
10 Donnerstag, 28. März 2019
Moderne Technik in der Jagd
Smartphone und die Wildkamera (Fotofalle) haben heute als neue Technik Einzug in die Reviere gehalten
bleibt ungestört. Das meiste Wild
ist durch den Menschen bereits zur
Nachtaktivität verdammt. Der
ständige Einsatz der Nachtsichttechnik
wird dem Wild nicht entgehen.
Dann wird auch die Nacht zu einer gefährlichen
Zeit erklärt und das
Verhalten noch einmal mit noch größerem
Verbergen angepasst.
Technik im Revier ist notwendig,
kann in vielen Situationen helfen
und hat es eigentlich entsprechend
dem innovativen Fortschritt seit
der Steinzeit immer gegeben. Zu viel
Technik mindert jedoch den Wert
der Jagd und darf nicht unter dem Gesichtspunkt
der Effizienz, sondern
vielmehr im Sinne des Waidwerks und
dem Eins sein mit der Natur stattfinden
und nicht übertechnisiert werden.
Die Entscheidung dazu hat
jedoch jede Jägerin und jeder Jäger
unter Berücksichtigung der gesetzlichen
Vorgaben und vor allem des
Natur- und Tierschutzes und nicht
zuletzt des waidmännischen Verhaltens
selbst zu überdenken und verantworten.
Gerhard Klotz
bei der Erzählung in die Augen
schauen, ein herzliches Waidmannsheil
aussprechen und alles noch
einmal erleben. Sind bereits alle per
Handy kalt und emotionslos in
Kenntnis gesetzt, ist der Reiz der Erzählung
bereits verflogen und es
geht nur noch um eine neutrale Tatsacheninformation.
Ähnlich viel
geht einem Jäger verloren, der sich
nur noch über eine Anzahl von aufgestellten
Wildkameras über sein Revier
informiert. Nicht alles kann
von Kameras eingefangen werden.
Geht man dann nur noch in das
Revier, um die Fotos der Kamera zu
überprüfen, wird einem eine große
Menge an Naturempfindungen entgehen.
Unendlich viele Eindrücke
werden einem nicht mehr zuteil und
der Geruch des nahenden Frühlings
oder der Geruch des welkenden
Herbstlaubs wird ohnehin keine
Kamera einfangen können. Mir würde
es auch keine Freude machen, mittels
Nachtsichtgerät der Nacht ihre
Geheimnisse zu rauben. Der
nächste Vollmond kommt bestimmt
und in der dunklen Zeit ohne
Mond hat das Wild seine Ruhe und
chen Ausnahmefall, sicherheitshalber
im Hause bleiben müsste. Ist ja
auch eine positive Nutzung. Es ergibt
sich damit aber auch eine Veränderung
in der jagdlichen Kultur.
Was wird heute von der meist jungen
Jägergeneration damit gemacht.
Ist über einen längeren Zeitraum keine
Bewegung im Revier zu sehen,
wird schon mal nachgesehen, was es
denn so im Internet zu sehen gibt.
Das in dem Augenblick das Wild gerade
seinen Einstand gewechselt
hat, ist dann der „Kopfrunter-Generation“
entgangen. Kommt es dann
trotzdem zum gewünschten jagdlichen
Erfolg, wird umgehend noch
auf dem Ansitz sitzend, der Freundeskreis
über den Erfolg informiert.
Am erlegten Wild angekommen, wird
mit der Handy-Kamera ein erstes
Foto gemacht und an den jagdlichen
Freundeskreis geschickt. Wie viel
schöner war es doch, als man sich
nach der gemeinsamen Jagd am
vereinbarten Treffpunkt traf und erst
dann über die Erlebnisse berichten
konnte. Die Freude über das erlebte
war dann frisch und voller persönlicher
Eindrücke und man konnte sich
Ganz ohne Technik können wir
nicht zur Jagd gehen. Es sei
denn, man wäre bereit, ohne Fernglas
und nur mit einem Speer
bewaffnet in das Revier zu gehen.
Ist aber ja auch schon etwas
Technik. Wird natürlich alles nicht
funktionieren und auch das
Tierschutz- und Jagdgesetz lässt
viele althergebrachte Bejagungsmethoden
heute nicht mehr
zu.
Auch das Smartphone und die Wildkamera
(Fotofalle) haben heute
als neue Technik Einzug in die Reviere
gehalten. Beides sind Hilfsmittel,
auf die keiner mehr verzichten will.
Helfen sie doch in vielen Situationen
zur Aufklärung oder geben uns
wichtige Informationen aus dem
Revier, die wir sonst nicht erhalten
hätten. Auch bei Notfällen lässt
sich schnell mit dem Handy eine Hilfe
herbeiholen. So manch ein Jäger
wird heute mit dem Handy oder
Smartphone in der Tasche zum
Ansitz gehen können, der sonst wegen
eventuell notwendig werdender
Begleitung, wie etwa im gesundheitli-
Der Hochsitz dient dem Jäger als Deckung und Witterungsschutz bei der Jagd. Foto: Klotz