
Ein halbes Jahrhundert
Wasserspaß
Planschen, schwimmen, den Sommer genießen – das ist seit 50 Jahren in den
Freibädern Steinmarne und Wingst möglich. Beide Einrichtungen wurden 1971 eröffnet.
Und seitdem sind sie den Cuxland-Bewohnern und Urlaubern ein willkommener Ort,
um sich abzukühlen und sich sportlich zu betätigen.
Die Wingst bekommt ein Schwimmbad!
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Wie ein Lauffeuer verbreitete
sich diese Nachricht vor über
50 Jahren im Dorf. Die Meldung
kam insofern überraschend, weil eigentlich
die Nachbargemeinde Cadenberge im Gespräch
war für ein Hallenbad. Die damalige
Samtgemeinde Am Dobrock aber hatte gute
Gründe, das grüne Örtchen im Nordosten
des Landkreises Cuxhaven auszuwählen:
Verwaltung, Politik und Gutachter sahen in
dem Badneubau einen „zukunstweisenden
Schritt für Erholung, Freizeit und Hobby im
Walderholungsgebiet der Wingst“.
Der Bauauftrag ging an die Firma „Deumo
2000“ in Bremen; die Erdarbeiten starteten
im Dezember 1969. Neben dem damaligen
Kreis Land Hadeln unterstützten auch der
Bund, das Land Niedersachsen, Kreissportbund
und Landessportbund das Projekt
fi nanziell. Der Bau des Hallen- und Freibads
ging fi x voran: Bereits am 1. Mai 1971
startete der Schwimmbetrieb in der Halle,
das Freibad wurde im Juni freigegeben.
Die große Eröffnungsfeier ging am 23. Juli
1971 über die Bühne. Oberkreisdirektor
Torsten Quidde sprang als erster offi zieller
Badegast vom Fünf-Meter-Brett. Regierungspräsident
Helmut-Ernst Miericke,
prominentester Redner, sprach vom „gegenwärtig
schönsten Schwimmbad im Regierungsbezirk“.
In der Tat hatte und hat
das Plansch- und Schwimmparadies in der
Wingst einiges zu bieten: Das 16 Meter lange
Hallenbecken, die großzügige Liegewiese,
eine 100 Meter lange Riesenrutsche und
das in der Region einzige Außenbecken mit
50-Meter-Bahnen begeistern die Besucher
bis heute. Das neue Bad kam bei Einheimischen
und Urlaubern, bei Schülern und
Senioren von Anfang an gut an und gab
entscheidende Impulse für weitere touristische
Einrichtungen in der Wingst – vom
Hotelbau bis zum Campingplatz.
50 Jahre Badespaß – den gibt es auch im
Meerwasserfreibad Steinmarne in Cuxhaven.
Das Bad begeistert nicht nur mit seiner
einmalige Lage am Deich und dem
Blick auf den Weltschifffahrtsweg, sondern
auch mit seiner Dimension, die mit
50 mal 25 Metern der Wettkampf-Norm
entspricht. Ein Alleinstellungsmerkmal
ist sicherlich auch der Umstand, dass das
Becken, das in dieser Saison ab Freitag, 2.
Juli, wieder geöffnet sein wird, mit Seewasser
aus einer 100 Meter weit draußen
im Watt befi ndlichen Quelle gespeist wird.
Beschlossen hatte der Rat der Stadt Cuxhaven
den Bau des Meerwasserfreibades
am 12. September 1969. Ein Ersatz für das
der Deicherhöhung zum Opfer gefallene
Sportbad Grimmershörn sollte her. Die
Cuxhavener Firma Lüdke erhielt den Bauauftrag
und errichtete das Schwimmbecken
in 20 Wochen. Das Auftragsvolumen
hierfür belief sich auf 750 000 D-Mark. In
das Gesamtbudget von 2,5 Millionen Mark
fl ossen auch die Kosten für die Parkplatzerrichtung
hinter dem Deich mit ein. Am
19. Mai 1971 wurde das Steinmarner Bad
mit einem Freibierfest eröffnet.
Im Jahr 2002 stand das Bad kurzzeitig auf
der Kippe und sollte geschlossen werden.
Ein Förderverein sprang in die Bresche
und setzt sich bis heute mit großem Engagement
für die Einrichtung ein. Die
Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH, die
inzwischen wieder offi zielle Betreiberin
Das Meerwasserfreibad in Steinmarne erfreut sich seit 50 Jahren
großer Beliebtheit. Wenn es die Corona-Pandemie zulässt,
soll die diesjährige Badesaison am 2. Juli starten.
Mit Schwimmfl ossen ins Planschbecken:
Das Steinmarner Freibad wurde vor 50 Jahren,
am 19. Mai 1971, offi ziell eröffnet.