
6 Donnerstag, 28. März 2019
Im Cuxland arbeiten
Jägerschaft und Veterinäramt
eng zusammen
plätze teilweise in Gebieten mit
Schwarzwildbestand liegen. Die
Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem
Eintrag der ASP in die Wildschweinpopulation
des Landkreises
Cuxhaven kommt, mag geringer
sein als in anderen Gegenden, aber es
ist leider nicht ausgeschlossen.
Umfangreiche Präventions- und Informationsmaßnahmen
sollen
dazu beitragen, dass es überhaupt
nicht erst zu einem Ausbruch der
ASP kommt. Die einzige Chance aber,
dass die ASP nach ihrem Auftreten
noch wieder ausgemerzt werden kann,
besteht darin, dass der Eintrag so
schnell wie möglich erkannt wird. Nur
dann können die nachfolgenden
Maßnahmen erfolgreich sein. Für das
alsbaldige Erkennen eines ASPAusbruches
im Wildschweinbestand
ist die labordiagnostische Untersuchung
unerlässlich.
Die Afrikanische Schweinepest
(ASP) ist mittlerweile auch in
der Wildschweinepopulation sehr
nahe an Deutschland herangerückt.
Während zwischen den Fällen
im östlichen Europa bis nach
Deutschland immerhin noch ein
paar hundert Kilometer lagen,
sind es von den Fällen in Belgien bis
zur deutschen Grenze keine
hundert Kilometer mehr.
Der Landkreis Cuxhaven liegt von
diesen Fällen noch weiter entfernt
als manch anderer Landkreis; dass es
aber nicht der direkten Weiterverbreitung
durch wandernde Wildschweine
bedarf, sondern dass es
vielfältige andere Möglichkeiten der
Verschleppung gibt (Lebensmittel,
Ausrüstungsgegenstände, Fahrzeuge
etc.) ist bekannt. Auch durch den
Landkreis führen hochfrequentierte
Fernstraßen, deren Park- und Rast-
Grafik: fli.de
Schweinepest bedrohlich näher
rückt. Bereits vor der ASP gab es vielfältige
Berührungspunkte und
auch heute ist die ASP nicht das einzige
Thema, gleichwohl in diesen Zeiten
sicherlich das intensivste.
Die Jägerschaft vergrößert mit dem
hohen Engagement jedes einzelnen,
der sich an der Früherkennung der
ASP beteiligt, die Chance, einen
potentiellen Ausbruch doch noch wieder
eindämmen zu können. Bleibt
zu hoffen, dass die Ergebnisse aller eingesandten
Proben mit folgendem
Wortlaut zurückkommen - ASP nicht
nachgewiesen.
Sowohl Unfallwild als auch in den Revieren
tot aufgefundene Wildschweine,
ebenso wie die erlegten Stücke,
müssen auf ASP untersucht
werden. Je höher dabei der prozentuale
Anteil der untersuchten Tiere ist,
umso größer ist die Chance, die ersten
infizierten Tiere auch zu finden; je
weniger Tiere untersucht werden,
umso größer ist das Risiko, dass
dann bei einem positiven Befund, die
zu ergreifenden Maßnahmen nicht
mehr wirksam sein werden.
Die Zusammenarbeit zwischen der
Jägerschaft und dem Veterinäramt
gibt es nicht erst seit die Afrikanische
Hunderte Wildschweine blieben auf der Strecke
keit bekennen und im Rahmen dieses
allseits anerkannten jagdmoralischen
Wertegefüges unseren aktiven
Beitrag zur ASP- Verhütung erbringen.
Viele der in letzter Zeit in blindem
Aktionismus d er Ministerialbürokratie
ergangenen Rechtsvorschriften
zur „Bejagungserleichterung“ oder
„Ermächtigung“ der Behörden finden
nicht die Zustimmung einer verantwortungsbewussten
Jägerschaft.
