Häfen bei Nacht haben eine ganz eigene Magie
Seit vielen Jahren begeistert die Kolumne "Moin Cuxhaven" die Leserinnen und Leser der Cuxhavener Nachrichten. Inzwischen sorgt die Rubrik auch auf cnv-medien.de für Unterhaltung und Information. Heute: Der Hafen bei Nacht
Am Mittwochabend war ich mit dem Fahrrad unterwegs, quer durch den Hafen und die Neufelder Straße hinüber zu Siemens Gamesa. Es war schon dunkel, die Luft kühl, und jedes Geräusch schien deutlicher, wenn man selbst nur leise über den Asphalt rollte. Ich wollte die Turbinen fotografieren, die zum Tag der Menschen mit Behinderung in kräftigem Lila angestrahlt wurden.
Häfen bei Nacht haben für mich eine ganz eigene Magie. Sie verbinden Stille mit Bewegung, Dunkelheit mit Funken von Aktivität. Wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist, wird diese Atmosphäre noch deutlicher: Man hört das entfernte Geräusch eines Krans, das Summen eines Generators, Gabelstapler und die Lkw, die sich für einen Schwertransport vorbereiten. Vielleicht ist es gerade diese Mischung, die so fasziniert: das Lichtspiel, das die Konturen der Industrie hervorhebt, oder die Spiegelungen in den Hafenbecken.
Auf dem Rückweg bog ich spontan in den neuen Fischereihafen ab. Dort lag die "Fair Lady" beinahe regungslos im schwarzen Wasser - glatt wie ein Spiegel. Blaue und gelbe Lichter zogen lange Streifen über die Oberfläche - eines von vielen schönen Fotomotiven.