Einige Kitas in Niedersachsen bleiben am Weltfrauentag am 8. März dicht. Symbolffoto: dpa/Monika Skolimowska
Am Frauentag am 8. März

Streik in sozialen Einrichtungen in Niedersachsen: Die Lage im Kreis Cuxhaven

von Joscha Kuczorra | 06.03.2023

Die Gewerkschaft Verdi hat zum Frauentag am 8. März zu Warnstreiks in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen aufgerufen - auch in Niedersachsen und Bremen. Wie sieht die Lage im Kreis Cuxhaven aus?

In Niedersachsen und Bremen finden am Mittwoch, 8. März anlässlich des Internationalen Frauentags Warnstreiks von Beschäftigten in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen statt. Einrichtungen im Kreis Cuxhaven sind davon aber nicht betroffen. Das sagt Kornelia Knieper, Verdi-Pressesprecherin für den Bezirk Bremen-Nordniedersachsen, auf Nachfrage.

Wie es in den kommenden Wochen aussieht, falls sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite im Tarifstreit nicht einigen könnten, weiß Knieper nicht. Es könne "durchaus in naher Zukunft dazu kommen", dass auch Beschäftigte aus dem Kreis Cuxhaven sich einem möglicherweise folgenden Streik anschließen.

Beschäftigte nach Angebot ernüchtert

"Völlig unzureichend - so ist der Tenor der Beschäftigten im Geltungsbereichs des TVöD (Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst; Anm. d. Red.) nach der zweiten Verhandlungsrunde", heißt es in einer Verdi-Pressemitteilung. Zuvor hatten die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt, das eine tabellenwirksame Erhöhung von drei Prozent Ende 2023 und zwei Prozent Mitte 2024 über eine Laufzeit von 27 Monaten vorsieht. Dazu kommt eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Raten von 1500 und 1000 Euro.

"Die Kolleginnen und Kollegen sind stinksauer", betont Verdi-Gewerkschaftssekretär Tobias Liersch, "ob Krankenhaus oder kommunale Verwaltung, das, was die Arbeitgeberseite anbietet, bedeutet einen enormen Reallohnverlust. Das ist in Zeiten hoher Inflation und Preiserhöhungen kein ernstzunehmendes Angebot."

Streik am Weltfrauentag in Bremerhaven

Deshalb folgt jetzt der Warnstreik am Internationalen Frauentag - unter anderem in Bremerhaven, wo die Beschäftigten des Magistrats der Stadt Bremerhaven, der bremenports GmbH & Co. KG, dem Klinikum Bremerhaven Reinkenheide, der Bundeswehrdienststellen in der Marineoperationsschule Bremerhaven, des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Weser-Jade-Nordsee (Standort Bremerhaven), der Weserfähre, der Weser-Elbe Sparkasse, des Alf30 red-Wegener-Institut Helmholz-Zentrum für Polar-und Meeresforschung
(Standort Bremerhaven), der Entsorgungsbetriebe Bremerhaven, der Stadthalle Bremerhaven GmbH, der Bädergesellschaft Bremerhaven und des Zoo am Meer in Bremerhaven gemeinsam auf die Straße gehen. Der Treffpunkt am 8. März ist um 9.30 Uhr am Theodor-Heuss-Platz (Stadttheater). Der Demonstrationszug wird sich durch die Stadt zu den
Stadthäusern bewegen und dort mit einer Abschlusskundgebung gegen 12.30 Uhr enden.

Weitere Kundgebungen finden in Hannover, Bremen, Oldenburg, Göttingen und Braunschweig statt. Verdi will damit nach eigenen Angaben auch ein Zeichen für die Aufwertung der oft von Frauen ausgeübten sozialen Arbeit setzen.

Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde gab es noch keine Annäherung. (jok/dpa)

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Joscha Kuczorra

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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