
Seite 8 HANDWERK 18. September 2021
Bjarne (19) kommt aus Wester-
Wanna. „Bei einem Praktikum in den
Ferien bei der Zimmerei Friedo Wege
in Lüdingworth habe ich Gefallen am
Beruf des Zimmermanns gefunden
und habe meine Schule (Gymnasium
Otterndorf) vorerst auf Eis gelegt. Ich
habe nämlich geplant, später mal
Bauingenieurwesen zu studieren und
da passt der Beruf des Zimmermanns
ideal. Das geht in die Statik mit rein
und man kommt in alle Bereiche des
Baues.
Es bringt Spaß, wie jetzt gerade beim
Richten, dass man am Ende des Tages
sieht, was man geschaffen hat: Am
Morgen sind es noch Mauern und am
Abend ist es ein Haus mit Dach. Was ich
sehr beeindruckend finde, dass man
als Zimmerer ein ganzes Haus baut: Von
der Schwelle legen bis zum First. Wenn
man später mal daran vorbeifährt, kann
man sagen: Das habe ich gebaut.
Mit dem Chef ist es immer ein sehr
interessantes Arbeiten: Er zeigt einem
viel, verlangt einem aber auch einiges
ab. Aber dadurch, dass man viel lernt,
macht es dann auch umso mehr
Spaß. In der Freizeit rudert Bjarne
beim TSV Otterndorf und war sogar
schon Deutscher Meister im Vierer mit
Steuermann.
Als Zimmermann muss man praktisch
denken. „Die Bemaßungen
zum Zuschneiden der Dachsparren
schreibe ich mir immer auf die
Hand. Auch wenn ich was ausmesse,
Start ins
Bauingenieurwesen
Bjarne Götjen lernt
den Beruf des
Zimmermanns (3. Lehrjahr)
in der Zimmerei
Friedo Wege
DAS BAUGEWERKENUND
ZIMMERERHANDWERK
In der Baugewerken-Innung
sind die unterschiedlichsten
Berufsgruppen rund um den
Bau vertreten:
So zum Beispiel
Maurer, Beton- und Stahlbauer,
Zimmerer, Fliesenleger
oder Brunnenbauer.
schreibe ich es mir darauf. Das ist
praktisch und ich habe keine Zettelwirtschaft.
Da habe ich die Zahlen
gleich da, wo ich sie brauche“, grinst
der Chef. jt
... ohne Papier
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