Überraschungsnachwuchs: das Stachelschweinbaby im Wingster Waldzoo. Foto: Hilk
Überraschungsnachwuchs: das Stachelschweinbaby im Wingster Waldzoo. Foto: Hilk
Frühling in den Gehegen

Seltener Nachwuchs im Wingster Waldzoo: Frühling bedeutet Baby-Zeit

01.05.2025

Frühlingszeit im Wingster Waldzoo: Vom ersten geborenen Stachelschwein bis zu seltenen Deutschen Lachshühnern - der Zoo überrascht mit seltenem Nachwuchs und neuen, liebevoll gestalteten Gehegen für seine Bewohner.

Viele Tierarten pflanzen sich saisonal fort. So wundert es auch nicht, dass sich im Frühjahr bei vielen Zoobewohnern Nachwuchs einstellt. Lämmer im Streichelzoo des Wingster Waldzoos sind seit Jahren regelmäßig zu sehen. Bei den Ouessantschafen, der kleinsten europäischen Schafrasse, sind es dieses Jahr sogar 20 Lämmer. Im Gegensatz zu vielen großen Schafrassen gebären sie normal nur ein Lamm. Doch im Zoo sind dieses Jahr zum ersten Mal auch kleine Zwillinge gefallen. Die Ouessantschafe sind meist einfarbig weiß, braun oder schwarz.

Zum ersten Mal im Zoo kamen Frettchen zur Welt. Diese kleine Haustierform des Iltisses zog erst im vergangenen Jahr in den Zoo und wird auch bei Führungen und Kindergeburtstagen für den direkten Kontakt genutzt. Da die Welpen nackt und blind sind, hocken sie noch eine Weile im Nest, wo sie für Besucher nicht zu sehen sind.

Stachelschwein-Nachwuchs überrascht Tierpfleger

Ganz anders präsentiert sich das junge Stachelschwein. Am 21. April überraschte dieser Nachwuchs die Tierpfleger, als er morgens im Stall herumlief. Stachelschweine sind ähnlich wie Meerschweinchen Nestflüchter, kommen weit entwickelt zur Welt und folgen der Mutter gerne. Aufgrund der weiten Entwicklung sind die Würfe mit ein bis zwei  Jungtieren sehr klein und die Tragzeit mit etwa 100 Tagen sehr lang. Die neugeborenen Stachelschweine kommen mit kurzen, noch weichen Stacheln auf die Welt, die dann aber innerhalb weniger Tage aushärten. In der Wingst ist es trotz langjähriger Haltung das erste, geborene Stachelschwein.

Während der Umbauarbeiten neben dem Eingang entstand ein neues, größeres Hühnergehege. Hier lebt nun die alte, bedrohte Rasse des Deutschen Lachshuhns. Foto: Hilk

Stachelschweine gab es schon im Baby-Zoo

Zur Eröffnung des damaligen Baby-Zoos lebten schon zwei Stachelschweine im Zoo,  die im April 1974 nach Dänemark abgegeben wurden. Erst im November 2003 zogen dann Indische Stachelschweine in den Zoo, zunächst nur Weibchen. Danach gab es eine rein männliche Gruppe, erst seit Ende 2022 ein Paar. "Die Kontrolle des Geschlechts ist gar nicht so einfach, da sich erwachsene Tiere mit den Stacheln sehr gut gegen ein Festhalten wehren", weiß Zoochef und Tierarzt Dr. Pierre Grothmann.

Bereich neben dem Eingang saniert

Neben dem Nachwuchs gibt es aber auch ganz neue Tiere im Zoo. Umbauarbeiten am Stromnetz wurden gleich dazu genutzt, den gesamten Bereich neben dem Eingang zu sanieren. Besucher können nun während ihres Aufenthaltes die Fahrräder an zwei schönen Holzständern anketten. Und sowohl Wartende als auch Spaziergänger können in ein größeres, neu gestaltetes Hühnergehege blicken. Dort leben junge Deutsche Lachshühner, ein Hahn und vier Hennen, ihre Bedürfnisse aus: Picken, Scharren, Sonnen- und Staubbaden.

Lachshuhn ist bedrohte Haustierrasse

Deutsche Lachshühner sind eine alte, bedrohte Haushuhnrasse. Sie wurden vor etwa 100 Jahren erzüchtet und sorgten als "Zwiehuhn" sowohl für eine mäßige Eierproduktion als auch für schmackhaftes Fleisch. Mit den heutigen Hochleistungshybriden kann weder die eine noch die andere Leistung mithalten. Dennoch erfreuen sich Liebhaber an ihnen. Mit ihrem Bart, den befiederten Füßen und der nach hinten gerichteten Doppelzehe haben sie auch einige sehr markante Rassemerkmale. Zudem sind die Hennen namensgebend lachsfarbig, die Hähne hingegen sehr kontrastreich gefärbt.

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