
Anzeigen-Sonderthema Die Steckrübe Seite 5
Vollkostendeckung – dieses
sperrige Wort beschreibt die
stabile Marktlage für die niedersächsischen
Milchbauern.
Im Gegensatz zu den beiden
zurückliegenden Wirtschaftsjahren
prognostiziert die
Landwirtschaftskammer für
ihr Netzwerk von 115 Betrieben
nun eine ausgeglichene
Bilanz von Aufwand und
Kosten, berichtete Nora Lahmann,
Fachreferentin beim
Landvolk Niedersachsen,
jetzt in einer Sitzung des
Milchausschusses des Landesbauernverbandes.
Der Milchpreis steigt
Der Milchauszahlungspreis
nähert sich derzeit im rasanten
Tempo der 60-Cent-
Markte an; auch dies ist eine
gute Nachricht für die Erzeugerinnen
und Erzeuger im
Segment Kuhmilch.
Dennoch: Die Milchmengenanlieferungen
an die
Molkereien liegen in diesem
Jahr in Niedersachsen lediglich
um 0,4 Prozent über
dem Vorjahresniveau.
Zukunft ungewiss
Der Ausschussvorsitzende
Manfred Tannen, Vizepräsident
des Landvolks Niedersachsen
und selbst Milcherzeuger
in Ostfriesland, bewertete
die Marktdaten zwar
als „überaus positiv“, zeigte
sich aber besorgt, „wie
schlecht dann doch die Stimmung“
unter den Berufskollegen
sei. Ein Grund sei die
Ungewissheit, wie bald die
steigenden Energiekosten zu
Buche schlagen werden.
Aber auch der geforderte
Umbau der Tierhaltung, Vorschriften
im Bereich der Tiergesundheit,
Umweltauflagen
und die Mindestlohnerhöhung
sowie der Arbeitskräftemangel
führten zu Unsicherheiten
auf den Betrieben.
Auch die fehlende gesellschaftliche
Anerkennung
für die Landwirtschaft sowie
eine teilweise Betroffenheit
durch klimawandelbedingte
Extremwetterereignisse und
die Folgen des Ukrainekriegs
führten nach Ansicht Tannens
zu der getrübten Stimmung
auf den Höfen.
Kostensteigerung immens
Einige Kostenfaktoren weisen
enorme Steigerungen
auf. So ist zum Beispiel die
Maissilage im Vergleich zum
Vorjahr um 70 Prozent teurer
geworden. Auch die Preiskurve
für Futter, wie Soja
und Raps oder für den Treibstoff
Diesel zeigt eine immer
weiter steigende Tendenz.
Mehr zu kämpfen hat das
Biomilch-Segment: Die Kosten
steigen stärker als der Erlös
und Verbraucher greifen
eher zur Handelsmarke oder
zur konventionellen Milch.
(pm/lpd)
Guter Preis für die Milch,
aber die Kosten explodieren
Stimmung auf den Höfen trotz stabiler Marktlage getrübt
Manfred Tannen, Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen und Milcherzeuger zeigt sich besorgt,
„wie schlecht dann doch die Stimmung“ unter den Berufskollegen sei. Foto: Landvolk Nds.