
Seite 12 AUTOJOURNAL Herbst/Winter 2019/2020
SPEZIELLE
GUMMIMISCHUNG
GIBT MEHR
HAFTUNG
BEI MONTAGE VON WINTERREIFEN
SOLLTEN AUCH DIE RÄDER
AUSGEWUCHTET WERDEN
BEI NIEDRIGEN TEMPERATUREN SOWIE BEI EIS UND SCHNEE KOMMT ES IM STRASSENVERKEHR
AUF GENÜGEND GRIP AN. LÄNGST IST BEKANNT, DASS WINTERREIFEN MIT
IHRER SPEZIELLEN GUMMIMISCHUNG BEI WINTERLICHEN BEDINGUNGEN MEHR
HAFTUNG SICHERSTELLEN – DENNOCH VERSÄUMEN ES IMMER WIEDER AUTOFAHRER,
RECHTZEITIG VON SOMMER- AUF WINTERREIFEN ZU WECHSELN.
Nicht erst beim ersten Schnee sind
die Winterpneus im Vorteil: Schon
bei Temperaturen von sieben Grad
Celsius und weniger leisten sie wertvolle
Dienste für mehr Sicherheit
am Steuer. Von Oktober bis zum
Wochenende nach Ostern, so sagen
die Automobilverbände, sollen Winterreifen
aufs Auto. Das gilt auch in
Zeiten milder Winter, die sich zudem
scheinbar nach hinten verschieben.
Doch Winterreifen ist längst nicht gleich
Winterreifen: Fachleute von Automobilclubs
und Reifenherstellern empfehlen,
dass die Gummis mindestens
noch ein Profil von vier Millimetern
aufweisen sollten. Neben dem Mindestprofil,
das man regelmäßig kontrollieren
muss, wird empfohlen, keine
Reifen zu benutzen, die sechs Jahre
oder älter sind – denn dann verlieren
die Schlappen ihre Haftfähigkeit. Bei
jeder Montage sollten auch die Räder
ausgewuchtet werden, um das Auto
bei hohem Tempo noch sicher und
komfortabel lenken zu können sowie
Sprit und Fahrzeugverschleiß auf das
Mindestmaß zu begrenzen. Zum Service
gehören ferner der Reifencheck:
Profiltiefe, Sichtprüfung auf Beschädigungen
wie Beulen oder Risse sowie
die Kontrolle von Reifendruck.
Ganzjahresreifen
nur Kompromiss
Als Alternative bieten sich Ganzjahresreifen,
auch Allwetterreifen
genannt, an. Wer sich dafür entscheidet,
spart auf jeden Fall Zeit. Ob
er auch Geld spart, ist andere Frage.
„Grundsätzlich wird zwischen Sommerreifen
(ohne M+S-Kennung) und
Winterreifen (mit M+S-Kennung)
unterschieden", bringt es Hans-Jürgen
Drechsler, Geschäftsführer des
Bundesverbandes Reifenhandel
und Vulkaniseur-Handwerk, auf den
Punkt. „In diesem Sinne sind Ganzjahresreifen
mit M+S-Kennzeichnung
Winterreifen mit Sommereignung."
Ganzjahresreifen haben gegenüber
reinen Sommer- beziehungsweise
Winterreifen für Pkw-Halter sowohl
Vor- als auch Nachteile. Der Nutzer
spart saisonbedingten Reifenwechsel
und benötigt keinen zweiten Reifensatz
(und eventuell Felgensatz).
Dem gegenüber steht, dass sie im
Vergleich zu Sommerreifen höhere
Laufgeräusche aufweisen, die Straßenhaftung
bei sommerlichen Verhältnissen
geringer und der Abrieb
stärker ist. Dazu kommt, dass die
meisten Ganzjahresreifen vergleichsweise
eine schwächere Haftung auf
Schnee haben.
Ganzjahresreifen sind vor allem in
Gebieten verbreitet, in denen die
Temperaturen im Jahresverlauf
nicht allzu stark schwanken. Das
ist etwa an den Küstenregionen im
Norden Deutschlands, wie bei uns
im Cuxland, der Fall. Zwangsläufig
aber bleibt selbst der beste Allwetterreifen
immer ein Kompromiss.
Sollte nämlich eine Reise in Schneegebiete
auf dem Plan stehen, sind
Allwetterreifen völlig fehl am Platze.
(red)
Radwechsel – Von Oktober
bis zum Wochenende nach Ostern,
so raten die Automobilverbände,
sollte der Autofahrer in den Fachwerkstätten
den saisonbedingten
Reifenwechsel vornehmen.
Foto: ProMotor