
2020/2021 Herbst/Winter AUTOJOURNAL Seite 9
Viele offene Fragen
zum Thema
Elektromobilität
Zu gering empfundenes
Informationsangebot
In den ersten sechs Monaten
2020 wurden nach Schätzungen
des Verbands der internationalen
Kfz-Hersteller (VDIK) über 90.000
batteriegetriebene Fahrzeuge in
Deutschland verkauft, ein Plus von
90 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Selbst in Corona-Zeiten
stiegen die Neuzulassungen von
E-Autos, während der Absatz von
Fahrzeugen mit Verbrennern stark
rückläufig war. Seit dem 1. Juni 2020
gibt es zudem noch die auf bis zu
9000 Euro erhöhte Kaufprämie für
E-Autos, außerdem wurde vom 1. Juli
bis Jahresende die Mehrwertsteuer
von 19 auf 16 Prozent abgesenkt.
Wird sich der Boom bei den E-Autos
also weiter verstärken?
Wegen der Innovationsprämie für
E-Autos und Hybridfahrzeuge sowie
der Absenkung der Mehrwertsteuer
will jeder dritte Befragte seinen Autokauf
vorziehen. Ebenfalls mehr als ein
Drittel kann sich laut Umfrage jetzt
viel eher vorstellen, sich aufgrund
der Prämie ein E- oder Hybridfahrzeug
zuzulegen. Und jeder Zehnte
hat sich allein wegen der Innovationsprämie
zum Kauf eines Elektro-
oder Hybridmodells entschieden.
Die Studie zeigt auch, für wen Elektro
und Hybridfahrzeuge besonders
interessant sind. So gibt insgesamt
ein Drittel der Befragten an, dass
sie diese Fahrzeuge als relevant
erachten. Vor allem in den Großstädten
und bei jüngeren Bevölkerungsschichten
steigt das Interesse
noch deutlicher an. So bewerten
41 Prozent der Großstädter das
Thema Elektromobilität als relevant,
bei den unter 40 Jahre alten Teilnehmern
ist es sogar fast jeder zweite.
Thema Unterhaltskosten
Allerdings wachsen beim Thema
E-Mobilität die Bäume längst noch
nicht in den Himmel. Ein Hemmschuh
für die stärkere Verbreitung
von Elektro- und Hybridmodellen
ist derzeit vor allem ein als zu gering
empfundenes Informationsangebot.
So geben fast vier von fünf Befragten
an, dass ihnen zum Thema Elektromobilität
noch Informationen fehlen.
Vor allem beim Thema Unterhaltskosten
fühlen sich die Autokäufer
nicht ausreichend mit Daten versorgt:
Jeder Dritte wünscht sich hier weitere
Fakten. Zudem ist die große Mehrheit
mit 87 Prozent der Meinung, dass
Elektroautos teurer als vergleichbare
Benziner oder Diesel sind. Auch eine
möglicherweise zu geringe Reichweite
oder wenig Lademöglichkeiten sorgen
bei über 80 Prozent der Befragten für
Verunsicherung. Bei diesen Ergebnissen
verwundert es nicht, dass fast
zwei Drittel der Befragten mehr Investitionen
in die Infrastruktur für E-Autos
fordern, ebenfalls fast zwei Drittel
wünschen sich mehr Investitionen
der Autobauer in diesem Sektor. (djd)
Corona-Virus: So reinigt man sein Auto
Handelsübliche Haushalts-Reinigungsmittel sind wirksam
Durch das Corona-
Virus gilt es, im
Alltag noch vorsichtiger
zu sein,
man sollte sein
Leben sauberer
und hygienischer
gestalten. Das
gilt auch für das
Auto.
Handelsübliche
Haushalts-Reinigungsmittel
sind
gegen das Corona-
Virus wirksam.
Bei der Reinigung sollte man besonders
die häufig berührten Bereiche
(„Kontaktflächen“) beachten – wie
zum Beispiel Lenkrad, Türgriffe,
Schalthebel, Knöpfe, Touchscreen,
Armlehnen und Sitzverstellungen.
Auch die Sicherheitsgurte sollten
auf der Sauberkeits-Checkliste
jedes Fahrers ganz oben stehen,
denn Sicherheitsgurte liegen direkt
am Körper an und könnten möglicherweise
sogar die Hauptlast
der von Husten und Niesen ausgehenden
Tröpfchen tragen. Zur Reinigung
und Desinfizierung des Fahrzeuginnenraums
sollte man keine
Produkte verwenden, die Bleichmittel
oder Wasserstoff-Peroxid enthalten.
Außerdem sollte man Produkte
auf Ammoniak-Basis meiden, da sie
einige Spezialbeschichtungen in den
Fahrzeug-Innenräumen angreifen
könnten. Wichtig dabei: Das Tragen
von Handschuhen gilt als Schutzmaßnahme.
Es gilt allerdings zu
beachten, dass Handschuhe beim
Berühren einer Corona-kontaminierten
Oberfläche ebenfalls kontaminiert
werden können. Das Berühren
des eigenen Gesichts sollte also
auch hier in jedem Fall vermieden
werden.
Eine Fahrzeugreinigung sollte stets
erfolgen, wenn eine Oberfläche
kontaminiert sein könnte, etwa nach
der Nutzung des Autos durch einen
anderen Fahrer. Dazu ist es ratsam,
ein Hände-Desinfektionsmittel im
Auto zu lassen und einige Reinigungstücher
oder gegebenenfalls
auch Desinfektionstücher im Handschuhfach
aufzubewahren. (mid/ak)
Corona-Hygiene –
Bei der Reinigung des Autos müssen
einige Dinge beachtet werden.
Foto: Ford/mid/ak