
Geburtenrekord bei Kegelrobben an Wattenmeerküste
Wilhelmshaven (dpa/lni) - Die Kegelrobben im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer vermehren sich prächtig: Noch nie wurden mehr Jungtiere geboren als in der Wurfsaison 2020/21. Bei Zählflügen im Dezember wurden 372 junge Kegelrobben an der niedersächsischen Wattenmeerküste registriert, wie die Nationalparkverwaltung am Freitag in Wilhelmshaven mitteilte. Im Vorjahr waren noch 306 Jungtiere gezählt worden, vor zehn Jahren waren es lediglich 40 Tiere. Seit Anfang der 1990er Jahre erhebt der Nationalpark regelmäßig die Bestände der Kegelrobben. Insgesamt wurden nun 988 der großen Meeressäuger vor Niedersachsen registriert.
Laut Nationalparkverwaltung finden die Kegelrobben vor allem auf der Kachelotplate, einer größeren Sandbank zwischen Borkum und Juist, genügend Ruhe, um ihre Jungen zur Welt zu bringen und sie zu stillen. Anders als Seehunde, die nach der Geburt direkt mit dem Schwimmen beginnen, verbringen Kegelrobben ihre ersten Lebenswochen noch an Land. In dieser Zeit legen die Jungtiere mit dem hellen, flauschigen Fell Gewicht zu.
Kegelrobben sind die größten Raubtiere an der Wattenmeerküste und waren vor mehr als 100 Jahren durch starke Bejagung nahezu ausgerottet. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen Tiere aus britischen Gewässern wieder ins Wattenmeer. Die positive Entwicklung ihres Bestandes führt der Nationalpark auch auf den konsequenten Schutz der Sandbänke zurück, die als Kinderstube der streng geschützten Tiere dienen.
Anfang Januar hatte bereits Schleswig-Holstein eine Rekord bei den Kegelrobben auf Helgoland vermeldet. Dort waren zuletzt 652 Jungtiere geboren worden - 119 mehr als im Vorjahr, als 531 Geburten gezählt wurden. Erstmals wurde auf Helgoland in dieser Saison auch eine Robbe auf der Hauptinsel geboren.
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