Schluss mit dem Böller-Gaga
Seit Jahrzehnten begeistert die Kolumne "Moin Cuxhaven" die Leserinnen und Leser der Cuxhavener Nachrichten. Inzwischen sorgt die Rubrik auch auf cnv-medien.de für Unterhaltung und Information. Heute: Das Ende der unsinnigen Böllerei.
Die Hobby-Pyromanen sind schon ganz aufgeregt, die ersten rüsten sich auf legalem und illegalem Wege mit lautstarken und bunten Knallkörpern. Silvester steht vor der Tür. Und damit auch wieder die unsinnige Böllerei auf den Straßen und Wegen der Stadt. Noch immer ist diese Art des Jahresausklangs bei vielen Menschen beliebt. Die Industrie boomt und die Verbotsbekundungen werden erst so langsam wieder etwas lauter. Rund um Silvester gibt es dann noch mal einen großen Aufschrei, bis das Ganze wieder für knapp 360 Tage in Vergessenheit gerät. Der Rauch der letzten Böller ist Anfang Januar genauso schnell verflogen wie die Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Knallerei. Und so drehen wir uns Jahr für Jahr im Kreis. Ein mögliches Verbot wird aufgeschoben. Dabei frage ich mich schon länger, was für diese unkontrollierte Böllerei spricht - außer vielleicht die Tradition. Aber nur, weil es schon immer so war, einen so schädlichen Trend für Gesundheit, Tierwohl und Umwelt aufrechtzuerhalten, ist schon ziemlich verrückt. Ich hoffe, dass sich die Entscheidungsträger endlich mal aus der Deckung wagen und ein Verbot forcieren. Das ist nicht nur in meinem Interesse. Die Mehrheit spricht sich für ein privates Böllerverbot aus. Das zeigt unter anderem eine repräsentative Forsa-Umfrage vom Juli für den "Stern". Demnach sind 59 Prozent der Menschen in Deutschland dafür, privat gezündetes Silvester-Feuerwerk zu verbieten. Das ist gut so, denn es reicht mit der Böllerei. Eine Gesellschaft darf sich in diesem Fall auch mal entwickeln.