Bahnstrecke Cuxhaven-Hamburg - oder: Längste Wildbeobachtungsstation Norddeutschlands
Seit vielen Jahren begeistert die Kolumne "Moin Cuxhaven" die Leserinnen und Leser der Cuxhavener Nachrichten. Inzwischen sorgt die Rubrik auch auf cnv-medien.de für Unterhaltung und Information. Heute: ein Tier-Geheimtipp.
Wer wilde Tiere sehen möchte, muss dafür gar nicht nach Afrika oder in den Harz fahren. Ein Niedersachsen-Ticket reicht völlig. Einfach in den Zug zwischen Cuxhaven und Hamburg steigen, und schon beginnt die Safari.
Kaum rollt der Zug an Otterndorf oder Himmelpforten vorbei, tauchen sie auf: Rehe, mitten im Morgendunst. Mal stehen sie da wie aus Stein gemeißelt, mal flitzen sie mit federleichten Sprüngen davon. Als hätten sie die Bahnfahrpläne studiert und wüssten genau, wann der nächste RE5 vorbeidonnert.
Während die Pendler im Abteil müde in ihre Kaffeebecher starren, spielt draußen das echte Leben. Eine kleine Herde auf der Wiese, ein Fasan, der parallel zu den Gleisen stolziert - und manchmal sogar ein Bussard, der seine Kreise über den Feldern zieht.
Vielleicht ist diese Strecke gar kein reines Verkehrsmittel, sondern die längste Wildbeobachtungsstation Norddeutschlands. Also: Handy weg, Blick aus dem Fenster - und schon wird die Fahrt zur kleinen Naturdokumentation.