
Umbau im Spielpark Wingst: Neues Konzept geplant - ein Freizeitangebot soll weichen
Für den mehr als 50.000 Quadratmeter großen Spielpark in der Wingst hat man neue Pläne, um das Spielerlebnis - maßgeschneidert und ortsbezogen - zu verbessern. Dafür muss dann allerdings ein Freizeitangebot weichen und abgebaut werden.
Die gemeindliche Tourismusgesellschaft Wingst zieht die Reißleine und möchte aus der Not eine Tugend machen. Sie stand vor der Entscheidung, in den in die Jahre gekommenen Baumseilpfad erheblich investieren zu müssen, um die Kletterelemente und Seile auf sicheren Stand zu bringen, oder sich etwas völlig Neues für den begrünten Hang zu überlegen. Man habe sich entschlossen, letzteren Weg zu gehen, erläuterten Bürgermeister Patrick Pawlowski und Spielparkleiter Hauke Scheepker.
Hintergrund seien nicht nur die umfänglich anstehenden Erneuerungen, sondern vor allem auch, dass der Klettergarten nur personalintensiv von geschulten Personen betrieben werden könne. Selbst wenn er eine gute Ergänzung zum Spielpark-Angebot gewesen sei, so habe er sich dennoch zusehends als Zuschussgeschäft erwiesen, erläutert Pawlowski. Zudem entstehe in Otterndorf ein weiteres Kletterangebot und damit eine mögliche Konkurrenzsituation innerhalb der Samtgemeinde Land Hadeln.
Anstelle des Klettergartens setze man für die attraktive Hanglage auf einen eigens konzipierten Parcours mit direkten Bezügen zu Wingst - denn bei dem maßgeschneiderten Konzept dreht sich alles um den Riesen Wingis, der der Sage nach für die Entstehung der Wingst verantwortlich zeichnet.
Im neuen Wingis-Land im Spielpark sollen die Kinder klettern, balancieren, werfen, fühlen, riechen und rutschen können. Es gibt spielerische Elemente für den Silberberg und den Balksee. Eine schwankende Hängebrücke sowie das Haus des Riesen, in dem zum Beispiel der Briefkasten so groß ist, dass dort ein Kind hineinpasst, sollen Clous des Wingis-Parcours sein.
Erste Ideenskizzen bilden die Grundlage für Förderanträge, denn die Gemeinde erhofft sich Zuschussmittel für diese Attraktivierungsmaßnahme im über 50.000 Quadratmeter großen Spielpark. Welcher Topf infrage kommt, werde gegenwärtig eruiert. Patrick Pawlowski rechnet mit Kosten von 200.000 bis 300.000 Euro und verspricht sich davon eine weitere Aufwertung des beliebten Spiel- und Tobeparadieses. "Eine Umsetzung ab kommendem Jahr wäre toll", sagt Pawlowski. Auch wenn er nicht von einem nahtlosen Übergang vom Klettergarten zum Wingis-Land ausgeht, geht er doch davon aus, dass der Baumseilpfad nach der laufenden Saison Geschichte sein wird.
Mit den Besucherzahlen in diesem Jahr zeigt sich Spielparkleiter Scheepker zufrieden. Sie belaufen sich auf Vorjahresniveau, obwohl man zwei Wochen später geöffnet habe und der Juli sehr verregnet gewesen sei. Bis 26. Oktober, also bis zum Ende der Herbstferien, ist der Wingster Spielpark geöffnet.
