
Gedenken am Veteranentag in der Wingst: "Würdigung der Dienste für unser Land"
Die ersten Sonnenstrahlen brechen durch das dichte Grün, während sich Menschen im Ehrenhain Ellerbruch in der Wingst versammeln - manche in Uniform. In Deutschland wurde der erste nationale Veteranentag begangen. Ein Zeichen der Anerkennung.
Am Sonntagvormittag versammelten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Vertreter der Wingster Vereine, Politiker sowie Mitglieder der Reservistenkameradschaft Wingst und Umgebung zum ersten offiziellen Veteranentag am Ehrenhain Ellerbruch. Der Gottesdienst begann pünktlich um 10 Uhr unter freiem Himmel - Musik wurde von Cuxland-Brass gespielt.
Die Gemeinde Wingst und die Reservistenkameradschaft hatten zu diesem Gedenken eingeladen, das in diesem Jahr zugleich das zehnjährige Bestehen der Patenschaft für die Kriegsgräberstätte "Ehrenhain Ellerbruch" markiert. Seit einem Jahrzehnt kümmern sich die Reservisten engagiert um die Pflege und das Gedenken an diesen besonderen Ort.
"Sie verdienen die höchstmögliche Anerkennung"
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Gottesdienst mit anschließender Kranzniederlegung - ein stilles Zeichen des Gedenkens an alle, die ihr Leben im Dienst des Landes verloren haben. Die Gedenkrede hielt der Bundestagsabgeordnete Christoph Frauenpreiß.
Er eröffnete seine Rede mit dem Zitat: "Der wahre Soldat kämpft nicht, weil er hasst, was vor ihm ist, sondern weil er liebt, was hinter ihm ist." Er bedankte sich bei allen aktiven Soldaten und den Veteranen für ihr Engagement für die Bundesrepublik Deutschland. "Sie verdienen die höchstmögliche Anerkennung und größten Respekt für diesen selbstlosen Dienst an unserer Gesellschaft", sagte er und ergänzte: "Wir leben aktuell in einer sehr unruhigen Zeit. In einer Zeit, in der militärische Auseinandersetzungen immer näher rücken. Und genau deshalb brauchen wir Menschen wie Sie."
Frauenpreiß sieht den Veteranentag als einen wichtigen Schritt, um den Soldatinnen und Soldaten sowie den Veteranen den wohlverdienten Respekt und die nötige Anerkennung entgegenzubringen. Und darin waren sich auch der zweite Redner, Landrat Thorsten Krüger, und Christoph Frauenpreiß einig: "Ein Schritt, der schon viel früher hätte durchgeführt werden müssen. Denn das Verständnis für die Bundeswehr und der Respekt für den Einsatz unserer Soldatinnen und Soldaten hat leider über die Jahre stetig abgenommen. Das ist schockierend, denn letztendlich beschützen sie jeden Einzelnen von uns."
Im anschließenden Gottesdienst wurde deutlich, dass der Ehrenhain Ellerbruch nicht nur eine historische Stätte, sondern auch ein Mahnmal gegen das Vergessen ist. Im Jahr 2021 wurde dort das 100-jährige Bestehen des Ortes begangen.
Rolf Lewerenz, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Wingst und Umgebung, erhielt zum Jubiläum vom Bürgermeister der Wingst, Patrick Pawlowski, eine Urkunde zum zehnjährigen Bestehen der Patenschaft.
Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung versammelten sich die Mitglieder der Reservistenkameradschaft sowie geladene Gäste mit ihren Partnern im nahegelegenen Reservistenheim zu einem kameradschaftlichen Beisammensein. Der Veteranentag, der künftig jährlich am 15. Juni begangen wird, geht auf einen Beschluss des Bundestages vom April dieses Jahres zurück. Ziel ist es, den Dienst aktiver und ehemaliger Soldaten stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

