
Seite 14 HANDWERK 20. September 2019
GESPRÄCH mit dem stellv.
Obermeister der KFZ-Innung
Cuxhaven Land-Hadeln,
Michael Habben, über die
Veränderungen in seinem Beruf.
„Mein Handwerk macht,
dass der Motor läuft”
Die KFZ-Innung ist schon heute
bereit für die Autos von morgen
Herr Habben, was ist an dem
Beruf des Kfz-Mechatronikers
so reizvoll?
Unsere modernen Autos sind hochkomplex
und verfügen über extrem
viel Technik. Dadurch wird das Fahren
komfortabler und auch sicherer.
Die Kehrseite: Noch nie steckte in
einem Fahrzeug so viel High-Tec wie
heute. Dies ist für den Kfz-Mechatroniker
eine große Herausforderung –
und genau die macht den Beruf so
reizvoll.
Wie lange dauert die Ausbildung
und welche schulischen Voraussetzungen
müssen erfüllt sein?
3,5 Jahre dual, also im Betrieb und
in der Berufsschule. Voraussetzung
ist ein guter Hauptschulabschluss,
besser noch ein Abschluss an der
Realschule.
Wer Ihren Beruf ergreifen möchte,
sollte bestimmte Dinge mitbringen.
Welche sind das?
Die Innovationen der Autowelt
sollten einen nicht kalt lassen. Das
ist schon mal die Basis. Ein wenig
handwerkliches Geschick gehört
ebenfalls dazu. Auch Verständnis für
Elektronik sollte sein. Schön, wenn
man Fehler schnell erkennt und
lieber macht, statt lange zu planen.
Man sollte sich selbst gut motivieren
können und bei Problemen nicht
so schnell aufgeben. Wenn einem
Mathe, Physik und Chemie liegen und
man in Deutsch und Englisch gut ist,
hat man schon fast gewonnen. Mit
anderen Worten: Wer flink im Köpfchen
ist, geschickt mit den Händen
und Lust am Schrauben hat, der kann
seinen Weg machen.
Wie sieht der Berufsalltag des
Kfz-Mechatronikers aus?
Ein wesentlicher Punkt ist die Wartung.
Man macht sich zunächst ein
Bild vom Zustand des Fahrzeuges.
Dafür gibt es entsprechende Vorgaben
der Hersteller, die Schritt für
Schritt mit elektronischen Mess-, Testund
Diagnosesystemen abgearbeitet
werden.
Weitere Arbeitsbereiche sind die
Reparatur, der Austausch von Teilen,
das Durchführen von Inspektionen
und das Beraten von Kunden.
Die Elektronik, mit der die modernen
Fahrzeuge heute geradezu gespickt
sind, macht dabei den Einsatz von Laptops,
Tablets und anderen Diagnosegeräten
unerlässlich.
Foto: www.amh-online.de
Foto: G. Ahrens
DAS KFZHANDWERK
Der Kfz-Mechatroniker entstand
aus den Berufen Kfz-Mechaniker,
Kfz-Elektriker und Automobilmechaniker.
Elektronische Prüfsysteme
und Computer nehmen
einen großen Raum ein.