
2 Donnerstag, 24. März 2022
„Jagd und Naturschutz – nutzen und schützen
– schließen sich keineswegs aus, im Gegenteil“
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
mit dem 1. April beginnt für uns
Jäger ein neues Jagdjahr. Eigentlich
sollte mit diesem Tag auch
ein neues, überarbeitetes Niedersächsisches
Landesjagdgesetz
in Kraft treten. Dies wird sich nunmehr
aber um einige Wochen
verschieben – gleichwohl erwarten
wir Jäger dies noch vor der politischen
Sommerpause.
Nach intensiven Diskussionen und
Anhörungen der Verbände werden
wir in Niedersachsen voraussichtlich
ein Jagdgesetz bekommen,
das nicht nur modern und zukunftsausgerichtet
ist, sondern auch
weiterhin allen Ansprüchen an eine
nachhaltige und tierschutzgerechte
Jagdausübung gerecht werden
wird. Anders als es andernorts zu
befürchten steht, ist es zudem gelungen
ein Jagdgesetz zu entwickeln,
welches auch die Ansprüche des Wildes
mit denen an einen klimaresilienten
Waldumbau in Einklang zu
bringen versucht. Dieser Umbau
der Wälder ist vor dem Hintergrund
der Herausforderungen, vor denen
wir und unsere Wälder stehen - Klimawandel
und Schäden durch Dürre
bzw. Kalamitäten - auch in Niedersachsen
wichtig. Unser Ansatz
war und ist es, in dieser Diskussion
aber stets auch die Interessen des
Wildes einzubringen. Die Jägerinnen
und Jäger sind sich ihrer Verantwortung
an dieser Stelle bewusst und
werden ihren Beitrag leisten - einseitigen
Festlegungen allerdings, die
die Wildtiere, und hier insbesondere
Schalenwildarten wie Reh- und
Rotwild, zum Sündenbock machen
und hier die alleinige Stellschraube
sehen, haben wir stets
IMPRESSUM
Herausgeber und Verlag:
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amtlich durch die Jägerinnen und
Jäger in vorbildlicher Art und Weise.
Einer der Gründe, warum Jagd
und Jäger hier in der Region fest verankert
sind - Erfolg und Anerkennung
für das Engagement und Wirken
der Jägerschaft.
Sprechen Sie uns an, wir informieren
Sie gern über das, was wir in unseren
Revieren tun und warum wir es
tun.
Ihr Helmut Dammann-Tamke
Präsident der Landesjägerschaft
Niedersachsen e.V.
ihre natürlichen Ressourcen auch
nachhaltig nutzen. Den Beweis
führen auch die Jägerinnen und Jäger
hier in der Region mit vielfältigen
Aktionen im Bereich der Biotopflege
und lebensraumverbessernder
Maßnahmen, mit ihren Aktivitäten im
Rahmen der Umweltbildung und
vielem anderen mehr: Kindern und Jugendlichen
die Zusammenhänge
der heimischen Ökosysteme vermitteln
und damit Verständnis für die
Zusammenhänge der heimischen Flora
und Fauna zu wecken gehört zu
unseren wichtigsten, aber auch
schönsten Aufgaben.
All dies geschieht hier vor Ort ehrenvehement
widersprochen. Unser Credo
war und ist immer Wald und
Wild - und gemeinsam mit den Waldeigentümern
als unseren Partnern
werden wir dieses Ziel auch weiterverfolgen.
Ein weiteres großes und nicht zuletzt
auch konfliktträchtiges Thema ist
die Rückkehr der Wölfe nach Niedersachsen.
Insbesondere dort, wo es
zu Nutztierrissen kommt, bestehen
Zielkonflikte, die seitens der politisch
Verantwortlichen dringend gelöst
werden müssen. Klar ist, der
Wolf wird bleiben, klar ist aber auch:
Eine großflächige „Verzäunung“
der Landschaft kann nicht die Lösung
sein - zu negativ sind die Auswirkungen
auf andere frei lebende und
wandernde Arten. Hier in der Region
kommt die so entscheidende und
lebensnotwendige Aufgabe der
Deichpflege hinzu: Deichanlagen lassen
sich aber eben nicht durch präventive
Schutzzäune sichern.
Auch hier soll mit der Novelle des
Jagdgesetzes ein erster Schritt getan
werden: Der Wolf wird dem Jagdrecht
unterstellt. Dies kann und
wird zwar kurzfristig keine Auswirkungen
haben - der umfängliche
Schutzstatus des Wolfes bleibt weiterhin
erhalten - aber im Sinne einer
perspektivischen Betrachtung und vorausschauenden
Handelns ist dieser
Schritt zweifellos richtig und wichtig.
Auch hier liegt das Heft des
Handelns in Reihen der Politik: Speziell
die Bundesregierung ist aufgefordert,
sich zukunftsgerichtet mit
diesem Thema zu befassen und
Rahmenbedingungen vorzugeben.
Nach wie vor offene und zentrale
Fragen, wie z.B. die Definition von
Schwellenwerten für die Populationsentwicklung,
wonach der günstigere
Erhaltungszustand festzustellen
ist, sind unbeantwortet. Je länger
bei Betroffenen das Gefühl der
Ohnmacht und des Alleingelassenwerdens
vorherrscht, desto steter
sinkt die Akzeptanz für die Rückkehr
dieser Art.
Jagd und Naturschutz - nutzen und
schützen – schließen sich keineswegs
aus, im Gegenteil. Der Naturschutz
ist nicht nur fest in unserer
Satzung verankert, die Landesjägerschaft
Niedersachsen ist zudem
seit 1979 anerkannter Naturschutzverband
- einer der größten und
flächendeckend aktiv. Auch die Weltnaturschutzunion
(IUCN) hat
anerkannt, dass die nachhaltige Nutzung
von natürlichen Ressourcen
zu deren Bewahrung beiträgt. Nur
wer Lebensräume gestaltet, kann
Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V.
Foto. LJN