
15. September 2022 HANDWERK Seite 15
Seitenwechsel –
Vom Verkaufstresen
in die Backstube
YVONNE DUFNER-KÜHN (41) LERNT KONDITORIN
BEI BÄCKEREI KONDITOREI ITJEN IN SAHLENBURG
UND BEFINDET SICH IM 2. AUSBILDUNGSJAHR. DIE
REINE BACKLUST IST DAS, WAS SIE ANTREIBT.
Yvonne Dufner-Kühn wechselt nach
vielen Jahren als Bäckereifachverkäuferin
vom Verkaufstresen in die
Backstube. Die Entscheidung, in der
Lebensmitte noch mal etwas ganz
Neues anzufangen, um sich einen
Lebenstraum zu verwirklichen, hat
sie sich nicht leicht gemacht. Der
Reporter der Handwerksbroschüre
traf eine angehende Konditorin,
die ihr unverhofftes, aber doch
geplantes Glück noch gar nicht fassen
Obermeister: Jörg Itjen
Innungs-Mitgliedsbetriebe: 13
Bäckerei-Innung
Elbe-Weser
Deichstraße 13a
27472 Cuxhaven
Telefon: (04721) 38061
Telefax: (04721) 51946
E-Mail: cuxhaven@handwerk-elbeweser.de
Internet: www.handwerk-elbeweser.de/innungsbetriebe/
baecker/elbe-weser
kann.
Mein Name und Alter:
Yvonne Dufner-Kühn (41)
Gelernter Beruf:
Bäckereifachverkäuferin bei der
Bäckerei Dreißig („Wir lassen uns
gern an den Glücksgefühlen unserer
Kunden messen“) in Frankfurt/Oder.
Danach 13 Jahre Bäckereifachverkäuferin
bei Bäckerei Konditorei Itjen im
Cuxhavener Ortsteil Sahlenburg.
Mein Ausbildungsberuf:
Konditorin (Die Ausbildungszeit
wurde auf 2 Jahre verkürzt).
Meine Hobbys:
„Eigentlich das Backen. Ich habe das
immer schon gerne gemacht: Den Teig
in den Händen zu halten. Die Sahne
auf die Torte zu streichen. Und etwas
Schönes dabei zu zaubern. Da können
regelrechte Kunstwerke entstehen!“
Wie bin ich an
den Ausbildungsplatz gekommen?
„Im letzten Jahr habe ich nachgefragt,
ob eine Stelle als Hilfskraft
in der Backstube frei ist. War nicht.
Dann habe ich überlegt, was ich tun
könnte, um Konditorin zu werden. Tag
und Nacht habe ich darüber nachgedacht,
wie ich meinem Traumberuf
näherkommen könnte.“
Warum habe ich mich für diese
weitere Ausbildung entschieden?
„Die Erkenntnis war: In meinem Alter
möchte ich keine Hilfskraft in der Backstube
sein. Aus diesem Grunde habe ich
mich entschieden, eine Ausbildung als
Konditorin anzufangen. Zunächst habe
ich ein zweiwöchiges Praktikum absolviert
– in der schönsten Zeit im November
– mit Zimt und Plätzchenduft – während
der Weihnachtsbäckerei.“
Was unterscheidet meinen
Ausbildungsbetrieb von anderen
Unternehmen?
„Das familiäre Miteinander und einen
supernetten Chef. Herr Itjen ist ein
lockerer Chef, mit dem man über alles
sprechen kann. Auch die Kollegen sind
alle nett. Der Betrieb ist wie eine Familie
für mich. Ich liebe diesen Betrieb!“
Wie viele Menschen arbeiten in der
Bäckerei/Konditorei Itjen?
25 Mitarbeiter.
Welche Berufe werden noch
ausgebildet?
„Bäcker/-in, Konditor/-in und Bäckereifachverkäufer/
in
Was hat sich in Ihrem Leben
verändert?
„Glücksgefühle hin, Glücksgefühle her.
Täglich um 1.45 Uhr aufzustehen (um
3.00 Uhr beginnt die Arbeitszeit), ist
natürlich eine Herausforderung. Der
Rhythmus ändert sich und der komplette
Tagesablauf. Ich habe mich
aber dazu entschieden, weil es meine
Leidenschaft ist: Wer das eine will,
muss das andere mögen!“
Welche Vorkenntnisse sind
für die Ausbildung als Konditorin
zu empfehlen?
„Vorkenntnisse keine. In Mathe sollte
man nicht so schlecht sein. Ansonsten
wird dir ja alles beigebracht.
Dafür ist man ja da. Und die Liebe
dafür: Die Lust am Backen.“
Was hat mir in meinem bisherigen
Beruf als Bäckereifachverkäuferin
am meisten Spaß gemacht?
„Ich schwärme für die Produkte, die
wir herstellen. Wenn man die selber
gerne ist, ist das das beste Verkaufsargument.“
Wie kann man herausfinden, ob der
Ausbildungsberuf des Bäckers/
Konditors etwas für mich ist?
„Mit einem Praktikum.“
Viel Glück, liebe Yvonne, in Deinem
neuen Job!