
Achtung Falle: bei Hagelschäden
nicht über den Tisch ziehen lassen
Hagel verursacht jährlich
Schäden in dreistelliger
Millionenhöhe
Die heftigen Stürme und Unwetter,
die bisher über Deutschland hinweggefegt
sind, wurden häufi g von
Hagel begleitet. Hagelkörner erreichten
fast die Größe von Tennisbällen
und verursachten Schäden
von geschätzten 600 Millionen Euro
pro Jahr.
Zertrümmerte Dachziegel, zerstörte
Rollläden und Jalousien, eingeschlagene
Fenster, eingedellte Autos – die
Verwüstungen reichen weit. Bei einigen
betroffenen Einfamilienhäusern
belaufen sich die Schäden auf
fünfstellige Beträge.
Häufi g sind die betroffenen Bauteile
so zerstört, dass eine Reparatur unmöglich
wird. „Aufgrund der Größe
der Hagelkörner hilft bei fast allen
Elementen nur ein kompletter Austausch“,
so Experten.
Und wieviel zahlt die
Versicherung?
Ob die Versicherung für alle entstandenen
Schäden aufkommt,
hängt von den vertraglichen Details
ab. In der Regel sind Hagelschäden
komplett in der Wohngebäudeversicherung
enthalten. Wer allerdings
keine Neuwertdeckungsklausel im
Vertrag stehen hat, bekommt nur so
viel Geld, wie das zerstörte Element
noch wert war – je älter beispielsweise
ein Rollladen, desto geringer
fällt die ausgezahlte Summe aus.
Manchmal lohnt es sich aber langfristig,
im Rahmen einer Reparatur
über die von der Versicherung gedeckte
Summe hinaus zu investieren
– zum Beispiel bei zerstörten
Dachfenstern. Ein reiner Austausch
der Scheibe dauert länger und ist
deutlich schwieriger, als das gesamte
Fenster zu ersetzen. Wer also
die Gelegenheit nutzt und gleich
neue Fenster einbauen lässt, zahlt
nur geringfügig mehr, eliminiert
aber gleichzeitig Schwachstellen
der Wärmedämmung. In den nächsten
Bei fast tennisballgroßen Hagelkörnern haben Außenjalousien keine Chance. Hier hilft nur ein Komplettaustausch.
Wintern lässt sich somit bares
Geld sparen.
Auf „Schwarze Schafe” achten!
Verheerende Naturgewalten, mit
denen wir in der Zukunft vermehrt
rechnen müssen, rufen im Handwerksbereich
aber auch zahlreiche
schwarze Schafe auf den Plan. Oft
wird versucht, den Betroffenen in
ihrer Not maßlos überteuerte Reparatur
oder Austauschleistungen
zu verkaufen. Besonders verbreitet
ist dies im Kfz-Bereich. Die viel zu
hohen Rechnungen akzeptiert dann
keine Versicherung – und der Eigentümer
bleibt auf einem Teil der
Kosten sitzen. Deshalb sollte man
im Schadensfall immer mehrere
Angebote einholen und vergleichen,
doch das ist in akuten Fällen nur
schwer möglich. Zum einen dauert
es zu lang, bis beispielsweise das
kaputte Fenster ersetzt ist, zum anderen
herrscht nach Hagelschäden
bei den Handwerksbetrieben eine
dermaßen große Nachfrage nach
schnellen Reparaturen, dass sie Angebotswünschen
kaum nachkommen
können. Um dennoch keinen
Betrügern aufzusitzen, sollte man
in einem solchen Fall direkt bei
len. Alternativ kann man sich auch
bei der Handwerkskammer oder
Innung informieren oder mit einem
bekannten, örtlichen Handwerksbetrieb
sprechen. (MR-Gruppe)
der Versicherung nachfragen, denn
Handwerksfi rmen, die zuverlässig
und transparent arbeiten, genießen
auch bei Versicherungen einen guten
Ruf und werden gerne empfoh-
Selbst Rollläden können dem Unwetter oft nicht standhalten.
Auch Autodächer halten keinem Hagelschauer stand.
Fotos (3): mr-gruppe
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