
18. September 2021 HANDWERK Seite 21
irgendwohin geschickt wurde, um
kleinere Installationsaufträge zu übernehmen“,
bestätigt Thyra. „Das spiegelt
sich auch im Berufsschulunterricht
wider. Wir merken, dass die Auszubildenden
theoretische Kenntnisse und
praktische Aufgaben verknüpfen können“,
so der Fachlehrer. „Das, was sie
hier vielleicht vor einer Woche gelernt
haben, können sie plötzlich praktisch
anwenden.“ Das ist ein Win-win-Effekt.
Theorie und Praxis ergänzen sich.
Thyra‘s Einsatzorte sind schon sehr
unterschiedlich. „Es sind immer
neue Herausforderungen, die einem
dann begegnen“, beschreibt sie ihren
Arbeitsalltag. Thyra ist sowohl in
der Landwirtschaft, als auch in der
Industrie tätig. „Und letztendlich sind
wir auch in Privathäusern vertreten.
Man macht alles: Von der einfachen
Beleuchtung im Kellerraum bis hin zur
umfangreichen Steuerung einer Produktionsanlage.“
Der Elektriker wird
immer dann gerufen, wenn sich der
Kunde nicht mehr selbst helfen kann.
Dann ist meistens die Fachkraft notwendig
und Fachwissen gefragt, um
Lösungen zu finden und auftretende
Fehler zu beheben.
Auch erneuerbare Energien wie Photovoltaik
oder Ladesäulen für E-Autos
nehmen immer mehr Raum bei der
Auftragsvergabe ein. Als Elektroniker
für Energie- und Gebäudetechnik ist
man somit immer am Puls der Zeit
und erlebt die technischen Innovationen
hautnah mit.
„Unsere Gesellen sind für jede Frage
offen und erklären mit viel Geduld,
worum es geht und wie eine Lösung
DAS ELEKTROHANDWERK
Der Elektroniker ist für die
Installation und Reparatur
elektrischer Anlagen zuständig.
Er arbeitet vor allem im
Elektroinstallationshandwerk,
im Elektrofachhandel, bei
Energieversorgungsunternehmen
oder als Betriebselektriker
in den verschiedensten
Unternehmen.
Obermeisterin:
Martina Rybakowski
Innungs-Mitgliedsbetriebe: 43
Elektro-Innung
Cuxhaven-Land Hadeln
Deichstraße 13a · 27472 Cuxhaven
Telefon: (04721) 38061 · Telefax: (04721) 51946
E-Mail: cuxhaven@handwerk-elbeweser.de
Internet: https://www.handwerk-elbeweser.de/innungenbetriebe/
elektro/cuxhaven/
aussehen könnte. Man wird nicht sich
selbst überlassen.“ So beschreibt Thyra
das Verhältnis zu ihren Kollegen.
„Eine Qualität der Ausbildung heutzutage“,
findet Marko Schaffer. „Es ist sehr
wichtig geworden, dass die Gesellen ihr
Wissen früh an die nächste Generation
weitergeben. Nur so ist es möglich, die
jungen Leute auf die Herausforderungen
in der Technik vorzubereiten,
die in den nächsten Jahren bevorstehen.
Dabei ist der existierende Fachkräftemangel
in der Region mittlerweile
für jeden deutlich spürbar.“
Die Zeit rennt – im Jahr 2023 steht Thyra‘
s Gesellenprüfung an. Die 22-Jährige
ist aber guter Dinge, dass sie die
Herausforderung meistern wird – eine
Gelassenheit, die ihr auch im täglichen
Einsatz zugute kommt. „Sich in diesem
Job aufzuregen, bringt einen nicht ans
Ziel. Das habe ich schon gelernt“, lacht
sie. Aus Fehlern lernt man. „Jeder hat
mal klein angefangen und es ist noch
kein Meister vom Himmel gefallen.“ Auf
die Frage, was ihren Beruf ausmacht,
sagt Thyra ohne lange zu überlegen:
„Das Schöne ist, dass man sieht, was
man erschaffen hat.“
Marko Schaffer und Eide Sielken