
Herr Plambeck, Sie wollen im Alten Fischereihafen
10
rund fünf Hektar neue Flächen
schaffen. Wie werden diese aufgeteilt? Wie
viele Flächen haben sie zum jetzigen Zeitpunkt
beispielsweise für den Einzelhandel
beziehungsweise für die Hotellerie vorgesehen?
Norbert Plambeck: Die genaue Flächenverteilung
steht noch nicht fest. Es soll
ein interessanter Mix aus Übernachtung,
Gastronomie, Einzelhandel und Gewerbe
entstehen. Das Einzelhandelsgutachten der
Stadt Cuxhaven bildet die Grundlage unserer
Planungen.
Laut Einzelhandelsgutachten der Stadt Cuxhaven
und weiterer Untersuchungen die
Hotellerie betreffend scheint der Alte Fischereihafen
wie gemacht für die Belebung der
Stadt Cuxhaven. Sehen das die Investoren,
mit denen Sie im Gespräch sind, genauso?
Norbert Plambeck: Ja, eindeutig, es gibt
großes Interesse.
Haben Sie schon konkrete Interessenten, die
hier an der Nordseeküste im Hafen eine Zukunft
für ihre Geschäftsmodelle sehen?
Norbert Plambeck: Ja, die gibt es. Wir werden
aber erst konkret in die Vermarktung
der Flächen gehen, wenn der Bebauungsplan
feststeht und wir eine Visualisierung
des gesamten Areals in hoher Qualität erstellt
haben. Damit haben wir Fachleute
beauftragt.
In der gut besuchten Diskussionsveranstaltung
der Cuxhavener Nachrichten im Kuppelsaal
der Hapag-Hallen sprachen Sie sich
unter anderem auch für eine Spielscheune
aus, die eventuell im Alten Eiswerk entstehen
könnte. Auch von freien Flächen war
dort die Rede. Sind diese Pläne immer noch
aktuell?
Norbert Plambeck: Ja, das ist nach wie vor
unser Ziel. Wir sind uns mit dem Grundstückseigentümer
einig und befinden uns
jetzt in der Planungsphase.
Herr Plambeck, Sie sind ein erfolgreicher
und erfahrener Segler. Was haben Sie mit
den Wasserflächen im Alten Fischereihafen
vor – gibt es eventuell auch Ideen für eine
wasserseitige Nutzung?
Norbert Plambeck: Die Wasserflächen haben
wir nicht mit erworben. Da uns aber
die Kaianlagen gehören, sind wir uns mit
NPorts einig, dass wir da künftig gut zusammenarbeiten.
Wie schon gesagt, es
bleibt ein Gewerbehafen, die Krabbenkutter
möchten wir auf jeden Fall behalten und
andere möglichst interessante Schiffe sind
hier jederzeit willkommen. Wir denken aber
auch über Events auf dem Wasser nach,
welche das Areal beleben.
Herr Adamski, wie wollen Sie als Baudezernent
und ihr Team künftig die Verkehrsströme
in den Alten Fischereihafen leiten und
lenken? Wie soll der Alte Fischereihafen
künftig noch mehr an die Innenstadt – Nordersteinstraße
und Lotsenviertel – angebunden
werden?
Martin Adamski: Ich finde die Grundkonzeption
der AFH GmbH gut, nämlich den
ruhenden Verkehr in eine Tiefgarage zu
packen, die Problematik zu lösen wäre eine
zusätzliche Herausforderung. Das AFHAreal
wird, davon gehe ich aus, nicht nur
von dem Pkw-Individualverkehr frequentiert,
sondern auch von Fußgängern, Radfahrern
und ÖPNV, also gilt es für alle die
Infrastruktur zu verbessern oder zu schaffen.
Ich sehe die Nordersteinstraße, AFH
und Lotsenviertel als Einheit. Der Unterschied
dieser Orte ist dabei die besondere
Qualität.
Tatsächlich wird das Zusammenführen und
Verbinden das Thema der nächsten Jahre.
Gerade die Deichstraße hat eine besondere
Bedeutung, und seitdem der Deich nicht
mehr in seiner Funktion gebraucht wird,
gibt es hier mehr Möglichkeiten. Aber auch
die Kapitän-Alexander-Straße, die Grünflächen
um den Wasserturm, der Bahnhof werden
diesbezüglich an Bedeutung gewinnen.
Herr Plambeck, Sie haben öfter davon gesprochen,
das Steubenhöft wieder als Kreuzfahrer
Terminal beleben zu wollen. Gibt es
diesbezüglich schon Neuigkeiten?
Norbert Plambeck: Es gibt eindeutig großen
Bedarf an Destinationen im Kreuzfahrtbereich
und ebenso auch Interesse am Standort
Cuxhaven. Da muss aber das Land Niedersachsen
mitspielen. Wir stellen uns dazu
ja unter anderem auch deswegen mit der
Cuxhavener Tourismuswirtschaftsgemeinschaft
(TWG) so auf, dass wir das Thema geschlossen
in der Politik platzieren können.
Funktionieren Ihre Pläne für den Alten Fischereihafen
auch ohne Kreuzfahrtschiffe?
Norbert Plambeck: Ja, andersherum wird
ein Schuh draus. Der AFH macht Cuxhaven
auch für Kreuzfahrer noch interessanter.
Es wäre eine Chance, von der der gesamte
Tourismusstandort Cuxhaven, ja die ganze
Region profitieren würde.
Meine Herren, ich danke Ihnen für das aufschlussreiche
Gespräch.