
GESPRÄCH mit dem
Obermeister der
Raumausstatter-
Innung Cuxhaven-
Land Hadeln
Marcel Schäfer.
„Mein Handwerk ist
die Kreativität”
Die Raumausstatter-Innung schafft
Behaglichkeit und gestaltet Ambiente
Herr Schäfer, was hat der Beruf des
Raumausstatters zu bieten?
Er ist auf jeden Fall spannend und
abwechslungsreich. Außerdem bietet
er die Möglichkeit, selbständig und
flexibel zu arbeiten.
Das Wichtigste aber: Er bietet viel
Raum für Kreativität und eigene
Ideen, die man dann auch selber in
die Tat umsetzen kann.
Was für Voraussetzungen sollte
man erfüllen, wenn man diesen
Beruf ergreifen will?
Zunächst einmal sollte man einen
ordentlichen Hauptschulabschluss
geschafft haben.
Dann ist es wichtig, zusammen mit
einem sicheren Stilempfinden ein gutes
Gespür für Farben und Formen zu
haben, denn nur so kann man
Räume harmonisch einrichten.
Wichtig ist auch ein gutes räumliches
Vorstellungsvermögen, gepaart
mit kreativen Ideen.
Ein Blick für Funktionalität und Ästhetik
wäre gut und – nicht zuletzt –
handwerkliches Geschick für die tägliche
Arbeit.
Sie sehen, der Raumausstatter hat
einen sehr vielseitigen Beruf, in dem
es um kreatives Gestalten geht, aber
auch um den Umgang mit Menschen,
denn Beratung und Verkauf gehören
ebenfalls zum Job.
Was lernt man in der Ausbildung?
Materialkunde, Wissen über die unterschiedlichen
Wirkungen von Farben,
Anfertigen und Montieren von Dekorationen,
Herstellen und Umarbeiten
von Polstermöbeln, Verlegungstechniken
unterschiedlicher Bodenbeläge,
Installieren von Sonnenschutz – und
vor allem selbständiges Arbeiten.
Was genau sind die Aufgaben
eines Raumausstatters?
In erster Linie geht es um die individuelle
Gestaltung von Einrichtungen,
also um das Entwerfen und Umsetzen
der Ideen mit textilen Materialien.
Außerdem sind Arbeiten in den Bereichen
Dekoration, Polstern, Bodenlegen,
WandbekleidenundSonnenschutz tägliches
Brot. Besonders wichtig aber
sind die Gespräche mit den Kunden,
aus denen sich dann die individuelle
Beratung ergibt.
Was für Karrierechancen bietet der
Beruf des Raumausstatters?
Nach bestandener Prüfung am Ende
der Ausbildung ist man zunächst einmal
Geselle. Danach kann, wer will,
seinen Meisterbrief machen.
Mit dem Meisterbrief in der Hand gibt
es dann mehrere Möglichkeiten.
Man kann einen eigenen Betrieb gründen
– sprich, sich selbständig machen.
Man kann einen fremden Betrieb als
Angestellter leiten.
Man kann in Handel- oder Industriebetrieben
in leitenden Positionen
tätig werden.
Aber auch der Weg über eine Fachhochschule
mit dem Studiengang
Designer oder Innenarchitekt steht
einem offen.
Mit anderen Worten: Die Ausbildung
als Raumausstatter bietet eine Vielzahl
an Möglichkeiten zur beruflichen
Weiterentwicklung.
DAS RAUMAUSSTATTERHANDWERK
Der Raumausstatter beschäftigt
sich mit der Gestaltung von Einrichtungen
und mit dem Entwerfen
und Umsetzen mit Textilmaterialien.
Außerdem fallen Arbeiten
in den Bereichen Dekoration,
Polstern, Bodenlegen, Wandbekleiden
und Sonnenschutz an.
Auch Beratungs- und Verkaufsgespräche
gehören dazu.
Raum für kreative
Gestaltungsideen...
Raumausstatter, ein Beruf mit
Zukunft auch im digitalen Zeitalter.
Kann man das so sagen?
Oh ja. Auch in unserem Beruf gewinnt
der Computer an Bedeutung. Zwar
kommen die Ideen immer noch aus
dem Kopf, aber professionelle 3DProgramme
erleichtern schon jetzt
die Gestaltung und Planung. (GA)
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Foto: Schäfer
20. September 2019 HANDWERK Seite 19