
Seite 6 AUTOJOURNAL Frühjahr/Sommer 2019
NEUHEITEN UND TRENDS
BEIM GENFER
AUTOSALON 2019
RUND 180 AUSSTELLER AUS
30 LÄNDERN PRÄSENTIEREN
900 MODELLE
Der Internationale Auto-Salon in
Genf zählt weltweit zu den wichtigsten
Automobil-Fachmessen, auf
der sich jährlich die internationale
Automobilindustrie von ihrer innovativsten
und glanzvollsten Seite
zeigt. Automobilhersteller aus der
ganzen Welt sowie Zulieferer, Tuner
usw. präsentieren ihre Produktpaletten
darunter zahlreiche Weltund
Europapremieren. Der Genfer
Auto-Salon wird abgerundet von
Herstellerpressekonferenzen, der
Anwesenheit vieler Berühmtheiten
sowie zahlreicher Nebenveranstaltungen.
2018 zählte die Messe 660.000
Besucher. Auch in diesem Jahr, vom
7. bis 17. März, gilt die Auto-Show
als Gradmesser für die Branche, auch
wenn laut ADAC unter anderem Ford,
Volvo, Opel und Jaguar / LandRover
nicht vertreten sein werden. Rund
180 Aussteller aus 30 Ländern kommen
auf den Autosalon Genf mit
rund 900 Automodellen.
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Meinungsaustausch – Auf der
„Geneve international Motor Show“,
dem Jahrmarkt der Eitelkeiten in
Sachen Chrom und Technik, trifft sich
die Motorwelt zum Repräsentieren
und zum Meinungsaustausch.
Fotos (2): iStockphoto.com /
© VanderWolf-Images
2016 McLaren 675LT – Auch wenn
die Stimmung in der Autoindustrie
nicht auf dem Höhepunkt ist, so wird
auf den Messen mit Supermodellen
eher geklotzt als gekleckert.
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Ein Facelift mit Riesen-Niere präsentiert
BMW in der 7er Reihe, Honda
gibt einen Ausblick auf das erste reine
Elektroauto, das noch 2019 als Serienfahrzeug
präsentiert werden soll,
der Mazda3 feiert Europa-Premiere,
der Renault Clio kommt mit der
5. Generation, neuen Look und neue
Technik zeigt der Renault Twingo,
seine offizielle Messepremiere feiert
der VW T-Cross und Škoda rundet
sein SUV-Programm mit seinem kleinen
Einstiegsmodell Kamiq ab. (red)
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Künstliche Geräusche für
Elektro- und Hybridautos
Lautlos herannahende Stromer sind
Sicherheitsrisiko für Fußgänger
Ein wenig paradox klingt die Nachricht
schon, dass Elektro- und
Hybridautos ab Sommer 2019 im
Stadtverkehr künstliche Geräusche
von sich geben müssen. Jahrelang
haben sich schlaue Köpfe bemüht,
die Autos auf der Straße leiser zu
machen – und jetzt das! Das Problem:
Die lautlos herannahenden
Stromer sind ein zu großes Sicherheitsrisiko
für Fußgänger. Diese
Meinung vertritt zumindest die
Europäische Union.
Damit liegt sie nicht einmal falsch,
denn eine Untersuchung der
US-amerikanischen Verkehrsbehörde
ergab, dass die lautlos gleitenden
Elektroautos 37 Prozent
häufiger in Unfälle mit Fußgängern
verwickelt sind als die brummenden
Benziner und Diesel.
Bereits im Jahr 2014 hat die EU eine
Verordnung verabschiedet, die vorsieht,
Elektro- und Hybridautos mit
einem akustischen Warnsystem
auszurüsten, dem „Acoustic Vehicle
Alerting System", kurz AVAS
genannt. Zunächst muss das AVAS
von Juli 2019 Bestandteil aller neu
entwickelten Elektroautotypen sein.
Zum Sommer 2021 darf dann kein
Hybrid- oder reines Elektrofahrzeug
mehr ohne ein solches Akustiksystem
vom Fließband laufen. Ist er damit
geplatzt, der Traum vom geräuschlosen
Straßenverkehr?
Ganz so tragisch ist es nicht, denn
das AVAS muss in der EU nur bis zu
einer Geschwindigkeit von 20 km
pro Stunde einen Sound abspielen.
Fährt das Auto schneller, sind die
Rollgeräusche der Reifen ohnehin
lauter als der Motor eines normalen
Verbrenners, so die einhellige
Meinung von Technikfachleuten.
Es geht also im Prinzip nur um die
Phase des Anfahrens.
Wichtig ist, dass es einen leicht zu
erreichbaren Schalter geben muss,
der die Aktivierung beziehungsweise
Deaktivierung ermöglicht.
Natürlich muss das AVAS beim Neustart
des Fahrzeugs automatisch
aktiviert sein. (red)