
10
AUSFLUGSZIELE
Im „Taubenhof“ eine Auszeit nehmen
und sich mit etwas Gutem beschenken
Ein Teich mit munteren Quakfröschen, meterhohes
Schilf, ein Skulpturenpark, alter Baumbestand
und grüne Felder – seit Jahrzehnten
prägt dieses ländliche Idyll das Gesicht des
Kulturdenkmals Taubenhof in Cadenberge. Seit
letztem Jahr füllen die neuen Besitzer, Andrea
und Reinhard Rühl, die Gebäude mit Leben, um
ihren Traum zusammen mit ihren Gästen zu
verwirklichen. Der Reporter von „Moin Ferien“,
Joachim Tonn, hat mit ihnen gesprochen und
wurde wieder einmal bestätigt: Der Taubenhof
ist ein Wohlfühlort, wo der Genuss gelebt wird
und zu schönen Momenten inspiriert.
Bis heute ist der traditionelle Charme des
Anwesens mit seinem historischen Fachwerk
Gebäudeensemble mit Gutscafé und
Boutique-Hotel erhalten geblieben. Cafékultur,
Teeträume, kreative Torten, anspruchsvolle
Kulturerlebnisse, ausgesuchte Filme im Studiokino
und behagliches Wohnen im Boutique-
Hotel, im Taubenhof regieren Gaumen und Sinne.
Wie beim Genuss in seiner reinsten Form:
selbst gebackene Torten nach altbewährten
Rezepturen. Auch Weine aus der Heimat der
Betreiber werden hier den Gästen serviert, darunter
viele Stammgäste, für die das Spiel der
Jahreszeiten und ihre Verlockungen ohne den
Taubenhof nicht denkbar sind.
Zwischen dem reetgedeckten 1747 errichteten
Hauptgebäude und naturbelassenen alten
Scheunen, dem Gutspark, sowie die Wiesen
und Weiden hinterm Zaun in Sichtweite, am
Kamin in der alten Gaststube mit den 250 Jahre
alten Eichenbalken oder auf der Terrasse vor
der „Groot Dör“ lässt sich einfach und doch
eindrucksvoll Entspannen, Schlemmen und
Genießen. Umgeben von der Natur schmecken
die Köstlichkeiten aus der Backstube des 275
Jahre alten Taubenhofs und dem einen oder
anderen guten Tröpfchen aus dem
liebevoll sortierten Weinkeller doch
am allerbesten.
Die familiäre Atmosphäre und das
historische Flair machen auch
den Reiz aus, dort zu wohnen. Das
Hotel mit vier sehr großen Doppelzimmern
lädt dazu ein. Bis Ende Juli solle
das Wohnhaus fertig sein, hofft Andrea Rühl.
Weiter ginge es mit der Kälberscheune; da
müsse aber erst mal das Dach saniert werden.
Schwierig sei es, Handwerker zu finden.
An Arbeit können wir uns nicht beklagen; es
sind viele Baustellen, schmunzeln beide.
Fahrt aufgenommen hat der Umbau im Wohnhaus;
teilweise für uns selbst – also unsere Familie.
Aber auch schon für das Wohnprojekt, das
Menschen Ü-50 zusammenbringen soll. Der Cafébetrieb
ist bestens angelaufen; am Wochenende
ist es sehr gut besucht“, berichtet Hausherr
Reinhard Rühl. „Vor allem, weil alles selbstgemacht
ist“, ergänzt seine Frau. „Die vielen Varianten
der köstlichen Kuchen und Torten lassen
keine Wünsche offen – unsere Tortenbäckerin
hütet sorgsam über 100 Rezepte. Sie schickt uns
Sonntag oder Montagmorgen die Liste von den
Torten, die sie gerne backen möchte und wir sind
immer wieder froh und überrascht, was für schöne
Ideen darunter sind“, schwärmt Andrea Rühl.
Es gäbe ein, zwei Kuchen, die würden ständig
nachgefragt, berichtet sie: Birne Helene,
zum Beispiel, eine Torte basierend auf einem
Dessert der
französischen
Haute Cuisine.
Wenn die nicht
da sei, fragen
die Stammgäste
ganz enttäuscht:
„Warum heute
nicht? Wann
gibt’s die wieder?“
Aber es gibt ja noch die Erdbeer-Waldmeister
Torte, ebenfalls ein Klassiker, die
– wie saisonal die Rhabarber- oder Holunderblütentorte
– in der Auslage keinesfalls fehlen
darf. „Schwach werde ich bei Ananas-Kokos
Torte“, gesteht Andrea. Verschiedene Kaffeeund
duftende Teespezialitäten veredeln den
Genuss zu einem Hochgenuss. Fast 60 Teesorten
haben wir im Programm“, sagt Reinhard
Rühl. Stolz ist er auch auf die cremige
italienische Trinkschokolade.
„Feuer und Flamme“
für heißen Genuss
Es bleibt alles, wie es war. Ein Gärtner sorgt
dafür, dass der Garten und Park schmuck
aussieht und ein Kleinod der Gartenkunst
bleibt. Er bietet Raum für die beliebten Ausstellungen
und Märkte. Für den 15. Und 16. Oktober
2022 ist der nächste Kunsthandwerkermarkt
geplant; alle Stände sind vergeben. Fast
60 Aussteller sorgen für eine bunte Vielfalt im
Gartenidyll rund um den Taubenhof. Das Café
ist geöffnet, ein Flammkuchenstand verwöhnt
die Gäste mit der elsässischen Spezialität;
hinzu kommt saftiger Flammlachs vom offenen
Feuer – eine sehr entspannte, übrigens finnische
Art, Fisch zu genießen. Und wenn erst
der Duft von Zimt aus dem Waffeleisen der
eifrigen Bäckerinnen und Bäcker des Waldkindergartens
Wingst durch den Garten zieht,
weiß man, der Herbst ist da.
Das Studiokino läuft nach wie vor alle 14 Tage
freitags und hat sich zu einem Geheimtipp
unter Cineasten entwickelt. Übrigens hat in
diesem Jahr ein Storchenpaar auf dem Dach
des Taubenhofs ein Zuhause gefunden. Es
scheint: Nicht nur den Menschen und den
Fröschen im Teich gefällt es hier. Fest steht:
Der Taubenhof ist einfach ein Ort, wo die Seele
sich freut und man gerne zu Hause ist.
Fotos: J. Tonn