
6 Ehrenamtliches Engagement
„Das Organisieren und die Begegnung mit den vielen
Menschen gefällt mir einfach und hält mich fit.“
Mitglied beim DRK war Ilse Huljus
zwar schon länger aber den Vorsitz
des Ortsvereins in Basbeck
mit 250 Mitgliedern wollte sie
eigentlich nicht übernehmen,
schließlich war sie ja noch berufstätig.
Im Jahr 2004, nach
einem langen Telefonat ließ sie
sich dann doch „überreden“. Bereut
hat sie diesen Schritt nie,
denn heute, nach der Fusion
mit dem Ortsverein Warstade
im Jahr 2017, ist sie sogar Vorsitzende
eines DRK Ortsvereins mit
über 500 Mitgliedern sowie Mitglieder
der Bereitschaft und des
Jugendrotkreuzes.
Im Ortsverein bekommt sie Unterstützung
von ihrer Stellvertreterin
und den vielen ehrenamtlichen
Helfern. „Die Vorstandsarbeit
wird mir zudem sehr erleichtert
durch die Unterstützung des DRK
Kreisverbandes in Otterndorf,“
erzählt sie. „Wann immer ich Hilfe
brauche, und sei es auch nur ein
neues Formular für die Arbeit am
PC, bekomme ich sie sofort.“ „Es
macht Spaß, so viele neue Menschen
kennenzulernen und alle
Veranstaltungen zu organisieren.“
Ich staune nicht schlecht, als Frau
Huljus mir auflistet, wieviel Arbeit
sie so vom heimischen Schreibtisch
aus bewältigt. Die Organisation
und Mitgliederbetreuung ist
da noch nicht alles. Für jede Veranstaltung
des DRK in Hemmoor
werden Räume organisiert, reserviert,
Mitglieder angesprochen.
Wer kann welche Aufgabe übernehmen,
wer hat Zeit, wer kann
gerade nicht eingesetzt werden.
Für die vielen Fahrdienste müssen
Fahrzeuge und Fahrer bereitgestellt
werden. Welcher Besucher
muss abgeholt und wieder nach
Hause gefahren werden. „Das alles
hält meinen Kopf fit,“ sagt sie
lächelnd. Eigentlich ist sie selbst
bald in dem Alter, in dem andere
schon zum Seniorennachmittag
gehen. Aber sie arbeitet an der
Organisation dieser Seniorennachmittage
mit Kaffee und Kuchen
und Zeit für Gesellschaftsspiele.
Die Kuchen sind natürlich
alle selbst gebacken. Das DRK
Familienzentrum ist dafür bestens
ausgestattet. „Wenn hier in der
Küche viel zu tun ist, dann kann es
auch schon mal etwas lauter und
hektischer werden. Aber wenn
alles geschafft ist, setzen wir uns
alle wieder zusammen und kommen
bei Kaffee und Kuchen wieder
zur Ruhe.“ Und wenn dann
noch Kuchen übrig ist, freuen sich
auch die hauptamtlichen Einsatzkräfte
vom DRK auf ein Extrastück
zwischendurch.
„Es freut mich immer sehr, wenn
ich sehe, wie Seniorinnen und
Senioren, die neu zu den Treffen
kommen, nach einiger Zeit richtig
aufleben. Dann sage ich schon zu
ihnen, dass sie nur anrufen müssen,
wenn sie einmal nicht kommen
wollen. Ansonsten holen wir
sie alle 14 Tage montags zum Kaffee
ab und fahren sie wieder nach
Hause.“
Und dann ist da noch die Verwaltung.
Alles das, was der Verein
gern für seine Mitglieder
und Gäste anbietet, muss auch
bezahlbar bleiben. Da sind zum
einen die Mitgliedsbeiträge und
zum anderen die Einnahmen,
die durch den Verkauf von Kaffee
und Kuchen auf vielen Veranstaltungen
zusammenkommen. Auf
der anderen Seite schlagen die
Fahrzeugkosten zu Buche. Auch
das muss eine Vereinsvorsitzende
im Blick behalten, zum Beispiel
erfolgt jedes Jahr eine Kassenprüfung
durch gewählte Kassenprüferinnen.
Das Ergebnis dieser
Kassenprüfung wird auf der Mitgliederversammlung
den anwesenden
Mitgliedern kundgetan.
Ein Vollzeit-Job, so scheint es
mir. „Ja, mein Mann trägt es zum
Glück mit, dass ich so oft beschäftigt
bin. Aber er hat zum Glück
seine eigenen Hobbies und wenn
ich einmal mit schwerem Gepäck
irgendwo hin muss, dann fährt er
mich auch und hilft mir.“
„Das Organisieren und die Begegnung
mit den vielen Menschen
gefällt mir einfach und
hält mich fit.“
Foto: C. Weverink
DRK Ortsverein