
Seite 14 HANDWERK 18. September 2021
stellv. Obermeister:
Detlef Brandt
Innungs-Mitgliedsbetriebe: 26
7 Betriebe aus Cuxhaven-Land Hadeln
Fleischer-Innung
Elbe-Weser
Hospitalstraße 3 · 27283 Verden
Telefon: (04231) 81062 · Telefax: (04231) 2776
E-Mail: Verden@handwerk-elbeweser.de
Internet: https://www.handwerk-elbeweser.de/innungenbetriebe/
fleischer/elbe-weser/
„Durch ein zweiwöchiges Schulpraktikum
der 10. Klasse während meiner
Realschulzeit in Cadenberge bin
ich zur Fleischerei Guthahn in Osten
gekommen. Das hat mir so gut gefallen,
dass ich bei dem Inhaber Detlef
Brandt meine Ausbildung begonnen
habe. Und 2017 mit 21 Jahren der
jüngste Schlachtermeister der Region
war“, erzählt der heute 25-Jährige.
Fritz kommt aus Schwarzenmoor
bei Oberndorf, wo die Familie Landwirtschaft
betreibt. Da er dort Hausschlachtungen
gewöhnt war, ergab
sich sein Beruf von ganz allein.
„Ich weiß noch, dass mein erster Tag
an einem Montag, dem Schlachttag
begann. Da wusste ich gleich, was es
heißt, „wenn es um die Wurst geht“.
Denn wir sind ein Betrieb, wo noch
selber geschlachtet wird und quasi
alles aus einer Hand kommt. Wir
kennen jeden Landwirt, wo wir die
Tiere herholen und wissen, wie sie
gehalten wurden. Die Bauernhöfe, von
denen wir unsere Tiere bekommen,
liegen allesamt in einem Umkreis von
20 Kilometern.
Unser Schweine-Erzeuger zieht die
Ferkel von seinen eigenen Sauen
auf und mästet die Schweine bis
zur Schlachtreife. Die Tiere haben
die Möglichkeit, auf Stroh zu liegen.
Dies bedeutet zwar einen Mehraufwand
bei der Haltung, wirkt sich aber
positiv auf die Qualität des Fleisches
aus. So soll es sein, was sich eigentlich
alle als Standard wünschen. Wir
können auch beim Futter korrigierend
eingreifen, um für uns eine perfekte
Fleischqualität zu garantieren.
Rinder beziehen wir ebenfalls nur
aus der Region und schlachten für
uns überwiegend Färsen, und zur
Herbstzeit, wenn Mitte September
die Weideochsen von den Wiesen
kommen, auch Ochsen. Das Fleisch
der Ochsen hat eine extrem hohe
Qualität, weil das Tier mit Minimum
30 Monaten eine vernünftig ausgereifte
Muskulatur hat. Zum Beispiel
hat das Rumpsteak noch einen richtig
kräftigen Geschmack, der auch nur
zum Vorschein kommen kann, wenn
das Tier stressfrei und schonend
geschlachtet wird. In der Verarbeitung
sind wir derzeit mit vier Mann
beschäftigt.
An meinem Beruf bringt mir die Vielseitigkeit
Spaß: Schlachten, Zerlegen,
Verwursten, Herstellen von Grillartikeln
und Räuchern. Wir räuchern
traditionell über Buchenspäne und
haben noch aufgemauerte Räucherschränke
aus den Anfängen der Fleischerei.
Dann haben wir noch den
Partyservice. Spanferkel müssen vor
der Weiterverwendung noch gepökelt,
gewürzt und abgebraten werden“,
erzählt der junge Schlachtermeister.
Man mache den Tag über nicht nur
ein und dieselbe Tätigkeit. Die körperliche
Arbeit bringt Spaß und die
Technik, mit deren Hilfe heutzutage
Fleisch weiterverarbeitet wird. Was
den Beruf natürlich interessant
macht, ist seine lange Tradition. Seit
es Menschen gibt, wird auch Fleisch
gegessen“, so Fritz.
In seiner Freizeit zieht Fritz verschiedene
eigene Tiere auf: Gänse, Hühner,
Enten, Kaninchen, Lämmer und
Schweine. „Ich habe mit meinem
Beruf etwas gefunden, was mich
rundum zufrieden macht. Vernünftige
Arbeit bringt auch gutes Feedback“,
sagt Fritz, der derzeit Schützenkönig
in Niederstrich ist. jt
Fritz Drews –
jüngster Schlachtermeister
der Region
DAS FLEISCHERHANDWERK
Fleischer, Fleischerei-
Fachverkäufer, Fachkräfte
für Lebensmitteltechnik und
Maschinen- und Anlagenführer
(m/w) beschäftigen
sich mit der Produktion bzw.
dem Verkauf von Fleischund
Wurstwaren.
Sie arbeiten in Fleischereien
oder Fleischbetrieben.
„Mein Beruf
macht mich
rundum zufrieden.“