
15. September 2022 HANDWERK Seite 13
OLIVER BORK (21), 2. LEHRJAHR, HAT MIT SEINER
AUSBILDUNG ALS INFORMATIONSELEKTRONIKER
MIT SCHWERPUNKT BÜROSYSTEME UND BÜROKOMMUNIKATION
BEI PRÜFER UND HERTING IN
OTTERNDORF VOLL INS SCHWARZE GETROFFEN.
Wir fragen nach, wie es ihm bisher
ergangen ist.
Der Auszubildende Oliver Bork (21) ist
jetzt im 2. Lehrjahr als Informationselektroniker
mit Schwerpunkt Bürosysteme
und Bürokommunikation:
Kopierer, Plotter, Scanner, Drucker. „Das
muss alles ins Netzwerk eingebunden
und miteinander „verheiratet“ werden,
beschreibt der gerade ausgelernte
Informationstechniker Daniel Jeske
das Tätigkeitsfeld. Durch diesen Beruf
habe man später Abzweigungen in
alle Richtungen“, sagt er. Zum Beispiel
IT-Systemelektroniker, die Weiterbildungsmöglichkeiten
zum staatlichen
Techniker oder zum Meister.
Oliver, was macht den Ausbildungsbetrieb
besonders?
„Es ist sehr familiär. Vom Klima her
sind wir jeden Tag gut gelaunt und gut
aufeinander zu sprechen. Es herrscht
immer eine sehr fröhliche und freundliche
Stimmung. Wenn man etwas nicht
genau weiß, bekommt man es ausführlich
und liebevoll erklärt. Ich hatte
keinen Tag, wo ich nicht gerne hergekommen
bin. Ganz toll: In unserer Firma
werden wir auch mit eigenständigen
Aufgaben betraut, wie die Entsorgung
und das Recycling von Tonerkartuschen.
Es wird einem vertraut und es
ist ein Geben und Nehmen.“
Genau diese Atmosphäre sei auch ein
Aushängeschild für den Betrieb, findet
Oliver. „Die Kompetenz ist auch hoch
angesehen, wir sind als Fachbetrieb
Partner von bekannten Herstellern und
bekommen von unseren Partnern auch
regelmäßig Bildungsangebote, wo wir
uns fortbilden können. Es geht bei uns
darum, die Geräte nicht nur zu verkaufen
und zu installieren. Wir warten und
reparieren sie auch; was auch dem Ruf
nach Nachhaltigkeit gerecht wird. Auch
Tonerkartuschen werden nicht weggeworfen,
sondern eingeschickt, neu
„Die beste
Entscheidung
meines Lebens“
gefüllt und wieder dem Markt zugeführt.
Wir haben hinten große Sammelboxen
stehen. Klimaneutralität steht für
uns an oberster Stelle. Definitiv auch
unsere große E-Auto-Flotte.“
Wie viele Menschen arbeiten hier?
Ca. 30 Leute.
Für Oliver Bork steht jetzt
die Zwischenprüfung an.
Was hat er für ein Gefühl?
„Ein recht gutes, der Zeugnisdurchschnitt
war sehr gut.“
Wie läuft es in der Berufsschule?
Was sind Olivers Lieblingsfächer?
Für jeden Block gibt es spezielle Themen.
Wie das Lernfeld Elektrotechnik
und Digitaltechnik. Ich habe bei jedem
Lernfeld Spaß gehabt. Wir haben aber
auch Sprach- und Kommunikation.
Dort lernt man zum Bespiel, wie man
Kundengespräche führt und Telefonate
führt. In diesem Fall hat man
auch Telekommunikation als Lernfeld.
Als zweites Nebenfeld haben wir noch
das Lernfeld „Wirtschaft und Gesellschaft.“
Der Hintergrund ist, dass man
seine eigene Firma versteht. Darüber
hinaus geht es auch um Sachen wie
Kündigungsrecht, Steuer und Abgaben
oder Jugendschutz, Arbeitsschutz und
Arbeitsrecht. Und natürlich Englisch,
auch fachbezogenes Business-Englisch.
