
„Guter Draht
zu Computern”
Welche Spuren wird die Coronavirus
Pandemie in den Handwerksbetrieben
hinterlassen? Wie sieht
es in Ihrem beruflichen Umfeld aus?
Da sich der Virus noch eine ganze Zeit
hält, ist das Ausmaß erst nächstes
Jahr zu bewerten.
Engagieren Sie sich mit Ihrem
Betrieb sozial?
Dies ist ein Thema, wo wir uns schon
seit Jahren engagieren. Wir hatten in
den letzten Jahren das Kinderhospiz
in Cuxhaven und Bremervörde, aber
auch „Friseure gegen Aids“ unterstützt.
Seit dem letzten Jahr engagieren
sich meine Tochter und ich bei
den „Barber Angels“ in Bremen. Nicht
nur finanziell, sondern auch aktiv.
(Friseurinnen und Friseure stellen
obdachlosen und bedürftigen Menschen
ihre Friseurdienstleistungen
kostenlos zur Verfügung).
Bieten Sie Rabattaktionen
oder ähnliches an, um auf
den Tag des Handwerks
aufmerksam zu machen?
Direkt auf den Tag des Handwerks
nicht. Wir haben das ganze Jahr verschieden
Aktionen.
Handwerk ist vielseitig und ein
gutes Stück Tradition. Werben Sie
für Ihren Beruf? Und wie?
Klar. Dieses ist auf unsere Webseite,
aber auch auf der Internetseite von
der Kreishandwerkerschaft dargestellt.
Wie sieht ein Tag
in Ihrem Leben aus?
Morgens erst Mal mit meinem
Hund ein paar Kilometer laufen.
Anschließend mit meiner Frau in
Ruhe frühstücken. Danach geht es
in den Salon. Je nachdem, ob ich
Kundschaft habe, bin ich bei meinen
KundInnen, ansonsten steht
das Büro an. Hier gibt es ständig
was zu tun. Abends um ca. 19 oder
20 Uhr ist Feierabend. Anschließend
Abendessen oder mit dem Hund
Frisbee spielen.
Ihr Lieblingsplatz ist wo –
und warum?
Ich bin gerne am Wasser beim Angeln.
Hier kann man mal abschalten und
herunterfahren.
Wenn Sie einen politischen Wunsch
für das Handwerk allgemein und Ihr
Metier frei hätten: Was würden Sie
sich wünschen?
Wenn es im Bundes- und Landtag ein
Tag für alle Handwerksgewerke gäbe,
wo sich Politiker und Handwerker
austauschen könnten. Dass Friseure
wieder unter gleichen Bedingungen
ihre Betriebe betreiben könnten.
Junge Branche mit Zukunft
Die Informations- und Kommunikationstechnik
und Informatik ist eine
sehr junge Branche. Das hat natürlich
seine Vorteile. Weil sie ständig
größer wird und dadurch ein starker
Fachkräftemangel herrscht, gibt es
für junge Berufseinsteiger gute Aufstiegschancen.
Gleichzeitig muss
man aber auch wegen der rasanten
technischen Weiterentwicklung
immer auf den neusten Stand sein.
Generell werden vier große Berufsbilder
in der Informations- und Kommunikationstechnik
bzw. Informatik
unterschieden: Fachinformatiker,
Kaufmann für Digitalisierungsmanagement*,
IT-System-Elektroniker
und IT-System-Kaufmann. Typische
Aufgaben in der Informations- und
Kommunikationstechnik und der
Informatik sind zum Beispiel das Programmieren
von Betriebssystemen
und dessen Wartung, das Beraten
von Kunden und Leiten It-Projekte.
*Achtung: Ab 01. August 2020 ändert
sich die Berufsbezeichnung und
aus Informatikkaufmann/-frau (alt)
wird Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement
(neu). Neben
der Namensänderung kommen auch
neue fachliche Inhalte dazu. Denn
nicht umsonst werden Kaufleute für
Digitalisierungsmanagement auch als
die branchenübergreifenden Kaufleute
betitelt. Sie sind gefragt, wenn
es um den Umgang mit Daten und
Prozessen aus einer ökonomisch-betriebswirtschaftlichen
Perspektive
geht und sind zuständig für die Digitalisierung
von Geschäftsprozessen
auf der operativen Ebene.
Die Berufe im Detail:
Fachinformatiker: Als Fachinformatiker
wird man zum Computer-Experten
ausgebildet und ist damit erste
Ansprechperson für sämtliche technische
Angelegenheiten. Man kann
sich als Fachinformatiker aber zwischen
zwei Bereichen entscheiden.
Entweder geht man in die Anwendungsentwicklung
oder die Systemintegration.
Kaufmann für Digitalisierungsmanagement:
Kaufleute für Digitalisierungsmanagement
sind Profis im
Umgang mit Daten und Prozessen
aus einer ökonomisch-betriebswirtschaftlichen
Perspektive. Sie
machen Informationen und Wissen
verfügbar, um aus der zunehmenden
Digitalisierung wirtschaftlichen Nutzen
zu ziehen; sie managen die Digitalisierung
von Geschäftsprozessen
auf der operativen Ebene.
IT-System-Elektroniker: IT-System-
Elektroniker planen bzw. installieren
kundenspezifische Systeme der
IT -Technik, konfigurieren sie und
nehmen sie in Betrieb. Daneben
warten sie IT-Geräte und -Systeme,
analysieren Fehler und beseitigen
Störungen. Ihre Tätigkeit umfasst
auch elektrotechnische Arbeiten
im IT-Bereich.
IT-System-Kaufmann: IT-System-
Kaufleute stellen Kunden informations
und telekommunikationstechnische
Lösungen zur Verfügung.
Sie führen Projekte zur
Einführung oder Erweiterung von
informations- und telekommunikationstechnischer
Infrastruktur in
kaufmännischer, technischer und
organisatorischer Hinsicht durch.
Radio- und Fernsehtechnikermeister
Rolf Doneit
Obermeister der Innung für
Informationstechnik Elbe-Weser
Foto: Doneit
17. September 2020 HANDWERK Seite 7