
17. September 2020 HANDWERK Seite 15
Was wären Sie sonst noch gerne
geworden?
Handwerklicher Beruf, zum Beispiel
Stahlbauschlosser.
Was macht Ihr Gewerk für junge
Leute interessant?
Die Vielseitigkeit.
Was sind die Gründe, die Sie antreiben,
sich als Obermeister ehrenamtlich
für das Handwerk zu engagieren?
Es finden sich keine Kollegen, die diesen
Job machen wollen.
Worin sehen Sie in den nächsten
Jahren die größten Herausforderungen,
die auf das Handwerk
zukommen?
Qualifizierte Fachkräftemangel, Mangel
an Auszubildenden.
Wie sieht die Lage
in Ihrem Gewerk aus?
Wirtschaftlich gut.
Beruf mit echten
Zukunftschancen...
Wo müsste sich etwas ändern?
Ausbildung verschärfen und weniger
Bürokratie.
Welche Spuren wird die Coronavirus
Pandemie in den Handwerksbetrieben
hinterlassen?
Bei dem Arbeitszweig Schiffbau wird
es definitiv weniger Aufträge geben.
Die Vorschriften und Bedingungen,
werden durch COVID-19 stenger.
Engagieren Sie sich mit Ihrem
Betrieb sozial?
Durch Spenden und Engagement.
Handwerk ist vielseitig und ein
gutes Stück Tradition. Werben Sie
für Ihren Beruf? Und wie?
» Teilnahme bei "Flagge zeigen.
» Wir nehmen regelmäßig Praktikanten.
Wie sieht ein Tag
in Ihrem Leben aus?
Aufstehen, Arbeiten, Schlafen.
Ihr Lieblingsplatz ist wo –
und warum?
Im Pferdestall – zum Entspannen.
Wenn Sie einen politischen Wunsch
für das Handwerk allgemein und Ihr
Metier frei hätten: Was würden Sie
sich wünschen?
Weniger Bürokratie. Mehr Beachtung
und Wertschätzung für den Beruf.
„Hoch hinaus!”
Beste Aussichten garantiert
Was bedeutet Handwerk für Sie?
Tradition. Handwerk ist immer ein
sicherer Arbeitsplatz und hält die
Wirtschaft am Laufen.
Wie kann man die Menschen zu
mehr Wertschätzung am Handwerk
überzeugen?
Durch Fachwissen gute Arbeit und
faire Preise.
Wie sind Sie zu Ihrem Beruf
gekommen?
Mein Opa war mein Ersatzvater und
hat Dachdecker gelernt. Ich wolle erst
zur See fahren, da sagte er: Junge,
mach erst mal was an Land, zur See
fahren kannst Du immer noch.
Erzählen Sie uns bitte eine Begebenheit
aus der Anfangszeit.
Der Arbeitsschutz wurde nicht so
hochgehalten wie heute. Gerüst war
ein Fremdwort. Wir hatten nur einen
Firmenwagen für mehrere Leute.
Was war damals anders? Hat sich
in den letzten Jahren etwas im
Handwerk verändert?
Die Technik, wesentlich mehr
Maschineneinsatz und Arbeitssicherheit.
Das Negative ist die Bürokratie,
der Papierkrieg.
Was lieben Sie an Ihrem Beruf?
Jeden Tag draußen in der freien
Natur an der frischen Luft und sehr
abwechslungsreich.
Was wären Sie sonst noch gerne
geworden?
Maschinist.
Was macht Ihr Gewerk für junge
Leute interessant?
Abwechslungsreiche Arbeit.
Was sind die Gründe, die Sie
antreiben, sich als Obermeister
ehrenamtlich für das Handwerk zu
engagieren?
Meine Kollegen, die mich dazu angeregt
haben.
Worin sehen Sie in den nächsten
Jahren die größten Herausforderungen,
die auf das Handwerk
zukommen?
Die Förderung des Nachwuchses.
Wie sieht die Lage
in Ihrem Gewerk aus?
Super. Vollauslastung.
Wo müsste sich etwas ändern?
Wir bekommen keinen Nachwuchs.
Die Betriebe müssen mehr durch
die Schulen unterstützt werden. Und
durch die Politik. Was es an Fördermitteln
gibt, ist noch nicht ausreichend.
Welche Spuren wird die Coronavirus
Pandemie in den Handwerksbetrieben
hinterlassen?
Für uns keine. Was sich jetzt abzeichnet,
sind Lieferengpässe. Die Industrie
kommt mit der Produktion nicht
hinterher.
Engagieren Sie sich mit Ihrem
Betrieb sozial?
Ja.
Handwerk ist vielseitig und ein
gutes Stück Tradition. Werben Sie
für Ihren Beruf?
Mundpropaganda.
Wie sieht ein Tag
in Ihrem Leben aus?
Morgens um fünf aufstehen und
dann geht es an die Arbeit.
Ihr Lieblingsplatz ist wo?
An erster Stelle ganz hoch obenauf
dem Dach (Kirche Otterndorf) und
natürlich in der freien Natur und
im Wald.“
Wenn Sie einen politischen
Wunsch für das Handwerk allgemein
und Ihr Metier frei hätten:
Was würden Sie sich wünschen?
Natürlich mehr Unterstützung durch
die Politik und weniger Bürokratie.
Der Ausbildungsnachwuchs greift da
auch mit rein.
INTERVIEW mit Udo Brose,
Obermeister Dachdeckerinnung
Elbe-Weser.
Foto: Tonn
Lieblingsplatz: Hoch
oben auf dem Dach
(St. Severi Kirche Otterndorf)
Foto: Pixabay
LEBENSLAUF
1980-1982 Ausbildung
zum Dachdecker
1991 Meisterprüfung
im Dachdecker-Handwerk
1990: Betriebsgründung