
18. September 2021 HANDWERK Seite 13
Obermeister: Heinz Saborowski
Innungs-Mitgliedsbetriebe: 17
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Wie ist das Handwerk
durch die
Pandemie gekommen?
• Das Handwerk in Cuxhaven ist bisher relativ gut durch die Pandemie
gekommen. Die Betriebe hatten in den vergangenen 18 Monaten und
haben aktuell überwiegend eine gute Auftragslage. Materialengpässe
sorgen derzeit für Probleme und verhindern teilweise die zügige Bearbeitung
der Aufträge. In den Wäldern liegt viel Sturmholz und gleichzeitig
fehlt Bauholz, klingt verrückt und ist trotzdem so. Viel Holz aus Deutschland
wurde nach China und in die USA verschifft. Bei den Hölzern stehen
die Zeichen langsam auf Entspannung.
• Wir haben aber durch die Störungen in den weltweiten Lieferketten
auch Produktionsengpässe beispielsweise bei Dachziegeln – hier fehlen
Farbpigmente aus Fernost, bei elektronischen Bauteilen oder bei
Dämmstoffen aus europäischen Nachbarländern. In der Industrie wurde
die Produktion in der Corona-Zeit runter gefahren, alle rechneten mit
einer größeren wirtschaftlichen Delle. Jetzt springt die Wirtschaft besser
an, als es viele Experten für möglich hielten. Das Handwerk ist auf die
Vorprodukte aus der Industrie angewiesen: Elektromotoren, Photovoltaikanlagen,
Steingut, Farben usw. Alle Probleme sind mit etwas Zeit zu
lösen, nur wenn die eigene Baustelle nicht fertig wird, fehlt häufig das
Verständnis für die Handwerker.
• Ein zweiter Engpassfaktor im Handwerk sind die Fachkräfte. Das Handwerk
würde gerne mehr ausbilden und dies gilt auch in Zeiten von
Corona. Den Schritt in das Handwerk müssen die Schüler und Schülerinnen
machen, zum Beispiel über ein Praktikum. Die Meisterinnen und
Meister lernen ihre zukünftigen Auszubildenden gerne in 2-3 Wochen
praktischer Zusammenarbeit kennen.
• Das Handwerk hat eine etablierte bewährte Struktur mit regionalen
Ausbildungszentren, für die Region Cuxhaven ist dies in Stade, Lüneburg
und Braunschweig aber auch in Bremerhaven, Hamburg und Bremen
für die Überbetriebliche Ausbildung.
• Aktuell betreuen wir in der KH gute 1.000 Ausbildungsverhältnisse
der Handwerker im Landkreis Cuxhaven, davon aber nur 550 mit der
Beschulung in der BBS CUX. Gute weitere 150 Ausbildungsverhältnisse
werden in der BBS Cadenberge beschult. Junge Menschen bleiben in der
Region, wenn sie eine echte Perspektive sehen. Im Handwerk bieten wir
Perspektiven.
An seinem neuen Arbeitsplatz fühlt
sich Kevin wohl. „Vom ersten Tag an
wurde ich gut aufgenommen. Derzeit
bauen wir Tische in großer Zahl. Die
Arbeit ist sehr abwechslungsreich.
Viele Griffe sind Handarbeit, die,
jeder für sich, gelernt sein wollen.
Nur, wenn der Pieper geht, muss die
Arbeit ruhen. Als freiwilliger Feuerwehrmann
ist Kevin immer abrufbereit
– Menschenleben geht vor.
Die Digitalisierung und Computertechnik
hat mittlerweile auch in der
Holzverarbeitung Einzug gehalten.
Alles ist miteinander vernetzt. Die
Tischler von heute lernen ständig
dazu. „Wir stellen unseren Auszubildenden
ein Zeichenprogramm zur
Verfügung, womit sie ihre Gesellenstücke
zeichnen können“, sagt die
Arbeitsschutzmanagementbeauftragte
des Innungsbetriebes, Sonja
Träger. „Wenn sie damit richtig umgehen
wollen, müssen sie sich auch in
ihrer Freizeit damit beschäftigen.“ Was
früher Geltung hatte, gilt auch heute
noch: „Was man nicht kann, kann man
lernen, kommentiert Heinz Saborowski
und lacht: „Das Lernen hat kein
Ende.“ jt
Dr. Jan-Peter Halves,
Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser
Zur Person
Dr. Jan-Peter Halves (56 Jahre) ist einer von zwei Geschäftsführern der
Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser. Da die Kreishandwerkerschaft in den
letzten Jahren über zwei Fusionen sehr gewachsen ist, ist eine wichtige
Aufgabe die fünf Geschäftsstellen einheitlich aufzustellen: eine moderne
EDV, eine optimierte interne Organisation und natürlich auch ein angepasstes
Leistungsspektrum für die Betriebe. Räumlich betreut Dr. Halves
die Landkreise Rotenburg und Cuxhaven.
Als bei Aufteilung der Tätigkeiten Cuxhaven frei wurde, war seine erste
Wahl sofort klar: Cuxhaven. „Als Segler liebt man das Meer. In der Mittagspause
den Deich erklimmen und einmal den Blick schweifen lassen.“
In Cuxhaven ist die Kreishandwerkerschaft seit 2021 in der ehemaligen
Cuxhavener Polizeidienststelle in der Deichstraße untergebracht. Die Zeit
im „Haus Handwerk“ am Karl-Olfers-Platz gehört damit der Vergangenheit
an. In der Deichstraße wird man neue Wege gehen.