
Seite 4 AUTOJOURNAL Herbst/Winter 2019/2020
„Bauernglatteis“ droht:
Herbstzeit ist Erntezeit
Im Spätsommer und Herbst holen die Landwirte die Ernte ein. Auf den Straßen
im Cuxland rollen Mähdrescher, Rübenroder, Häcksler und Traktoren mit überlangen
Anhängern zwischen den Feldern und Gehöften. Für Autos und besonders
Motorräder gilt daher als oberstes Gebot: vorausschauend und bremsbereit
fahren, runter vom Gas und Sicherheitsabstand erhöhen.
Aufgepasst! – Immer einen
guten Abstand halten und
bremsbereit sein – meist können
die Erntefahrzeuge nicht
risikolos überholt werden.
Foto: Fotosr52/Shutterstock
IM KREIS CUXHAVEN:
Mähdrescher, Rübenroder,
Häcksler und Traktoren mit langen Anhängern sind unterwegs
Überbreiten
Die Erntemaschinen mit ihren Überbreiten
reichen oft in die Gegenfahrbahn.
Dann heißt es für Auto- und
Motorradfahrer in beiden Fahrtrichtungen:
Ruhe bewahren. Kommt
einem ein derart überbreites Fahrzeug
entgegen, sollte man rechts an
den Straßenrand fahren und warten,
bis es vorbeigefahren ist. Wer hinter
einem Erntefahrzeug fährt, sollte
unbedingt ausreichend Abstand halten
und stets bremsbereit sein. Dies
gilt besonders auch deshalb, weil
Ladung vom Traktor fallen könnte.
Erntefahrzeuge können bis zu drei
Meter in die Breite gehen, in Ausnahmefällen
sogar darüber. Teils ragen
auch Anbauten in den Gegenverkehr.
Das kann vor allem beim Überholen
und Ausweichen gefährlich werden.
Lieber den Giganten langsam folgen.
Meistens legen sie keine allzu weiten
Strecken auf den Straßen zurück.
Abbiegen
Biegen Traktoren mit Anhängern
oder Aufbauten ab, ist besondere
Aufmerksamkeit gefordert. Die Fahrzeuge
haben einen größeren Kurvenradius
und holen meistens nach links
über die Fahrbahnmitte aus, wenn
sie rechts abbiegen. Oder sie werden
über die Hinterachse gelenkt, weshalb
das Heck beim Abbiegen stark ausschert.
Dabei können Anbauteile wie
etwa Pflüge mitschwenken. Besondere
Achtsamkeit ist bei Mähdreschern
oder Häckslern geboten. Immer wieder
verdecken Schlamm oder überstehende
Ladeteile die Beleuchtungsanlage
der Erntefahrzeuge, so dass man
weder Bremslicht noch Blinker des
Erntefahrzeugs sehen kann. Ein ausreichender
Abstand bietet auch hier
größtmögliche Sicherheit.
Rutschpartie
Zur Erntezeit kann es auf der Straße
durchaus glatt werden: Das sogenannte
„Bauernglatteis" entsteht,
wenn die landwirtschaftlichen Arbeitsgeräte
vom Feld auf die Straße fahren
und Erde und Staub auf die Straße
bringen. Kommt Regen und auch noch
Laub dazu, ist die Rutschbahn vorprogrammiert.
Darauf sollten Autofahrer
und besonders Biker an Ein- und Ausfahrten
bewirtschafteter Felder achten.
Vorsicht ist auch geboten, wenn
Mähdrescher & Co. bei ihrer Arbeit auf
dem Feld große Staubwolken erzeugen.
Dann gilt der Grundsatz: Fuß vom
Gas, Abstand halten und bremsbereit
durch diese oft undurchsichtigen
Nebelschwaden fahren. (red)