
17. September 2020 HANDWERK SSeeiittee 1111
Was sind die Gründe, die Sie antreiben,
sich als Obermeister ehrenamtlich
für das Handwerk
zu engagieren?
Es macht Spaß! Ich habe in der
Innung viele tolle Kollegen an meiner
Seite.
Worin sehen Sie in den nächsten
Jahren die größten Herausforderungen,
die auf das Handwerk
zukommen?
Den Nachwuchs zu sichern. Sowohl
auf der Ebene der Fachkräfte, als
auch auf der Ebene der Betriebsinhaber.
Es wäre toll, wenn auch die
Gymnasien auf handwerkliche Berufe
orientieren würden.
Wie sieht die Lage
in Ihrem Gewerk aus?
Hier vor Ort recht gut.
Wo müsste sich etwas ändern?
Die Vergabepraxis sollte sich nach
dem Vorbild der Schweizer ändern.
Dort werden bei einer Ausschreibung
das billigste und das teuerste Angebot
von vornherein gestrichen. Das würde
helfen realistisch zu kalkulieren.
Welche Spuren wird die Coronavirus
Pandemie in den Handwerksbetrieben
hinterlassen? Wie sieht
es in Ihrem beruflichen Umfeld aus?
Das ist sehr unterschiedlich. Die meisten
Betriebe sind von der Krise einigermaßen
verschont geblieben. Wie
sich die Situation bei unserer Kundschaft
langfristig entwickelt, durch
Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit oder
auch die Situation im Gastgewerbe (als
unsere Kundschaft) muss man abwarten.
Wer weniger Geld zur Verfügung
hat, kann auch weniger investieren.
DAS ELEKTROHANDWERK
Der Elektroniker ist für die
Installation und Reparatur
elektrischer Anlagen zuständig.
Er arbeitet vor allem im
Elektroinstallationshandwerk,
im Elektrofachhandel, bei
Energieversorgungsunternehmen
oder als Betriebselektriker
in den verschiedensten
Unternehmen.
Engagieren Sie sich mit Ihrem
Betrieb sozial?
Die Ausbildung junger Menschen zum
„erwachsenen“ Handwerksgesellen
grenzt schon manchmal an Sozialarbeit.
Ansonsten sind einige von uns
in Gemeinderäten, oder sogar als Bürgermeister
aktiv.
Bieten Sie Rabattaktionen oder
ähnliches an, um auf den Tag
des Handwerks aufmerksam zu
machen?
Nein.
Handwerk ist vielseitig und ein
gutes Stück Tradition. Werben Sie
für Ihren Beruf? Und wie?
Überall, wo man mir die Gelegenheit
gibt. Zum Beispiel beim Ausbildungsforum
der Schule am Dobrock, bei
Flagge zeigen oder bei Facebook.
Wie sieht ein Tag
in Ihrem Leben aus?
Sehr unterschiedlich: Büro, Kundentermine
um Arbeiten anzusehen,
Arbeiten beaufsichtigen oder auch
selbst beim Kunden ausführen …
jeder Tag ist anders.
Ihr Lieblingsplatz ist wo –
und warum?
Zurzeit eine geheime Stelle am Hadler
Kanal, wo man prima baden kann.
Sonst an meinem wilden Gartenteich
zum Frösche zählen.
Wenn Sie einen politischen Wunsch
für das Handwerk allgemein und Ihr
Metier frei hätten: Was würden Sie
sich wünschen?
Die gesellschaftliche Gleichstellung
von handwerklichen und akademischen
Berufen.
Foto: Pixaabay