
8 Donnerstag, 28. März 2019
Jäger zeigen Kindern die Natur
Kinder entdecken den Wald / Ferienpass-Aktion war auch im letztem Sommer ein toller Erfolg
Ferienpass-Kinder erforschen die Natur. Worauf sie achten müssen, sagt ihnen der Jäger. Foto: Elke Morjan
Jagdhunde unerlässlich für tierschutzgerechte Jagd
Hundearbeit im Wolfsgebiet: Über getötete Hunde wird nur in Fachzeitschriften oder gar nicht berichtet
fe auf Hunde häufen, hat der Deutschen
Jagdverband (DJV) eine Broschüre
zur Hundearbeit im Wolfsgebiet
als Leitfaden für Jagdleiter und
Hundeführer herausgegeben. In
unseren heimischen Wolfsgebieten im
Landkreis Cuxhaven werden wir
ein besorgtes Gefühl nicht mehr vermeiden
können, wenn unser vierbeiniger
Jagdfreund längere Zeit von
der Suche nicht zurückkehrt. Wollen
wir hoffen, dass unsere Jagdhunde
auch bei der neuen Gefahr in unserer
Kulturlandschaft, die wir hundert
Jahre nicht mehr hatten, immer zu
uns gesund zurückfinden und wir
nicht ohne unser Familienmitglied
heimkehren müssen. Zäune für Wildtiere
und Hunde als Schutz vor
dem Wolf sind nun mal nicht möglich.
Gerhard Klotz
daher immer mit Sorge aus der gesamten
Familie getragen. Als neue Gefahr
ist der Einsatz der Hunde in
unseren Wolfsgebieten zu sehen. Naturgemäß
müssen die Hunde
selbstständig im Jagdrevier arbeiten.
Zum Teil geschieht dieses weit
entfernt von seinem Jäger. Kommt es
dann zu einer Begegnung mit einem
oder mehreren Wölfen, wird das
Wolfsrudel den domestizierten
Verwandten als Konkurrenten in seinem
Gebiet sehen. Ein Kampf beginnt,
bei dem unser Hund immer der
Unterlegene sein wird. Leider ist
das bereits heute in Deutschland keine
seltene Angelegenheit mehr. Neben
den bekannten Schafrissen, die
meist öffentlich beschrieben werden,
wird über den getöteten Hund nur
in den Fachzeitschriften oder garnicht
berichtet. Weil sich Wolfsangriflöst
werden. Aber unsere Jagdhunde
haben immer auch eine private Aufgabe.
Sie sind das ganze Jahr Mitglieder
in unserer Familie und nehmen
am Familienleben in unterschiedlicher
Intensität teil. Eine innige Beziehung
entsteht. Krankheiten
oder Unfälle unserer Hunde werden
Die Jagd verlangt heute ein gewisses
Maß an Technik und schafft
damit Ersatz für alte und nach heutigem
Ermessen nicht taugliche
Praktiken zur Bejagung des Wildes.
Eines ist aber seit Jahrtausenden
nie ersetzt worden - unsere
Jagdhunde. Der Gesetzgeber
schreibt zu vielen Jagdarten einen
geprüften und brauchbaren
Jagdhund vor.
Aber auch ohne die gesetzliche Vorschrift
wird kein Jäger auf einen
Hund verzichten wollen. Vor dem
Schuss wird er uns das Wild mit
seiner großen Nasenleistung anzeigen
und nach dem Schuss wird er uns
das Wild bringen und uns den biologisch
wertvollen Sonntagsbraten
übergeben. Durch den Autoverkehr
verletztes Wild wird vom Hund gesucht
und kann von seinen Leiden er-
„Calle vun de Möhl“ ist ein geprüfter
Deutsch-Langhaar. Foto: Klotz
ausgestattet. Den Kindern wird
ein beeindruckendes Spektrum der
Wildtiere gezeigt. Das die Jägerinnen
und Jäger nicht nur jagen, sondern
sich auch um Artenschutz
kümmern, steht ebenfalls im Fokus
der einzelnen Aktionen. Besonders
spannend finden die Mädchen
und Jungen die Arbeitsweisen mit
den Jagdhunden.