Einer meiner Schulkollegen kommt von
der Fa UTAX, einer unserer Partner für
Kopierer und Drucker. Dort wird in den
Business-Abteilungen nur Englisch
gesprochen.
Praxis wird in der Berufsschule (BS 19
in Hamburg / eine Technik-Fachschule)
sehr großgeschrieben und sehr gut
vermittelt. Nach jedem Block (3 bis 4
Wochen) wird nach einem Feedback
gefragt. Das ist anonym und kann
online bewertet werden. Man hat das
Gefühl, dass die Lehrer die Kritik auch
ernst nehmen.
Was war für Oliver im letzten Jahr die
schwierigste Herausforderung?
„Man hat einen Brief digitalisieren müssen
und musste ihn direkt vom Scanner
aus an den Empfänger weiterleiten. Die
Schwierigkeit, die Protokolle zu verstehen,
die zur Kommunikation benötigt
werden, um die E-Mail zu verschicken,
war das Problem. Es gibt ein Spektrum
an Ports, von denen nur ein spezieller
Port benötigt wird. Dieser Port muss im
Gerät softwareseitig hinterlegt werden.
Diese Aufgabe war ein Augenöffner, um
zu sehen: Was passiert da eigentlich im
Hintergrund?“
Was habe ich inzwischen
dazugelernt?
„Man weiß, was man tut. Ein Kollege
von mir legt Wert darauf, dass ich
bestimmte Projekte eigenständig realisiere
und die Feder in der Hand habe.
Der Kollege steht unterstützend dabei.
Dadurch gewinnt man Sicherheit. Und
man kann direkt mit dem Kunden kommunizieren.
Vieles ist nicht sichtbar für
den Kunden. Vieles passiert im Inneren
des Gerätes.“
Was macht mir am meisten Spaß?
Die Geräte von der mechanischen
Seite her kennenzulernen. Wie sich
das Papier durch das Gerät bewegt
und wie der Toner auf Blatt kommt“, so
Oliver Bork. „Der Kundenkontakt und
der Kontakt mit meinen Kollegen ist
das, was mich am meisten am Laufen
hält. Ich bin immer wieder fasziniert,
wie glücklich Menschen sein können,
wenn ihr geliebtes Gerät wieder
funktioniert. Es kommt immer soviel
an positivem Feedbacks zurück. Wir
bekommen immer ein Lächeln mit auf
den Heimweg. Prüfer und Herting hat
im Elbe-Weser-Dreieck einen extrem
guten Ruf. Wir sind die Nummer 1 für
das Büro. Was wir hier an familiärem
haben und es ja auch tagtäglich leben,
versuchen wir auch, an den Kunden
weiterzugeben.“
Würden Sie den Beruf
noch einmal ergreifen?
„Definitiv ja. Es war die beste Entscheidung,
die ich gefällt habe. Ich habe
damals gesagt: Ich fange sofort an, ein
Praktikum ist nicht nötig. Ich wusste
zwar nicht, was mich erwartet. Ich habe
ja gesagt und es hat alles gepasst!“
DAS INFORMATIONSTECHNIK
HANDWERK
Der Beruf des Informationselektronikers
unterteilt sich
in zwei Schwerpunkte:
Geräte- und Systemtechnik
oder Bürosystemtechnik.
Obermeister: Rolf Doneit
Innungs-Mitgliedsbetriebe: 13
4 Betriebe aus Cuxhaven-Land Hadeln
Innung für Informationstechnik
Elbe-Weser
Poststraße 3 · 27404 Zeven
Telefon: (04281) 999050
Telefax: (04281) 9990529
E-Mail: zeven@handwerk-elbeweser.de
Internet: https://www.handwerk-elbeweser.de/innungenbetriebe/
informationstechnik/elbe-weser/
Foto: Doneit