
Hey Nordsee
Seite 10 23. Juli 2019
DIE GROSSE HOCHSEEFISCHEREI:
Die deutsche „Große Hochseefischerei”
wird heute mit Trawlern und
Fabrikschiffen betrieben. Die meisten
sind sogenannte „Vollfroster“, auch
Fangfabrikschiffe genannt, die den
Fisch bereits auf See zu fertigen Tiefkühlprodukten
verarbeiten. Heute
werden von deutschen Firmen neun
Vollfroster und drei Spezialschiffe für
den Schwarmfischfang (atlantischer
Hering, Makrele und Holzmakrele)
eingesetzt. Die „Große Hochseefischerei”
deckt fast 50% unseres gesamten
Fischbedarfes ab. Eine Reise
dauert bis zu 20 Tage.
DIE KLEINE HOCHSEEFISCHEREI:
In der „Kleinen Hochseefischerei”
werden Hochseekutter zwischen
18 und 32 Meter Länge und mit einer
Motorleistung zwischen 300 und
600 PS eingesetzt. Das Hauptgeschirr
ist das Grundschleppnetz mit Scherbrettern.
Es gibt aber auch größere
Kutter in der Nordsee mit einer nahezu
doppelt so starken Motorleistung,
die mit Baumkurren fischen. Hier
sind es vor allem Seelachs, Hering,
Makrele und Kabeljau, die wirtschaftlich
eine große Bedeutung haben.
Die Reisedauer beträgt 4 bis 10 Tage,
die Besatzung besteht aus
4 bis 6 Mann.
DIE KÜSTENFISCHEREI:
Die Küstenfischerei wird mit kleineren
Kuttern ausgeübt, meist 18 bis
24 Meter lang und mit einer Motorleistung
bis zu 300 PS. Mitunter
sind die Fahrzeuge auch kleiner.
Die Übergänge zur „Kleinen Hochseefischerei”
sind fließend. Auf den
Kuttern arbeiten oft nur 2 bis 3 Mann
Besatzung. Die Fanggebiete liegen
dichter an der Küste und die Fangfahrten
sind deutlich kürzer als die
der Hochseefischerei. Das Hauptfanggerät
in der Küstenfischerei ist
ebenfalls die Baumkurre. In der
küstennahen Fischerei der deutschen
Nordsee werden vor allem Garnelen
gefischt, die direkt nach dem Fang
an Bord gekocht werden, aber auch
Plattfische wie Scholle, Seezunge
und Kliesche. (GA)
Foto: pixabay
HOCHSEE- UND
KÜSTENFISCHEREI
IN DER NORDSEE
IN DER DEUTSCHEN FISCHEREI UNTERSCHEIDET
MAN ZWISCHEN DER GROSSEN UND KLEINEN
HOCHSEEFISCHEREI SOWIE DER KÜSTENFISCHEREI
Foto: pixabay
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Neue Fangquoten für die Nordsee:
Die EU legt jedes Jahr die Gesamtfangmengen
für die Nordsee
und den Nordost-Atlantik
fest, auf deren Basis sich durch
festgeschriebene Verteilungsschlüssel
die jeweils nationalen
Fangmengen ergeben.
Beim Kabeljau ist eine Reduzierung
der Fangmenge um 50 %
vorgesehen. Auf Deutschland
entfallen dann noch rund 1.600 t.
Beim Seelachs ist ein Minus von
15 % angesetzt (rund 8.300 t).
Der Makrelen-Fang kann hingegen
Foto: AdobeStock
deutlich ausgeweitet werden.
Die Minister hoben die erlaubte
Fangmenge hier um 41 % an. Auf
Deutschland entfallen dann rund
23.400 t.
Auch die Obergrenze für Scholle
wurde um 3 % reduziert.
Beim Schellfisch dagegen gibt es
ein Plus von 23 %.
Unverändert bleibt die Fangquote
beim Hering mit rund 39.400 t.