
2019/2020 Herbst/Winter AUTOJOURNAL Seite 9
neben dem Deckel für den Kraftstoff.
Auch hier gilt: nicht starten, sondern
abschleppen und den Tank aussagen
lassen.
Diesel statt Benzin getankt: Bei
höherem Dieselanteil statt Benzin im
Tank läuft der Motor nicht mehr richtig
oder bleibt ganz stehen. Die gute
Nachricht: Normalerweise geht dabei
nichts kaputt. Daher genügt es meistens,
wenn die Werkstatt den Tankinhalt
abpumpt, die Einspritzanlage
vom Diesel befreit und einen neuen
Kraftstofffilter einsetzt. Außerdem
sollte sie mittels Endoskop prüfen,
ob unverbrannter Kraftstoff bis zum
Katalysator oder bei neueren Modellen
bis zum Partikelfilter vorgedrungen
ist. Diese müssen dann
gereinigt werden.
E10 statt Super oder Super Plus
getankt: In der Regel nicht dramatisch.
Die Zahl der Fahrzeuge, die
auf keinen Fall E10 vertragen, ist
sehr klein. Und selbst diese erleiden
meist nicht sofort einen Schaden,
wenn sich das E10 im Tank
mit dem Rest des anderen Benzins
vermischt. Abhilfe ist meistens nicht
erforderlich, außer der Motor ist
nicht für E10 freigegeben, und der
Tank war vor dem Auffüllen nahezu
trocken. Dann sollte die Zündung
nicht eingeschaltet werden und die
Werkstatt den Tank vollständig entleeren.
(red)
Promillegrenze –
Für Fahranfänger unter
Führerscheininhaber unter
21 Jahren gilt eine strikte
Null-Promillegrenze, die
übrigen Kfz-Führer müssen
eine Promillegrenze
von 0,5 einhalten.
Foto: krü/Pixelio.de
Autofahren und Alkohol
passen nicht zusammen
Nach trinkfreudiger Nacht wird der
nächste Morgen oft unterschätzt
Herbst und Winter stehen vor der
Tür. Und damit auch viele Feierlichkeiten.
Ob Erntedank, Grünkohlwanderung,
Betriebs oder Weihnachtsfeier
zum Jahresende – immer gilt:
Hände weg vom Steuer, wenn Alkohol
im Spiel ist! Und das auch noch
für den nächsten Tag. Wer nämlich
glaubt, am Morgen nach abendlichem
Alkoholgenuss ganz normal
in sein Auto steigen und losfahren
zu können, täuscht sich gewaltig.
Denn Restalkohol lässt sich auch
nach Schlaf, Duschen und üppigem
Frühstück nicht vertreiben.
Alkohol und Autofahren passen nicht
zusammen – das dürfte jeder wissen,
der auf den Straßen unterwegs ist.
Die meisten halten sich auch konsequent
daran, doch viele unterschätzen
den Morgen danach. Denn hier
zeigt größerer Alkoholgenuss noch
FALSCHES BETANKEN
KANN RICHTIG TEUER
WERDEN
Wer statt zu Benzin zu Diesel greift, richtet
enormen Schaden im Motorraum an
Diese Daten sind zwar nur ein Orientierungswert,
da jeder Mensch anders
auf Alkohol reagiert. Es kommt sogar
auf die Tagesform an und hängt
zudem davon ab, was man gegessen
und getrunken hat. Eines aber steht
fest: Um Restalkohol aus dem Körper
zu bekommen, helfen weder Kaffee
noch Pillen. Da hilft nur die Zeit! (red)
Wirkung – nicht nur „als Kater im
Kopf“.
Wer übrigens denkt, dann wenigstens
noch mit dem Fahrrad fahren zu können,
sollte vorsichtig sein. Auch wer
mit dem Rad unterwegs ist und mit
mehr als 0,3 Promille erwischt wird,
muss strafrechtliche Konsequenzen
fürchten – erst recht, wenn er dabei
fahrauffällig wird.
Polizei sowie große Automobilklubs
wie der ADAC oder ACE warnen vor
den Folgen einer Fahrt unter Restalkohol.
Man ist eine Gefahr für alle
Verkehrsteilnehmer, und es drohen
Autofahrern ab einem Blutalkohol
Wert von 0,3 Promille unter
anderem Geldstrafen und Punkte in
Flensburg. Im schlimmsten Fall wird
der Führerschein eingezogen oder es
kann sogar zu
einer Freiheitsstrafe
kommen.
Sollte auch noch
ein Unfall unter Restalkohol passieren,
droht außerdem der Verlust des
Kfz-Versicherungsschutzes.
Eine Beispielrechnung demonstriert
die Gefahr: Wiegt ein Mann 80 kg und
trinkt von 20 bis ein Uhr morgens pro
Stunde einen halben Liter Bier und je
einen Schnaps, hat er am Ende 1,55
Promille im Blut. Im Normalfall baut
der Körper pro Stunde etwa 0,1 Promille
ab. Würde er also morgens um
sieben Uhr mit dem Auto zur Arbeit
fahren, würde noch stets ein Alkoholgehalt
von ca. 0,95 Promille durch
seinen Körper strömen. Erst gegen
14 Uhr liegt er wieder unter den kritischen
0,3 Promille.
Benzin statt Diesel: Falsches
Betanken kann teuer werden – insbesondere
dann, wenn Diesel-Aggregate
mit Sechs- oder Acht-Zylinder
Motoren betroffen sind. Dann
kann der Schaden bis zu 10 000
Euro betragen.
Benzin statt Diesel getankt:
Problematisch, weil Benzin keinerlei
Schmierwirkung besitzt. Deshalb
wird die teure Hochdruckpumpe
schon wenige Sekunden
nach dem Anlassen zerstört. Damit
nicht genug: Es bilden sich feine
Metallspäne, die sich sofort in der
gesamten Einspritzanlage verteilen.
Im Extremfall müssen dann Pumpe,
alle Einspritzdüsen, Leitungen und
der Tank erneuert werden. Bei
Sechs- oder Achtzylinder-Motoren
führt das in die genannten Preisregionen.
Wer den Tankfehler rechtzeitig
erkennt, sollte umsichtig handeln:
Erst gar nicht die Zündung
einschalten, sonst pumpt die elektrische
Vorförderpumpe bereits das
Benzin Richtung Motor. Und natürlich
auf gar keinen Fall starten! Auch
nicht, um das Auto nur mal eben von
der Zapfsäule wegzufahren. Stattdessen
abschleppen und das Benzin in
der Werkstatt abpumpen lassen.
AdBlue in den Kraftstofftank
gefüllt: Hat ähnliche Folgen wie bei
Benzin statt Diesel. Denn AdBlue ist
eine wässrige Harnstofflösung und
hoch korrosiv. AdBlue ist schwerer
als Diesel oder Benzin, vermischt sich
nicht und legt sich unten in den Tank,
von wo es zuerst angesaugt wird und
in die Einspritztechnik gelangt. Dort
bildet sich sofort Rost, der Pumpe
und Düsen zerstört. Versehentliches
Tanken von AdBlue kommt häufiger
vor, seit dieses Additiv für die Abgasreinigung
auch an Zapfsäulen erhältlich
ist. Zudem befindet sich der Stutzen
für den AdBlue-Tank oft genau
Foto: ProMotor