Die vorbildliche Demonstration der
Arbeitsfelder der Hunde wie: bei
der Nachsuche oder der Arbeit nach
dem Schuss, verfolgen die Anwesenden
mit großem Interesse. Nach
den anschaulichen Einführungskursen
geht es dann ins jeweilige Revier.
Es ist jedes Jahr wieder schön
als Jäger mitzuerleben, wie aufgeregt
die Kinder sind. Es wird das gesehene
Wild gezählt, gefundene Besonderheiten
mitgebracht und immer
wieder Fragen gestellt. Auch die Vermittlung
von Brauchtum darf bei
den Ferienpassaktionen nicht fehlen.
Das Jagdhornblasen, gemeinsames
Schüsseltreiben (Essen) und die
Wertschätzung des erlegten Wildes
gehören dazu. Eigentlich kann
man von einem All-inklusiv Paket
sprechen und mit Stolz zeigen die Jäger,
dass ihre Arbeit wichtig für
den Erhalt des Lebensraumes für die
heimische Tierwelt ist. Zweifler
sollten sich im kommenden Sommer
einen Ferienpass besorgen und
sind herzlich eingeladen an den vielen
Aktionen der Jäger im Landkreis
Cuxhaven teilzunehmen.
Elke Morjan/Armstorf
des Jahr für dieses Thema entschieden.
Die Jäger zauberten immer
mehr aus dem Hut und erweiterten
stetig ihr Programm. „Mit dem Jäger
unterwegs“ hieß es in den Ferienpässen
und genau darin liegt der
Charme der Veranstaltung. Wissensvermittlung
über die Lebenswelten
der heimischen Tiere und Naturphänomene
wurden den Kindern
nahegebracht. Inzwischen sind auch
interessierte Erwachsene dabei,
die sich informieren wollen, um die
Fragen ihrer Zöglinge besser beantworten
zu können.
Das Interesse an der Erhaltung unserer
Natur ist bei den Kindern ungebrochen.
Die einzelnen Revierinhaber
werden bei der Veranschaulichung
der heimischen Tierwelt von
den Tierpräparationen der Kreisgruppe
der Cuxhavener Jägerschaft
heimische Flora und Fauna berichten.
Von den Kindern ging so viel
Dynamik aus, die teilweise ungenutzt
blieb. Das erkannten die einzelnen
Revierinhaber und boten während
der Ferienzeiten Reviergänge an.
Die ersten Ferienpässe in unserer Region
entstanden vor ca. 30 Jahren.
Die einzelnen Gemeinden und freien
Träger mit Jugendabteilungen boten
Aktionen an. Die Vielfalt der Freizeitangebote
erweiterten sich in
den letzten Jahren um ein Vielfaches,
aber der Tag mit den Jägern blieb
unangefochten ein fester Bestanteil in
allen Ortschaften des Landkreis
Cuxhaven. Jedes Jahr meldeten sich
zahlreiche Kinder an und vielerorts
musste das Angebot auf mehrere
Tage ausgeweitet werden. Es wurde
für die Mädchen und Jungen nie
langweilig, obwohl sich einige je-
Kindern die Augen öffnen für Naturereignisse
und Abläufe in
der Tier- und Pflanzenwelt, dass
wollen wir doch alle. Man muss
nicht gleich eine komplette Wissenschaft
daraus machen, denn
Kinder reicht es schon, wenn Erwachsene
sich die Zeit nehmen
mit ihnen den Wald, die Berge
oder das Meer zu entdecken.
Die Mädchen und Jungen finden immer
etwas für das sie sich interessieren
und stellen kluge Fragen. Wenn
dann die Eltern bei der Beantwortung
an ihre Grenzen stoßen, müssen
Fachleute einbezogen werden.
Aus dieser Situation heraus entstanden
der ersten Reviergänge mit Jägern.
Die Insider wurden in Kindertagesstätten
und Schulen eingeladen
und konnten dort vor Ort über die