
Hey Nordsee
23. Juli 2019 Seite 3
DIE MENSCHENRETTER
SIE FAHREN RAUS, WENN ANDERE REINKOMMEN
Foto: Lisa Sonntag
Die Deutsche Gesellschaft zur
Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)
ist zuständig für den maritimen
Such- und Rettungsdienst in unseren
Seegebieten. Im Seenotfall
werden nicht nur die 60 eigenen
Rettungseinheiten zwischen
Borkum und Usedom geführt,
sondern jedes zur Hilfeleistung
geeignete Schiff, zum Beispiel
auch Behördenfahrzeuge, Handelsschiffe
oder Sportboote.
Die SEENOTLEITUNG BREMEN
(MRCC = Maritime Rescue Co-ordination
Centre) ist deshalb nicht
nur die Betriebsführungszentrale
für die eigenen Rettungseinheiten,
sondern auch die national
zuständige Rettungsleitstelle.
DIE SEENOTRETTER
DER STATION CUXHAVEN
Sie sichern ein sehr stark befahrenes
Revier und haben dabei sowohl mit
der Großschifffahrt und der Fischerei
zu tun wie auch mit Wassersportlern.
Das Einsatzgebiet der Station
Cuxhaven ist gekennzeichnet durch
die Lage an der Elbmündung mit der
gesamten Schifffahrt von und zum
Hamburger Hafen sowie von und
zum Nord-Ostsee-Kanal. Cuxhaven
gehört zu den einsatzreichsten Stationen
der DGzRS mit jährlich 90 bis
100 Einsätzen.
DIE »ANNELIESE KRAMER« –
EINE DER MODERNSTEN RETTUNGSEINHEITEN
WELTWEIT
In Cuxhaven liegt der Seenotrettungskreuzer
»Anneliese Kramer«,
28 Meter lang, erst vor 3 Jahren in
Dienst gestellt. Er gehört zu den
leistungsfähigsten Seenotrettungseinheiten
– selbst im internationalen
Vergleich.
Zum hochmodernen „Mutterschiff”
»Anneliese Kramer« gehört das Tochterboot
»Mathias«. Mit ihm erfolgt die
Rettung aus dem Wasser.
Der Seenotkreuzer ist ausgerüstet
mit leistungsstarken Feuerlösch- und
Fremdlenzanlagen, einem Bordhospital
mit der gleichen medizinischen
Ausrüstung wie Rettungswagen an
Land, umfangreichen Schleppmöglichkeiten
und modernsten Navigations
und Kommunikationsanlagen.
Wie alle Rettungseinheiten der
DGzRS sind Seenotrettungskreuzer
»Anneliese Kramer« und Tochterboot
»Mathias« als Selbstaufrichter konstruiert
und deshalb quasi unsinkbar.
NEUN MANN SIND RUND
UM DIE UHR AN BORD
Auf der Station Cuxhaven sind neun
Seenotretter fest angestellt, vier von
ihnen leben und arbeiten rund um
die Uhr an Bord, 14 Tage lang. Dann
haben sie 14 Tage frei.
Jede Woche wechselt die Hälfte
der Besatzung, damit jeder mal mit
jedem arbeitet und es immer einen
Retter gibt, der über etwas länger
zurückliegende Ereignisse Bescheid
weiß. Freiwillige Seenotretter ergänzen
die Besatzung bei Bedarf. Die
Seenotretter der Station Cuxhaven
arbeiten eng mit ihren Kollegen der
Nachbarstationen zusammen, vor
allem mit den Stationen Brunsbüttel
und Büsum, aber auch mit den Stationen
Bremerhaven und Helgoland.
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Cuxhaven gehört zu den ältesten
deutschen Seenotrettungsstationen,
sie wurde bereits 1861 eingerichtet.
Die DGzRS, all ihre Aktivitäten, sämtliche
Schiffe und die komplette Ausrüstung
werden ausschließlich durch
freiwillige Zuwendungen finanziert.
Jede Spende ist deshalb mehr als
willkommen und vor allem sinnvoll
eingesetzt. Wenn also Sie, lieber
Leser irgendwo die berühmten
Sammelschiffchen der DGzRS sehen,
öffnen Sie nicht nur Ihr Herz... (GA)
DIE SEENOTRETTER SIND RUND UM DIE UHR UND BEI
JEDEM WETTER EINSATZBEREIT. OFT SIND SIE GERADE
DANN AUF NORD- UND OSTSEE UNTERWEGS, WENN
ANDERE SCHIFFE LÄNGST SCHUTZ IM HAFEN SUCHEN.
INSGESAMT MEHR ALS 2.000 MAL JAHR FÜR JAHR ENGAGIEREN
SIE SICH FREIWILLIG UND SELBSTLOS...
Foto: Steven Keller
Anneliese Kramer – einer der
modernsten Seenotrettungskreuzer,
stationiert in Cuxhaven.
Mathias – Das Tochterboot der
Anneliese Kramer.
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