Jagd ist immer noch ein historisch gewachsenes
Kulturgut und nicht
rücksichtsloseSchädlingsbekämpfung.
Der Tierschutzaspekt und insbesondere
der Muttertierschutz sind uns
weiterhin höchst bedeutsam. Es
wird auch nach ASP eine Jagd geben.
Wie sie sich verändert haben wird,
bleibt uns noch unerschlossen.
Wir Jägerinnen und Jäger konzentrierenunszumheutigenZeitpunktmit
unseren Möglichkeiten ausschließlich
um die Vorbeugung eines Ausbruchs.
Das bedeutet eine intensive Bejagung
der Wildschweine, sowie
eine umfassende Unterstützung der Veterinärbehörden
durch Fallwildsuche
in den Revieren und Blutprobenentnahme
bei erlegten Sauen. So
erhalten unsere zuständigen Behörden
frühzeitig wichtige Erkenntnisse
um angemessen handeln zu können. Im
letzten Jahr erhielt das Veterinäramt
ca. 400 Proben. Für unseren durch
Landwirtschaft geprägten Landkreis
genießt ASP- Prävention aktuell
höchste Priorität.
Ahrend Müller
Kreisjägermeister
im Landkreis Cuxhaven
keit an. Es ist klar, dass die Seuche
nicht von Wildschwein zu Wildschwein
durch direkten Kontakt verbreitet
wird. Sie überspringt in kürzester Zeit
große Entfernungen und verbreitet
sich auf vier Rädern entlang vielbefahrener
Verkehrswege und nicht auf vier
Beinen durch den grünen Wald.
Dennoch sehen wir Jägerinnen und Jäger
aktuell unsere vorrangige Aufgabe
in der Unterstützung der Seuchenprävention
durch aktive Mithilfe
in Form noch intensiverer Bejagung
des Schwarzwildes. Im Vorjahr
konnten deutschlandweit 837 000
Stück erlegt werden, wozu Niedersachsen
einen Anteil von 68900 Stück
beitrug. In unserer Jägerschaft
Land Hadeln/ Cuxhaven gab es 2017/
18 eine Rekordstrecke von 120
In unserem Nachbarland Tschechien
ist der ASP-Ausbruch offiziell
beendet. Seit April 2018 wurde
kein neuer Fall registriert. Die
von den staatlichen Behörden eingeschlagene
Strategie war erfolgreich.
In Belgien hingegen weitet sich das
Seuchengeschehen immer mehr
aus. Neue Kadaverfunde führten zu einer
weiteren Ausdehnung der
Schutzzone. Die Lage bleibt bedrohlich.
Auch in Deutschland ist keine Entspannung
in Aussicht. Mit einem Ausbruch
ist jederzeit zu rechnen. Die
regionale Betroffenheit bleibt dem Zufall
überlassen und ist nicht vorhersehbar.
Behörden sowie landwirtschaftliche
und jagdliche Verbände mahnen
weiterhin Sorgfalt und Wachsam-
Stück.IndiesemJagdjahrkonntedieses
Ergebnis um 80 Prozent auf 206
Sauen erhöht werden.
Diese Zahlen dokumentieren, wie
ernst wir unsere Aufgabe nicht nur
im eigenen Interesse nehmen. Wir wollen
dieJagd erhalten, aber wir sehen
genauso unsere gesamtgesellschaftliche
Verpflichtung . Wenngleich die
ASP nachweislich nicht auf Menschen
übertragbar ist, so würde ein Seuchenausbruch,
egal wo in Deutschland,
volkswirtschaftliche Schäden in
nicht vorhersehbarer Milliardenhöhe
zur Folge haben. Viele Schweinehaltungsbetriebe
hätten akut um ihre
Existenz zu bangen. Bei allem Engagement
wollen wir uns aber weiterhin
im jagdlichen Tun zu den
Grundsätzen unserer Waidgerechtig-