Achtung beim Spielzeugkauf: Gewerbeaufsichtsamt Cuxhaven warnt vor Gefahren

In der umsatzstarken Vorweihnachtszeit warnt das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Cuxhaven Eltern eindringlich vor möglichen Gesundheits- und Sicherheitsrisiken bei Spielzeugen für Kinder unter drei Jahren. Nach Angaben der Behörde tauchen jedes Jahr Produkte im Handel auf, die nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und insbesondere für Kleinkinder gefährlich werden können.

Kleinteile stellen größte Gefahr für Kleinkinder dar

Wie das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Cuxhaven mitteilt, stellen verschluckbare Kleinteile eine der häufigsten Unfallursachen dar. Gerade Kleinkinder stecken Spielzeuge oder Teile davon oft in den Mund. Lösen sich Knöpfe, Augen von Plüschtieren oder kleine Holzperlen, kann es zu akuter Erstickungsgefahr kommen. Medizinische Notdienste berichten laut Gewerbeaufsicht immer wieder von Einsätzen, bei denen solche Fremdkörper eingeatmet oder verschluckt wurden. Besonders heimtückisch sei, dass manche Teile zunächst unbemerkt in die Lunge gelangen und erst Tage später Atemprobleme verursachen.

Plüschtiere: Beliebt, aber nicht immer sicher

Auch bei beliebten Plüschtieren sieht das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Cuxhaven Risiken. In Prüfungen der Marktüberwachung zeigten sich immer wieder lose Nähte sowie schlecht befestigte Kunststoffaugen oder -nasen. Lösen sich diese, können sie ebenso wie austretendes Füllmaterial zur Gefahr für die Atemwege werden.

Holzspielzeug gilt zwar als robust und natürlich, ist nach Einschätzung der Gewerbeaufsicht jedoch nicht automatisch sicher. Splitterndes Material, ablösbare Kleinteile oder schlecht befestigte Räder bergen Unfallrisiken. Zudem warnt das Amt vor ungeprüften Lacken bei Produkten weniger verlässlicher Hersteller, die beim Kauen oder Nuckeln aufgenommen werden könnten.

Ein weiterer Schwerpunkt der Warnung des Staatlichen Gewerbeaufsichtsamts Cuxhaven betrifft lange Schnüre, Bänder oder Kordeln an Spielzeug und Kinderkleidung. Diese dürfen bei Kleinkindern nur sehr kurz sein, da sonst Strangulationsgefahr besteht - etwa bei Ziehspielzeug, Puppen mit Halsbändern oder Kleidung mit Kordeln im Halsbereich. Die Behörde empfiehlt hier Klettverschlüsse oder Druckknöpfe als sichere Alternative.

Tipps der Gewerbeaufsicht für einen sicheren Einkauf

Das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Cuxhaven rät Eltern und Käuferinnen und Käufern, beim Spielzeugkauf besonders aufmerksam zu sein. Wichtig seien unter anderem das CE-Kennzeichen, die Beachtung von Altersempfehlungen und Warnhinweisen sowie verlässliche Prüfsiegel wie das GS-Zeichen ("Geprüfte Sicherheit"). Auch ein Geruchstest könne helfen: Ein stark chemischer Geruch könne auf Schadstoffe hindeuten. Spielzeuge sollten in die Hand genommen und auf lose Teile, stabile Nähte, scharfe Kanten, lange Schnüre sowie sichere Batteriefächer überprüft werden. Regelmäßige Kontrollen seien auch nach dem Kauf notwendig, da abgenutztes Spielzeug ebenfalls gefährlich werden könne.

Besondere Vorsicht mahnt die Behörde beim Kauf sehr preisgünstiger Spielzeuge über Onlineplattformen aus Fernost an. Diese würden nach Erfahrungen der Marktüberwachung häufig beanstandet und wiesen überdurchschnittlich viele sicherheitsrelevante Mängel auf.

Mängel melden und Sicherheit erhöhen

Stellt sich ein Spielzeug als mangelhaft heraus, empfiehlt das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Cuxhaven, es sofort unzugänglich für Kinder aufzubewahren, den Händler zu informieren und die zuständige Marktüberwachungsbehörde zu kontaktieren. Im Landkreis Cuxhaven ist dies direkt das Gewerbeaufsichtsamt. Zusätzlich können Produktmängel online über das europäische ICSMS-System gemeldet werden, das die Informationen automatisch an die zuständige Behörde weiterleitet.

Die Bedeutung der Kontrollen unterstreichen aktuelle Zahlen: Nach Angaben der Gewerbeaufsicht wurden im Jahr 2024 in Niedersachsen insgesamt 3481 Produkte überprüft, darunter 492 Spielzeuge. Dabei wurde eine Vielzahl von Mängeln festgestellt.

Abschließend appelliert das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Cuxhaven an Eltern sowie Verbraucherinnen und Verbraucher, vor dem Kauf genau hinzusehen. "Sicherheit muss oberste Priorität haben - besonders bei den Kleinsten", betont die Behörde. Informationen zu gefährlichen Produkten und Rückrufen sind zudem in europäischen und nationalen Warn- und Rückrufdatenbanken abrufbar.