
Donnerstag, 24. März 2022 5
Grußwort des Kreisjägermeisters zum Tag der Jäger
der Jägerschaft Land Hadeln/Cuxhaven
Liebe Leserinnen und Leser, erstmalig
darf ich mich in meiner
neuen Funktion als Kreisjägermeister
des Landkreises Cuxhaven
an Sie wenden, was ich mit besonderer
Freude tue.
„Mit dem Jagdrecht ist die Pflicht zur
Hege verbunden, die als Ziel die
Erhaltung eines den landschaftlichen
und landeskulturellen Verhältnissen
angepassten artenreichen und gesunden
Wildbestandes hat. Die
Hege muss so durchgeführt werden,
dass Beeinträchtigungen einer
ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen
Nutzung,
insbesondere Wildschäden, möglichst
vermieden werden.“
Besser als im Paragrafen 1 des Bundesjagdgesetzes
kann das Verständnis
von Natur- und Artenschutz,
wie es heute existiert, nicht zusammengefasst
werden.
Bei allen Rechten, die unsere Jagdgesetzgebung
den Jägern bei ihrem
Tun und Handeln einräumt, beginnt
das Bundesjagdgesetz mit der Verpflichtung
der Jäger zur Hege - also der
Verpflichtung zum Naturschutz.
Und so modern wie dieser Gedanke
klingt - verantwortungsvolle Jäger
haben ihn bereits vor fast 90 Jahren im
Jagdgesetz verankert.
Die Naturschutzverpflichtung wird
auch vom Bundesnaturschutzgesetz
anerkannt, welches den Deutschen
Jagdverband als eine von
128 Umwelt- und Naturschutzvereinigungen
führt.
Fast 1.900 Jägerinnen und Jäger sind
in den beiden Jägerschaften unseres
Landkreises organisiert. Mit Leidenschaft
und unermüdlichem Eifer
setzen sie sich seit vielen Jahren für
die Belange unserer Natur ein, das
zeigen die vielen Aktionen und Arbeiten,
die von einzelnen Personen,
von Reviergemeinschaften oder organisiert
durch die Hegeringe vorgenommen
werden.
Zu nennen ist das Programm zu Förderung
von Blühstreifen des Landkreises
Cuxhaven, welches in den vergangenen
Jahren zunehmend
durch die Reviere in Anspruch genommen
wurde, in den Jahren 2019
und 2020 sind über den Lebensraumverbund
Feldflur Niedersachsen,
welchen die Landesjägerschaft Niedersachsen
e.V. (LJN) im Frühjahr
2019 ins Leben gerufen hat, knapp
2.000 ha (1966,82 ha) Blühstreifen
gefördert und angelegt worden.
Mitglieder unserer Jägerschaften
bringen sich aktiv in Maßnahmen
des Vereins „Nachhaltiger Norden
e.V.“ mit ein, welcher sich zum
Ziel gesetzt hat, Menschen motivieren,
sich für die Natur und unsere
Kreisjägermeister Eike Lindau. Foto: privat
natürlichen Ressourcen einzusetzen.
Die Kontrolle von Wildbeständen mit
Waffe und Falle, wie vom Jagdgesetz
gefordert, ist der Teil der Aufgabe,
der uns zu Jägern macht.
Der Landkreis weist hohe Schalenwildbestände
auf, deren geregelte
Bejagung zur Vermeidung von Schäl-,
Verbiss- und Fraßschäden an landund
forstwirtschaftlichen Kulturen
unumgänglich ist. Die waidgerechte
Ausübung der Jagd unter Einhaltung
der behördlichen Vorgaben
dazu erfordert viel Erfahrung und
Fachwissen der Jäger, aber auch
ein hohes Maß an Zeiteinsatz.
Erfreulich ist festzustellen, dass das
dabei gewonnene Wildbret zunehmend
Interessenten in der Bevölkerung
findet, die Wildfleisch als gesundes,
fettarmes, von Medikamentengaben
freies, vor allem aber als
nachhaltiges Nahrungsmittel anerkannt
und schätzen gelernt haben.
Wir Jäger sind gut für unsere Aufgaben
ausgebildet und aufgestellt, allen
Aktiven, die sich als Jäger den Belangen
des Naturschutzes verschrieben
haben, danke ich an dieser
Stelle für ihren Einsatz.
Der Tag der Jäger ist ein Ereignis, zu
dem zum Abschluss des Jagdjahres
Ende März die Jäger zusammenkommen,
um in festlichem Rahmen
sich über das Vergangene auszutauschen,
für das Kommende zu
planen und als Gemeinschaft zusammenzukommen.
Die Pandemie hat
das Ereignis in vergangenen Jahren
leider nicht stattfinden lassen,
umso mehr freue ich mich, dass mit
der kommenden Versammlung
wieder ein Stück Normalität zurückkehrt.
Ich wünsche der Veranstaltung einen
guten Verlauf und grüße Sie mit einem
kräftigen Waidmannsheil!
Eike Lindau
Kreisjägermeister