Feuer zerstört Reetdachhaus in Belum: Viel Unterstützung für betroffenes Ehepaar
Ein Feuer hat Freitag ein Reetdachhaus in Belum-Kehdingbruch (Samtgemeinde Land Hadeln / Kreis Cuxhaven) unbewohnbar gemacht. Knapp 100 Wehrleute waren im Einsatz. Das Senioren-Ehepaar steht vor dem Nichts, aber die Dorfgemeinschaft hält zusammen.
Feuerwehrgroßeinsatz in Kehdingbruch: Ein kleines Reetdachhaus ist am Freitagnachmittag (21. November 2025) in Brand geraten und dadurch unbewohnbar geworden. Der gesamte reetgedeckte Dachstuhl des Wohnhauses im Osterende, schräg gegenüber vom Dörphuus, stand in hellen Flammen.
Schadenhöhe rund 150.000 Euro
Glücklicherweise kamen die beiden Bewohner, ein Seniorenehepaar, nicht körperlich zu Schaden. Sie fanden eine erste Unterkunft bei hilfsbereiten Kehdingbruchern. Nach ersten Schätzungen der Polizei beläuft sich der Gesamtschaden auf rund 150.000 Euro. Zur Brandursache gibt es aber noch keine Hinweise. "Die in solchen Fällen üblichen polizeilichen Ermittlungen dauern noch an", heißt es.

Knapp 100 Wehrleute im Einsatz
Knapp 100 Feuerwehrleute hatten versucht, das Haus zu retten. Alarmiert wurden neben der Ortswehr Kehdingbruch die Freiwilligen Feuerwehren Belum, Osterbruch, Neuhaus, Bülkau sowie die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Cadenberge. Die Wehrleute waren mehrere Stunden von 16.40 bis 23.20 Uhr im Einsatz, ebenso wie der Rettungsdienst, die DRK-Bereitschaft und der DRK-Ortsverein, die die Einsatzkräfte mit Getränken und Würstchen versorgten und dazu die nahegelegenen Räumlichkeiten des Schützenvereins nutzen konnten.

Ortsbrandmeister war der Erstmelder
Ortsbrandmeister Christian Söhle war der Erstmelder des Brandes. "Ich kam mit dem Auto aus Neuhaus, wo ich meine Tochter vom Sport abgeholt hatte. Als ich am Haus Rauch gesehen habe, habe ich sofort den Notruf abgesetzt." Er kümmerte sich um das Seniorenehepaar und sorgte dafür, dass sie aus dem Rauch und aus der Gefahr kamen. Das war kein einfaches Unterfangen, denn der Mann habe immer wieder ins Haus gewollt, um Sachen zu retten. Schnell seien weitere Nachbarn dazugekommen, um bei der Betreuung zu helfen. "Mittlerweile hat sich das Feuer unheimlich schnell ausgebreitet", schilderte Söhle. Er habe seine Tochter nach Hause gebracht, um sich dort schnellstmöglich für den Einsatz umzuziehen.

Dachstuhl ist ein rußgeschwärztes Gerippe
Am nächsten Morgen zeigt sich im Sonnenschein das Ausmaß der Zerstörung. Das kleine Reetdachhaus ist stark beschädigt. Die Backsteinmauern stehen zwar, aber der gesamte Dachstuhl ist nur noch ein rußgeschwärztes Gerippe.


Während die Feuerwehrleute ihre Gerätschaften säubern und sortieren, und damit ihre Einsatzbereitschaft wiederherstellen, hat nur wenige Schritte vom Feuerwehrhaus entfernt Sonja Grunewald im DRK-Raum alle Hände voll zu tun. Sie nimmt Spenden für das abgebrannte Ehepaar entgegen, das schließlich nur noch die Sachen hatte, die es am Leibe trug. Per WhatsApp-Dorfgruppe hatte Grunewald am frühen Morgen zur Spende aufgerufen und schnell kamen Anziehsachen, Decken, Handtücher und Hygieneartikel zusammen. Auch etliche Geldspenden wurden dort bereits für das Ehepaar abgegeben.

"Zeigt sich, was für eine super Dorfgemeinschaft wir haben"
"Ich konnte nicht schlafen und habe hin- und herüberlegt, wie wir am besten helfen können", sagt die DRK-Frau und ist von der Solidarität und Hilfsbereitschaft der Kehdingbrucher überwältigt: "Hier in der Notlage zeigt sich, was für eine super Dorfgemeinschaft wir haben."
