
Seite 6 Die Steckrübe Anzeigen-Sonderthema
Das Grünlandzentrum Ovelgönne vernetzt Experten aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Wasserwirtschaft, Natur- und Umweltschutz, Milchwirtschaft, Politik
und Verwaltung. Das Ziel sind innovative Konzepte für eine nachhaltige Landwirtschaft.
Klimaschutz und Ernährungssicherheit
müssen zusammmen gedacht werden
Wenn das Moor wieder vernässt wird, drohen der Land- und Ernährungswirtschaft viele Gefahren
Angesichts der großen Bedeutung
der Moorböden in
Niedersachsen für den Klimaschutz
hat das Grünlandzentrum
Niedersachsen/Bremen
kürzlich eine Dokumentation
mit dem Titel
„Zukunft der Moorstandorte
in Niedersachsen“ herausgegeben.
Aufgabe des Grünlandzentrums
ist es, innovative Konzepte
für eine nachhaltige
Landwirtschaft zu erarbeiten.
Dazu vernetzt das Grünlandzentrum
Experten aus
Landwirtschaft, Wissenschaft,
Wasserwirtschaft, Natur
und Umweltschutz,
Milchwirtschaft, Politik und
Verwaltung.
Es drohen Verluste
Im Mittelpunkt der neuen
Veröffentlichung stehen die
Gefahren für die Land- und
Ernährungswirtschaft, die
sich in küstennahen Moorgebieten
ergeben könnten,
wenn landwirtschaftlich genutzte
Flächen aus Gründen
des Klimaschutzes wieder
vernässt werden sollten. Die
Region hierzulande ist durch
die Milchviehhaltung geprägt.
Ihr könnte ein Arbeitsplatzverlust
in diesem Fall
drohen, heißt es in der Studie.
„Die Berechnungen des
Grünlandzentrums belegen,
wie weitreichend die Folgen
der Klimaschutzziele für den
ländlichen Raum in den niedersächsischen
Moorgebieten
sein können, wenn es
nicht gelingt, wirtschaftliche
Perspektiven für diese Regionen
zu schaffen“, betont Dr.
Holger Hennies, Präsident
des Landvolks Niedersachsen:
„Aus diesen Regionen
kommt zu Recht die massive
Forderung, dass hier ein
deutlich größeres Engagement
der Landesregierung
nötig ist, damit die Betroffenen
eine verlässliche Orientierungshilfe
bekommen.“
Das Landvolk Niedersachsen
hatte bereits Mitte Juli
anlässlich einer Fachtagung
mit Landwirtschaftsministerin
Barbara Otte-Kinast und
Umweltminister Olaf Lies
konkrete Forderungen formuliert.
„Wir sehen uns
durch die Studie des Grünlandzentrums
in unseren
Forderungen nochmals bestätigt
und verlangen von der
zukünftigen Landesregierung
deutlich größere Anstrengungen“,
bekräftigt Hennies.
Im Rahmen der Veranstaltung
„Zukunft Moor“ wurden
die gleichen Signale gesendet.
„Es wurde deutlich,
dass das, was bisher an Klimaschutzpaketen
sowie Vorgaben
und Gesetzen beschlossen
wurde, dazu führen
würde, dass ein Großteil
der niedersächsischen Moorgebiete
vernässt werden
müsste“, befürchtet Dr. Holger
Hennies.
Studie bestätigt Sorgen
Zur Fachtagung „Zukunft
Moor“ hatte das Landvolk
gemeinsam mit dem Bremischen
Landwirtschaftsverband
geladen. „Klimaschutz
und Ernährungssicherheit
hängen miteinander zusammen.
Das müssen wir beides
zusammen denken, und das
ist die große Herausforderung“,
so der Landvolkpräsident
bei der Veranstaltung in
Bremen. Landnutzung und
kohlenstoffreiche Böden rücken
dabei immer mehr in
den Blickpunkt. Deshalb, so
hat er beobachtet, würden
sich auch Junglandwirte fragen,
ob sie noch weiter in ihre
Betriebe investieren sollen.
„Hausbesitzer sorgen sich
um den Bestand ihrer Häuser,
und Kommunen sorgen
sich um ihre Infrastruktur,
das Gewerbe und um die Lebensqualität
der Menschen.
Deshalb müssen wir die Bevölkerung
vor Ort mitnehmen.
Sie haben Angst vor einem
langsamen Dahinsiechen,
indem sie mit vielen
Fotos: Schuldt/picture-alliance
„Hausbesitzer sorgen
sich um den Bestand
ihrer Häuser, und
Kommunen sorgen
sich um ihre Infrastruktur,
das Gewerbe
und um die
Lebensqualität der
Menschen . . .“
Dr. Holger Hennies
kleinen Nadelstichen aus
den Moorgebieten herausgequält
werden“, beschreibt
Hennies die Stimmungslage
in Niedersachsen, das die
meisten Moorgebiete im ganzen
Land besitzt, in denen
eine halbe Million Menschen
leben. (hum)
www.gruenlandzentrum.org
Landwirte in küstennahen Moorgebieten fürchten um ihre Existenz,
wenn die Pläne zur Wiedervernässung der Moore umfangreich
greifen. Fotos: Grünlandzentrum Bremen/Niedersachsen
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