Notrufsäulen an der
Autobahn etwas in Vergessenheit
geraten sein. Werden sie eigentlich
noch genutzt? Und mit wem wird
man da überhaupt verbunden?
Eine Notrufsäule ist neben ihrem
leuchtend orangefarbenen Gehäuse
am Verkehrsschild 365-51 erkennbar:
ein Telefonpiktogramm und
„SOS“ innerhalb eines blauen Vierecks.
Sollte das Auto streiken und es
ist keine Säule in Sicht, sollte man die
alle 100 Meter angebrachten Leitpfosten
anschauen. Ein kleiner Pfeil
und eine Zahl geben Richtung und
Abstand zur nächsten Notrufsäule an.
Weit muss man dafür nicht gehen: Sie
sind im Schnitt in Abständen von zwei
Kilometern aufgestellt. Egal, wo man
sich befindet, die nächste Säule ist
also höchstens 1.000 Meter entfernt.
Foto: Antranias/pixabay.com/mid/ak
Kfz-Gewerbe
für E-Mobilität
gut gerüstet
„Wir können auch E-Autos"
Das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe
unterstreicht, dass die Kfz-Meisterbetriebe
für Service- und Reparaturarbeiten
an Hybrid- und Elektrofahrzeugen
bereits jetzt bestens gerüstet sind. Mit
„eCar-Service“, dem neuen Zusatzzeichen
zum Kfz-Meisterschild, können
Kfz-Betriebe nun auch ihren Kunden
zeigen, dass sie über gut qualifiziertes
Personal und die nötige Werkstattausrüstung
für Arbeiten an E-Autos
verfügen.
„Das Signal ist eindeutig: Wir können
selbstverständlich auch E-Auto“,
betont ZDK-Präsident Jürgen Karpinski.
„Auch wenn erst vergleichsweise
wenige Hybrid- und Elektrofahrzeuge
zum Service oder zur Reparatur in die
Betriebe kommen, sind wir als Kfz-Gewerbe
gut vorbereitet. Die Werkstätten
sind hier deutlich weiter als etwa
der Ausbau der Ladeinfrastruktur.“
Um sich den neuen technischen
Herausforderungen zu stellen, sind
bereits heute mehr als 30.000 Mitarbeiter:
innen der Kfz-Betriebe zum
„Fachkundigen für Arbeiten an HV-Systemen
in Kraftfahrzeugen“ qualifiziert.
„Mit eCar-Service wollen wir den
Autofahrern zeigen, dass wir auch in
Zukunft ihre verlässlichen und top
qualifizierten Partner für Service und
Reparatur am Fahrzeug bleiben". (red)