
Seite 14 Die Steckrübe Anzeigen-Sonderthema
Moorschutzstrategie und Photovoltaik
können Hand in Hand gehen
Umfrage in der Region: Stromerzeugung über dem Moor kann wichtiger Baustein sein
Heino Klintworth, Vorsitzender
des Kreisbauernverbandes
Land Hadeln. Foto: Tonn
Urlaubsgefühle
Biolandhof Dorn: Ein erholsamer Ort für Mensch und Tier
Über 100 Highlander vom Elbdeich
tummeln sich auf der Weide des
zertifizierten BIOLAND Betriebs
von Monika und Günter Dorn in
Nordleda. Der vierjährige weiße
Bulle, „Snow“, kommt aus Wildeshausen.
Fünfundzwanzig „Damen“
warten auf ihn. Der dreijährige
„Nemo“, der zweite Bulle, kommt
aus dem Rothaargebirge. Vier hübsche
Jungfrauen hat er um sich.
„Es ist wichtig, dass der Bulle liebevoll
und fürsorglich mit seinen
Damen umgeht. Die Eifersucht ist
klar geregelt, weil es eine Rangordnung
gibt.“ Nemo hat seine eigene
Weide, Snow ebenfalls. „Wir kennen
alle Tiere beim Namen. Und ihre
Charaktere. „Ich habe keine festen
Kalbzeiten, denn der Bulle läuft
immer mit“, sagt Günter Dorn.
„Wir freuen uns sehr, dass sehr
viele Leute jetzt auf uns zukommen
und Fleisch und Wurst kaufen. 80
Prozent unserer Kunden kommen
von hier. Die Tiere allein können
den Hof nicht ernähren.“
Ferien auf dem Biolandhof
Für Urlauber betreiben wir vier Ferienwohnungen.
Zum Frühstück
gibts selbst gebackene Brötchen.
Bei uns gibt es Landleben pur. Viele
Der Biolandhof Dorn bietet viel Spaß für Kinder mit vier Ferienwohnungen
und Anschluss ans Landleben. Foto: Tonn
Gäste wurden zu Stammgästen.
Die zehnjährige Hauskatze Moses
hatte im Frühjahr eine Handvoll
Katzenkinder. Die Hündin Fee (vier
Jahre) hat die Samtpfötchen gleich
adoptiert und hütet sie, als wären
es ihre eigenen. Die Zwergziegen
warten im Dreierpack; es sind nämlich
Drillinge. Kaninchen und Hühner
gibt es auch noch. Die bunten
Blüten werden bereits im April von
Hummeln aufgesucht. Die können
auch bei Kälte fliegen, da sie Pullover
anhaben. Den brauchen die
Menschen bei der frischen Seeluft
auch manchmal.
Und neben den gemütlichen Ferienwohnungen
mit WLAN und
Wellnessbereich für die Eltern wartet
ein Spielplatz auf die Kinder, wo
sie ihren Bewegungsdrang ausleben
können. Der große Hof mit viel
Grünflächen ist ideal zum Ausspannen
und Spielen für die ganze Familie.
Auf Bauernhofurlaub.de und
auf der hofeigenen Seite können
Interessenten alles erfahren, was
wichtig ist. „Um mich zu finden, ist
booking.com ideal“, sagt Günter
Dorn. Ach ja, die Elbe und die
Nordsee sind auch nicht weit entfernt.
„Meine Gäste schicke ich im
Sommer gerne zum Altenbrucher
Bojenbad“. Da reicht ein Urlaub
gar nicht aus, um alles zu erkunden.
(jt)
– Anzeige –
Bei der Moorschutzstrategie
und Photovoltaik-Freiflächenanlagen
geht es darum,
Landwirtschaft und Klimaschutz
effektiv zu vereinen.
Auf wieder vernässten Moorflächen
werden Photovoltaikanlagen
installiert. „Wenn
man Synergieeffekte nutzen
kann, ist das immer gut“, so
Claus Seebeck (CDU), Bürgermeister
aus Flögeln und
spricht damit den gekoppelten
Nutzen für Landwirtschaft
und Gesellschaft an.
CO2 im Moor speichern
Henrike Meier, Vorstandsmitglied
der Grünen aus dem
Ortsverband Hemmoor-Lamstedt
sieht das so: „Grundsätzlich
finde ich die Idee
gut. Es geht ja auch darum,
die Moore wiederherzustellen
und so viel CO2 zu speichern.“
Für Freiflächen-Photovoltaikanlagen
wünschen
sich die „Grünen“ die Installation
auf geringwertigen Böden,
um nicht in Konkurrenz
zur Lebensmittelerzeugung
zu geraten. Unter Agri-Photovoltaik
könnten zum Beispiel
noch Tiere gehalten
oder eine andere Art der
Landwirtschaft betrieben
werden.
Dies sieht auch Eleonore
Lemke von BUND-Kreisverband
Cuxhaven so. „Wir begrüßen
die Agri-Photovoltaik,
weil es hier wenig Flächenversiegelung
gibt. Man
kann Hühner oder Schafe
darunter halten.“ Bei ackerbaulicher
Nutzung könnten
sogar Jät-Roboter zur Unkrautbekämpfung
eingesetzt
werden, so Lemke.
Forschung zu Paludikultur
Weiterhin gibt es auch hier
in der Region Forschungsprojekte
zu Paludikulturen.
Hierbei handele es sich um
Pflanzen, die auf wiedervernässten
Mooren angebaut
werden können. Hierzu forsche
die Uni Greifswald unter
dem „Moorpapst“ Prof.
Joosten schon seit 20 Jahren
unter der Devise: „Moor
muss nass“.
Torsten Krüger (SPD),
Bürgermeister der Stadt
Geestland und Landratskandidat
ergänzt hierzu: „Das
Paludi-Projekt ist dazu da,
um an diesem Thema zu lernen.
Das zweite Projekt ist
bei uns in einen Lehrpfad
eingebunden, damit wir die
Idee auch an Schulen und
der Bevölkerung vermitteln
können. Wir hätten nicht
mehr genug Zeit, in falsche
Projekte zu investieren, daher
müssten wir uns genau
angucken, was für uns Wirkung
und Nutzen bringe“, so
Krüger.
Landwirte offen für PV
Für die Landwirtschaft bedeutet
diese Entwicklung einen
Epochenwechsel.
„Durch die Diskussion über
die Wiedervernässung der
Moore, ist der Berufsstand
natürlich in große Aufregung
versetzt worden. Viele Betriebe
wirtschaften seit vielen
Generationen auf Moorböden.
Sollte sich eine Alternative
zu der bisherigen Bewirtschaftung
durch die Installation
von Photovoltaikanlagen
ergeben, werden
sich die Landwirte nicht verschließen“,
so Heino Klintworth,
Vorsitzender des
Kreisbauernverbandes Land
Hadeln.
Seiner Ansicht nach wird
es aber eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe, die Wiedervernässung
der Moore
anzugehen. Hier kann die
Nutzung durch Photovoltaik
ein kleiner, aber wichtiger
Baustein sein. (jt)
Im niedersächsischen Lüchow wurde 2021 eine Agrar-Photovoltaik
Anlage als Pilotprojekt über Land montiert. Diese „Agri-
PV“-Systeme könnten auch Lösungen über Moorflächen sein.
Foto: Schulze/dpa