
2019 Frühjahr/Sommer AUTOJOURNAL Seite 3
Druck auf die Erträge gab es durch
die Umweltprämien, von denen ein
Teil vom Handel zu tragen ist. Hinzu
kam das Risiko der Weitervermarktung
von Euro 5-Dieseln. Das ist
nach einer ZDK-Umfrage im Handel
nur mit Abschlägen bis zu 30 Prozent
und teilweise höher möglich.
Außerdem traten die hoch subventionierten
Neuwagen in Konkurrenz
zum ertragsstärkeren Gebrauchtwagengeschäft.
Gebrauchtwagen-Umsatz
Der Markenhandel setzte mit
gebrauchten Pkw 57,26 Milliarden
Euro um, ein Plus von 1,8 Prozent
gegenüber dem Vorjahr. Bei insgesamt
weniger Besitzumschreibungen, aber
weiterhin konstantem Marktanteil von
51 Prozent lag das am höheren durchschnittlichen
Gebrauchtwagenpreis.
Er ist im Jahr 2018 um 3,3 Prozent auf
15.610 Euro gegenüber dem Vorjahr
angestiegen.
Im freien Handel mit einem Marktanteil
von 16 Prozent brach der Umsatz
mit gebrauchten Pkw um 10 Prozent
auf 9,08 Milliarden Euro ein. Der Marktanteil
fiel um einen Prozentpunkt, der
durchschnittliche Gebrauchtwagenpreis
sank um drei Prozent auf 7.890
Euro, und die Zahl der Besitzumschreibungen
IMPRESSUM
Kfz-Gewerbe: Rendite
deutlich gesunken
Diesel-Diskussion und WLTP-Zulassungsprobleme setzen Automobilhandel
arg zu – Der Umsatz im Kfz-Gewerbe ist im Jahr 2018 um 2,6 Prozent auf rund
179 Milliarden Euro gewachsen. Die Umsatzrendite hingegen ist deutlich
gesunken, auf 1,0 bis 1,3 Prozent im vorläufigen Durchschnitt. „Die nicht enden
wollende Diesel-Diskussion und WLTP-Zulassungsprobleme haben dem
Automobilhandel arg zugesetzt“, sagte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski auf der
Jahrespressekonferenz des Kfz-Gewerbes in Berlin.
ging um 7,3 Prozent im Vergleich
zum Vorjahr zurück.
Am Verkauf von Neufahrzeugen hatte
der Markenhandel einen Anteil von
62,1 Prozent. Das sind 0,7 Prozentpunkte
mehr als in 2017. Der Umsatz
mit dem Verkauf der 2,135 Millionen
Fahrzeuge stieg um 3,6 Prozent auf
66,45 Milliarden Euro. Das Wachstum
ist auf den gestiegenen durchschnittlichen
Neuwagenpreis und den
höheren Marktanteil des Handels
zurückzuführen, wie zum Beispiel im
Privatmarkt und bei den Eigenzulassungen.
Wachsendes Servicegeschäft
Die positive Entwicklung im Servicegeschäft
hat sich im Lauf des Jahres 2018
weiter verbessert. So stieg der Umsatz
um fünf Prozent auf 33,72 Milliarden
Euro. Im Durchschnitt waren die
Werkstätten im vergangenen Jahr mit
86 Prozent ausgelastet. Das entspricht
dem Wert des Jahres 2017. Gründe für
die gestiegenen Umsätze sind zum
einen die deutlich erhöhten Unfallreparaturkosten
sowie zum anderen
das verbesserte Wartungsverhalten
der Fahrzeughalter. So wurden 2018
pro Fahrzeug 0,9 Wartungsarbeiten
durchgeführt. Damit wurde das Niveau
von 2013 wieder erreicht.
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Hardware-Nachrüstung
Nachdem seit dem 28. Dezember
2018 die technischen Kriterien für
die Hardware-Nachrüstung von
Diesel-Pkw vorliegen, sieht ZDK-Präsident
Karpinski jetzt die Hersteller
der Nachrüstsysteme gefordert, so
schnell wie möglich genehmigungsfähige
Systeme zu entwickeln. „An
die Automobilhersteller richtet sich
unser dringender Appell, jetzt mit
den Anbietern von Nachrüstsystemen
zu kooperieren“, sagte Karpinski.
So lasse sich eine schnelle und bestmögliche
Anpassung dieser Systeme
an die jeweiligen Fahrzeugmodelle
realisieren.
Bezogen auf die Diskussion um die
Stickoxid-Grenzwerte setzt sich auch
der ZDK für eine Überprüfung ein:
„Wir brauchen klare Aussagen zu
den strittigen Themen: Wie wird die
Gesundheit tatsächlich von Stickoxid
belastet? Stehen die Messstellen am
jeweils richtigen Platz? Sind Fahrverbote
verhältnismäßig?“, so der
ZDK-Präsident.
Attraktive Berufsbilder
Positiv für das Kraftfahrzeuggewerbe
ist die ungebrochene Attraktivität
und Anziehungskraft der Branche
für den Nachwuchs. So schlossen
die Autohäuser und Werkstätten im
Jahr 2018 mit 23.415 jungen Menschen
Ausbildungsverträge zum
Kfz-Mechatroniker ab. Das waren
5,4 Prozent mehr als im Jahr 2017.
Im Ausbildungsberuf Automobilkaufmann
/ -frau wurden 5.445 neue
Autokauf – Der Autofahrer ist
verunsichert, und die Verkaufszahlen
auf dem Gebrauchtwagenmarkt
Azubis eingestellt, 2,9 Prozent mehr
als in 2017. Damit verzeichnen beide
Berufsbilder bereits im fünften Jahr in
Folge steigende Ausbildungszahlen.
Insgesamt bildet das Kfz-Gewerbe
zurzeit 93.350 junge Menschen in
technischen und kaufmännischen
Berufen aus.
Weniger Betriebe
Die Anzahl der Kfz-Betriebe ist im
vergangenen Jahr um 720 Betriebe
bzw. 1,9 Prozent auf 36.750 im Vergleich
zu gesunken. Die Gesamtzahl
unterteilt sich in 15.200 fabrikatsgebundene
und 21.550 freie Betriebe.
Bei den fabrikatsgebundenen Betrieben
wurden 1.080 Betriebe bzw.
6,6 Prozent weniger gezählt als in
2017, bei den freien Betrieben sind es
360 Betriebe bzw. 1,7 Prozent mehr.
Der Rückgang der Gesamtzahl ist
unter anderem durch Unternehmensinsolvenzen
sowie die fortlaufende
Verschlankung der Händlernetze
begründet. Erfasst sind alle
organisationsfähigen Betriebe ab
einer jährlichen Umsatzgröße von
100.000 Euro aufwärts. Entsprechend
veränderte sich die Anzahl der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf
441.000, das sind 1,9 Prozent weniger
als im Jahr 2017. (red)
gingen um
16 Prozent zurück.
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beim Dieselfahrzeug rauskommt, hat
bei den Experten heftige Diskussionen
ausgelöst. Und der Laie wundert sich...
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