
Seite 4 14. November 2019 KLIMASCHUTZ Klimaschutz
WARUM WIR
REGIONAL
KAUFEN SOLLTEN
Müssen es wirklich der Spargel aus
Griechenland, die Erdbeeren aus Südafrika,
der Knoblauch aus China, das
Lammfleisch aus Neuseeland sein?
Oft ist das nicht nur aus ökologischer
Sicht Irrsinn.
Viele Verbraucher haben inzwischen
umgedacht und sehen genau hin, woher
das kommt, was sie täglich konsumieren.
Eine Studie besagt, dass zwei Drittel der
Befragten zum Beispiel Obst und Gemüse
aus ihrer Region bevorzugen, selbst wenn
sie dafür in manchen Monaten Einschränkungen
in Kauf nehmen müssen.
Regionale Produkte haben eine
deutlich bessere Ökobilanz.
Lange Transportwege schaden der
Umwelt durch den Ausstoß des klimaschädlichen
CO2. Regionale Produkte
dagegen sind umweltschonend, da die
REGIONAL KAUFEN: DAS BEDEUTET BESSERER GESCHMACK,
MEHR FRISCHE, WENIGER TREIBHAUSGAS-EMISSIONEN UND
WENIGER VERKEHR AUF DER STRASSE, DEM WASSER UND IN
DER LUFT DURCH DEN WEGFALL ÜBERFLÜSSIGER LOGISTIK.
Transportwege kurz sind, was zudem
das Verkehrsaufkommen auf den Straßen
reduziert. Besonders Lebensmittel,
die mit dem Flugzeug transportiert
werden – und das sind inzwischen eine
ganze Menge – weisen eine besonders
schlechte Ökobilanz auf. Regionales
Einkaufen schont deshalb nicht nur die
Umwelt, sondern schafft auch ein neues
Bewusstsein für Produkte. Statt ziellos
zu kaufen, denkt man mehr über den
eigenen Konsum nach – und wirft auch
weniger weg.
Qualität, Service und Beratung.
Die Lebensmittelskandale der letzten
Jahre haben die Konsumenten verunsichert.
Viele Kunden achten deshalb
heute nicht mehr nur auf den Preis,
sondern vor allem auf Qualität und Herkunft.
Wer beispielsweise Gemüse vom
Bauern in der Nähe kauft, weiß, woher
es stammt.
Hinzu kommt: Obst und Gemüse sind
auf natürliche Weise voll ausgereift und
werden erntefrisch verkauft. Dadurch
sind die Lebensmittel vitalstoffreicher
und gesünder als so manches, künstlich
gereifte Produkt aus Übersee.
Beim Fleisch ist es genauso. Wer es
beim Schlachter seines Vertrauens
kauft, weiß, dass das, was er verzehrt,
nicht aus Massentierhaltungen
stammt, die sich durch nichts „auszeichnen”,
außer durch verheerende
Ökobilanzen.
Und noch etwas kommt dazu: Durch
den direkten Kontakt zwischen Erzeugern
und Verbrauchern entsteht auch
ein gewisses Maß an Kontrolle – und
diese wiederum ist die Basis für eine
gleichbleibende Produktqualität.
Mehr Attraktivität und Vielfalt
in der Region.
Die Attraktivität und Vielfalt einer Stadt
oder Region hängt auch von der lokalen
Wirtschaft ab. Wenn man seine Waren
immer öfter von weit entfernten Orten
bestellt, leidet die Region, was wiederum
Einfluss hat auf kulturelle und
soziale Aktivitäten.
Lokal kaufen schafft Identität.
Produkte, die in der Region gekauft
werden, fördern nicht nur die Wirtschaft,
sondern machen auch heimische Spezialitäten
und Traditionen bekannter und
damit attraktiver. Und beim Entdecken
regionaler Händler und Produkte kann
man seine Heimatregion ganz wunderbar
neu entdecken.
Schaffung und Erhalt von Arbeitsund
Ausbildungsplätzen.
Beim Kauf regionaler Produkte bleibt
der größte Teil des Geldes in der
Region. Der lokale Händler bezahlt
damit seine Mitarbeiter, die wiederum
in der Region einkaufen. Wenn
das Geld also im Kreislauf der Region
bleibt, steigt auch die Kaufkraft,
Arbeitsplätze werden erhalten und
Ausbildungsplätze geschaffen.
Deshalb: Stehen Sie zu den Produkten
aus unserer Region. Kaufen
Sie dort, wo die Transport- und Handelswege
kurz sind. Unsere Umwelt
wird es Ihnen danken! (GA)
Shopping im Internet.
So einfach, so bequem – und
so klimaschädlich!
Eigentlich eine tolle Sache.
Man sitzt gemütlich
zuhause, schaut sich in
Ruhe Online-Kataloge
an, vergleicht die Preise
und bestellt, was einem
gefällt, Kleidung oft
gleich in mehreren Größen
zum Anprobieren.
Wenn‘s nicht gefällt,
oder nicht passt, geht‘s
als kostenlose Retoure
wieder zurück.
Aber haben Sie sich schon einmal überlegt, was dahinter steckt? Der
Transport der im Internet bestellten Waren und die Retouren verursachen
einen Riesenberg Verpackungsmüll, die Autos der Kurierdienste
verstopfen die Straßen und blasen massenhaft CO2 in die Luft, die
Kurierdienstfahrer verdienen gerade mal Mindestlohn. Und das alles
für ein bisschen Bequemlichkeit? Eine Frage, die jeder für sich selbst
überprüfen sollte! (GA)
Foto: picabay
Wochenmarkt – hier gibt es Frische
direkt vom regionalen Erzeuger
Foto: pixabay
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