Warum ich mich über die A27-Sperrung freue
Seit vielen Jahren begeistert die Kolumne "Moin Cuxhaven" die Leserinnen und Leser der Cuxhavener Nachrichten. Inzwischen sorgt die Rubrik auch auf cnv-medien.de für Unterhaltung und Information. Heute: Endlich freie Fahrt - auf der Umleitung.
Man soll ja bekanntlich das Positive sehen. Selbst in Vollsperrungen. Und siehe da: Seit gestern 9 Uhr ist die A27 zwischen Neuenwalde und Nordholz dicht - und ich bin die vielleicht einzige Person im gesamten Elbe-Weser-Dreieck, die das nicht als Katastrophe empfindet.
Während andere beim Wort "Umleitung" die Krise bekommen (ich normalerweise auch), bin ich mit meinem Auto gestern fröhlich auf die L135 gefahren und habe getestet, wie sich diese Ausweichroute so anfühlt. Und was soll ich sagen: einfach schön. Oder zumindest schöner als die A27, die mit ihren Unebenheiten seit Jahren versucht, sich als Hüpfburg der Nation zu bewerben.
Keine rumpelnden Betonplatten, nur ruhiges Dahingleiten über Land. Und der zeitliche Verlust? Nicht der Rede wert. Bei Tempo 100 auf der Autobahn verliert man auf der L135 kaum etwas. Zumal zwischen 9 und 13 Uhr sowieso nur die halbe Region unterwegs ist.
Heute freue ich mich fast schon darauf, wieder einen kleinen Ausflug über Land zu machen. Und wer weiß - vielleicht gönne ich mir - und meinem Auto - künftig öfter diesen erholsamen Luxus eines Umwegs.